Beziehung zwischen den Eltern und dem Kind: Unterschied zwischen den Versionen

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Spätestens mit der [[Sozialisation]], also in der Regel mit dem Eintritt die (Vor)Schule, geht das Kind eine Reihe von anderen [[Beziehungen]] ein, sodass diejenige zu den Eltern nach und nach zweitrangig wird. Selbstverständlich bleibt die Beziehung zu den Eltern trotzdem die wichtigste, doch beginnen Kinder, und erst Recht [[Jugendliche]], bewusst zuerst nach Beziehungen und Vorbildern ausserhalb der Familie zu suchen. Die Beziehung zu den Eltern nimmt mehr und mehr die Rolle einer Art "Fallback-Beziehung" ein: Kinder greifen auf die vertraute familiäre Umgebung der Eltern zurück, wenn sie ausserhalb auf irgendwelche Schwierigkeiten haben. Das ist an sich eine völlig natürliche Entwicklung, auch wenn die Eltern sich dabei häufig überflüssig oder gar ausgenützt fühlen.  
Spätestens mit der [[Sozialisation]], also in der Regel mit dem Eintritt die (Vor)Schule, geht das Kind eine Reihe von anderen [[Beziehungen]] ein, sodass diejenige zu den Eltern nach und nach zweitrangig wird. Selbstverständlich bleibt die Beziehung zu den Eltern trotzdem die wichtigste, doch beginnen Kinder, und erst Recht [[Jugendliche]], bewusst zuerst nach Beziehungen und Vorbildern ausserhalb der Familie zu suchen. Die Beziehung zu den Eltern nimmt mehr und mehr die Rolle einer Art "Fallback-Beziehung" ein: Kinder greifen auf die vertraute familiäre Umgebung der Eltern zurück, wenn sie ausserhalb auf irgendwelche Schwierigkeiten stossen. Das ist an sich eine völlig natürliche Entwicklung, auch wenn die Eltern sich dabei gerne überflüssig oder gar ausgenützt fühlen.  


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Version vom 17. September 2019, 13:46 Uhr



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Es ist wohl selbstredend, dass die Beziehung des Kindes zu seinen Eltern in den ersten Jahren die weitaus wichtigste ist im Leben eines Menschen. Und die Eltern erleben das umgekehrt in aller Regel genau gleich. Die Beziehung ist denn schon von Natur aus da, muss aber sozusagen bestätigt werden. Als Besonderheit kommt hinzu, dass für diese Bestätigung die Eltern allein verantwortlich sind, es besteht deshalb eine Hierarchie. Ob der Grund für die Innigkeit und Besonderheit in einer - wie auch immer definierten - Seelenverwandtschaft liegt oder schlicht in biologischen Gegebenheiten ist für die Erziehung nicht von Belang: Es geht immer um die beiden Grundprinzipien, wie sie für jede Beziehung gelten: Selbstvertrauen und freier Wille. Man kann denn auch durchaus sagen: "Erziehung ist Beziehung".

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Schwangerschaft und Geburt

Am einfachsten ist die Beziehung zum Kind während der Schwangerschaft: Die Mutter braucht sich bloss auf das Kind zu freuen (von allfälligen körperlichen Beeinträchtigungen natürlich abgesehen). Eine eigentliche Beziehungsarbeit ist noch nicht nötig. Nützlich wäre hingegen, wenn sich die werdenden Eltern schon während dieser Zeit nicht bloss mit der Einrichtung des Kinderzimmers beschäftigen würden, sondern sich eben auch schon Gedanken zur kommenden Aufgabe machen würden. Sie könnten sich zum Beispiel folgende Fragen stellen und zusammen besprechen:

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Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

In den beiden ersten Jahren legen Sie als Eltern das eigentliche Fundament jeder Beziehung: Vertrauen. Und Ihre Aufgabe beginnt schon mit einer ganz bedeutenden Besonderheit: Während nämlich das Kind mit einem grenzenlosen Vertrauen in seine Eltern zur Welt kommt, müssen Sie zuerst einmal lernen, Ihrem Kind zu vertrauen! