Abmachungen: Unterschied zwischen den Versionen

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===Verständliche Abmachungen===
===Verständliche Abmachungen===
Das Kind muss die Abmachung natürlich auch inhaltlich verstanden haben. Dafür sind Sie als Eltern verantwortlich. Sie müssen sich deshalb zwingend versichern und allenfalls nachfragen, ob das Kind wirklich verstanden hat, mit welchen Ketten es spielen darf und mit welchen nicht. Sie können es auch auffordern zu wiederholen, was abgemacht ist. Überlegen Sie sich auch schon zum voraus, was ein Kind in diesem Alter überhaupt verstehen kann. Insbesondere müssen Sie berücksichtigen, dass es noch kein Verständnis von Zukunft hat. Wenn Sie ihm also zum Beispiel sagen, dass die Kette kaputt gehen könnte, wird es sich das kaum vorstellen können, es müsste es schon zuerst [[erfahren]] haben! Sie können aber immerhin versuchen es daran zu erinnern, wie das mit dem "kaputt gehen" in einem anderen Fall war. Häufig ist es aber auch völlig harmlos, das Kind zuerst die Erfahrung machen zu lassen. Wenn Sie ihm zum Beispiel in der warmen und trockenen Wohnung sagen, dass es die Gummistiefel anziehen soll, weil es draussen regnet, kann es das beim ersten Mal noch nicht verstehen und wird sich dem vielleicht widersetzen. Dann können Sie es ruhig einmal ausprobieren lassen, wie es ist mit Sommerschuhen durch die Wasserlache zu gehen: Die Folgen davon sind nämlich völlig harmlos, doch hat das Kind gleich zweierlei gelernt: Erstens bekommt es mit den falschen Schuhen nasse Füsse und zweitens kann es sich offenbar auf den Rat der Eltern verlassen (wohingegen die Gefahr sich deswegen zu erkälten, ein längst widerlegter Irrglaube ist).  
Das Kind muss die Abmachung natürlich auch inhaltlich verstanden haben. Dafür sind Sie als Eltern verantwortlich. Sie müssen sich deshalb zwingend versichern und allenfalls nachfragen, ob das Kind wirklich verstanden hat, mit welchen Ketten es spielen darf und mit welchen nicht. Sie können es auch auffordern zu wiederholen, was abgemacht ist. Überlegen Sie sich auch schon zum voraus, was ein Kind in diesem Alter überhaupt verstehen kann. Insbesondere müssen Sie berücksichtigen, dass es noch kein Verständnis von Zukunft hat. Wenn Sie ihm also zum Beispiel sagen, dass die Kette kaputt gehen könnte, wird es sich das kaum vorstellen können, es müsste es schon zuerst [[erfahren]] haben! Sie können aber immerhin versuchen es daran zu erinnern, wie das mit dem "kaputt gehen" in einem anderen Fall war.
 
Häufig ist es aber auch völlig harmlos, das Kind zuerst die Erfahrung machen zu lassen. Wenn Sie ihm zum Beispiel in der warmen und trockenen Wohnung sagen, dass es die Gummistiefel anziehen soll, weil es draussen regnet, kann es das beim ersten Mal noch nicht verstehen und wird sich dem vielleicht widersetzen. Dann können Sie es ruhig einmal ausprobieren lassen, wie es ist mit Sommerschuhen durch die Wasserlache zu gehen: Die Folgen davon sind nämlich völlig harmlos, doch hat das Kind gleich zweierlei gelernt: Erstens bekommt es mit den falschen Schuhen nasse Füsse und zweitens kann es sich offenbar auf den Rat der Eltern verlassen (wohingegen die Gefahr sich deswegen zu erkälten, ein längst widerlegter Irrglaube ist).  


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Version vom 20. Oktober 2018, 13:03 Uhr



ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Kinder wollen wissen, was gilt und was nicht. Regeln lernen sie zunächst, indem sie Gewohnheiten und Regelmässigkeiten beobachten. Insbesondere den Alltag Ihrer Eltern nehmen sie zum Vorbild. So können sie sich darauf verlassen, dass zum Beispiel am Morgen beim Aufwachen immer jemand bereit steht, der sie aufnimmt und ihnen zu Trinken gibt. Das bedeutet Verlässlichkeit und schafft Vertrauen. Abmachen heisst anfänglich, dass Sie dem Kind erklären, was gilt und sich vergewissern, dass es verstanden hat (erst später, in der Phase der Willensbildung, geht es dann auch um gegenseitige Vereinbarungen).

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Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

Während der Phase der Vertrauensbildung genügt es, dass Sie dem Kind einfach erklären, was es wann und wie tun oder lassen soll. Weder braucht das Kind eine Begründung noch brauchen Sie seine Zustimmung, denn in dieser Zeit vertraut Ihnen das Kind sozusagen noch blind - jedenfalls wenn die Abmachung einigermassen

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Vernünftige Abmachungen

Kinder sind von Natur aus (noch) ausgesprochen vernünftig und erwarten das von Ihrer Umgebung, insbesondere von den Eltern, ebenso. Wenn Sie dem Kind zum Beispiel sagen, es dürfe zwar in die Schmuckschatulle in Ihrem Schlafzimmer schauen, aber keine Halsketten rausnehmen, weil diese sonst kaputt gehen könnten, macht das offensichtlich nur für heikle Ketten Sinn. Sie sollten sich also überlegen, ob sich in der Schatulle nicht Ketten befinden, die auch von einem Kleinkind ohne grössere Gefahr in die Hände genommen werden können. Bedenken Sie, dass das Kind Ihnen in diesem Alter noch voll vertraut. Das heisst, wenn Sie mit offen und ehrlich sind und zum Beispiel zusammen beurteilen, welche Ketten es in die Hände nehmen darf, wird es sich angenommen fühlen und sich seinerseits Mühe geben, sich an die Abmachung zu halten. Selbstverständlich bleibt die Versuchung immer noch gross, auch die anderen, noch schöneren Schmuckstücke zu behändigen, doch werden Sie es sehr viel einfacher haben, wenn das Kind spürt, dass Sie seine (harmlosen) Anliegen ernst nehmen!

Sie sollten sich also immer überlegen, was der wirkliche Grund für Ihre Regel ist. Wenn es Ihnen zum Beispiel mehr darum geht, dass Sie Ihren Schmuck als etwas Persönliches betrachten, das Sie nicht mit Ihrem Kind teilen wollen, ist das völlig in Ordnung, bloss dürfen Sie ihm dann nicht mit dem Argument der Zerbrechlichkeit kommen (denn das wäre ja gelogen!), sondern müssen sich überlegen, ob Sie ihm das überhaupt ehrlich erklären können. In diesem Fall dürfte das kaum möglich sein (da Intimität für eine Kind ein viel zu abstrakter Begriff ist), sodass Sie eine andere Lösung suchen müssen (zum Beispiel den Schmuck ausser Reichweite platzieren). Schliesslich werden Sie auch immer wieder feststellen, dass Sie viele Regeln als einfach gegeben übernommen haben, diese bei näherer Betrachtung aber alles andere als vernünftig sind und es wert wären, überdacht zu werden.

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Mit Überzeugung ausgesprochene Abmachungen

Wenn Sie sich über die Vernunft Ihrer Regel im Klaren sind, müssen Sie die Abmachung dem Kind gegenüber mit voller Überzeugung aussprechen. Kinder haben ein sehr feines Gespür für Unsicherheiten. Sie wollen sich aber auf ihre Eltern verlassen können und sicher sein, was nun gilt und was nicht. Sie sollten sich deshalb weniger vor einer "falschen" Regel fürchten als vielmehr davor, keine Regel oder nur eine halbherzige Regel auszusprechen ("Eigentlich darfst Du ja gar nicht in mein Zimmer." oder "Du weisst ja, dass ich das nicht so mag, oder?"). Wenn Sie das Kind bloss bitten oder fragen, wird es das nicht als Anweisung verstehen, denn in diesem Alter versteht es bloss "Entweder oder". Sie müssen mit ihm also Klartext sprechen ("Lass die goldige Kette drin, die silbrige darfst Du nehmen!"), mit Anstand ist ein Kind in den ersten Jahren schlicht überfordert!

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Verständliche Abmachungen

Das Kind muss die Abmachung natürlich auch inhaltlich verstanden haben. Dafür sind Sie als Eltern verantwortlich. Sie müssen sich deshalb zwingend versichern und allenfalls nachfragen, ob das Kind wirklich verstanden hat, mit welchen Ketten es spielen darf und mit welchen nicht. Sie können es auch auffordern zu wiederholen, was abgemacht ist. Überlegen Sie sich auch schon zum voraus, was ein Kind in diesem Alter überhaupt verstehen kann. Insbesondere müssen Sie berücksichtigen, dass es noch kein Verständnis von Zukunft hat. Wenn Sie ihm also zum Beispiel sagen, dass die Kette kaputt gehen könnte, wird es sich das kaum vorstellen können, es müsste es schon zuerst erfahren haben! Sie können aber immerhin versuchen es daran zu erinnern, wie das mit dem "kaputt gehen" in einem anderen Fall war.

Häufig ist es aber auch völlig harmlos, das Kind zuerst die Erfahrung machen zu lassen. Wenn Sie ihm zum Beispiel in der warmen und trockenen Wohnung sagen, dass es die Gummistiefel anziehen soll, weil es draussen regnet, kann es das beim ersten Mal noch nicht verstehen und wird sich dem vielleicht widersetzen. Dann können Sie es ruhig einmal ausprobieren lassen, wie es ist mit Sommerschuhen durch die Wasserlache zu gehen: Die Folgen davon sind nämlich völlig harmlos, doch hat das Kind gleich zweierlei gelernt: Erstens bekommt es mit den falschen Schuhen nasse Füsse und zweitens kann es sich offenbar auf den Rat der Eltern verlassen (wohingegen die Gefahr sich deswegen zu erkälten, ein längst widerlegter Irrglaube ist).

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Kontrolle der Abmachungen

Das heisst natürlich noch nicht, dass das Kind es immer schaffen würde, sich auch an die Abmachung zu halten. Es liegt es deshalb in Ihrer Verantwortung die Abmachung auch zu kontrollieren und das Kind allenfalls zu daran mahnen.

kann das auch ein Kleinkind verstehen, die Versuchung bleibt aber natürlich gross. Es liegt deshalb an Ihnen gelegentlich zu kontrollieren, ob das Kind der Versuchung widerstehen konnte oder nicht. Jenachdem kommen Sie auch zum Schluss, dass Sie die Abmachung ein wenig anpassen können und ihm zum Beispiel erlauben, die Kette sorgfältig zu Ihnen zu tragen. Jedenfalls müssen Sie sich immer wieder fragen, wie vernünftig die Regel überhaupt ist (Haben Sie wirklich Angst, dass das Kind die Kette kaputt machen könnte oder geht es "einfach um das Prinzip"?).


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Ausnahmen

Sie brauchen denn auch nicht allzu einschränkend sein (es sei denn bei wirklichen Gefahren), sondern dürfen, ja sollen, sich grundsätzlich grosszügig zeigen. Bestimmen Sie zum Beispiel mit dem Kind eine Halskette, mit der es spielen darf. Und denken Sie daran, dass es ihm dabei vielleicht nicht nur um die Halskette als solche geht, sondern auch darum, dass Sie Ihnen gehört und somit auch Nähe zu Ihnen symbolisiert. Diese Überlegung ist zum Beispiel auch angebracht, wenn das Kind gehalten oder getragen werden will: Es muss nicht zwingend müde sein, vielleicht braucht es "bloss" Ihre Nähe! Keinesfalls dürfen Sie ihm irgendwelche egoistischen Motive unterstellen, denn solche kann es in dieser Phase noch gar nicht entwickeln (sie können ihm höchstens durch Erziehungsfehler anerzogen werden!).

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Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

Später, das heisst mit der Entwicklung des Willens, wird Ihnen das Kind mehr und mehr widersprechen und nicht mehr jede Regel, so vernünftig und verständlich sie auch sein mag, einfach akzeptieren wollen. Das ist zunächst ein Zeichen der gesunden Entwicklung. Sie sollten dann dazu übergehen, mit dem Kind eigentliche Vereinbarungen „auszuhandeln“, das heisst Regeln, an deren Ausarbeitung das Kind beteiligt ist, indem es auch eigene Vorschläge machen darf und soll. Wenn Sie mit ihm auch noch vereinbaren wollen, was geschieht, wenn es die Vereinbarung nicht einhält, sollten Sie natürlich auch diese Konsequenzen mit ihm besprechen.

Häufig geht diese Übergang von Abmachungen zu Vereinbarungen aber nicht so konfliktlos, wie gewünscht. Das Kind sträubt sich zum Beispiel grundsätzlich gegen alles, was Sie vorschlagen. Mit solchen Trotzreaktionen müssen Sie lernen angemessen umzugehen.

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

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Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email




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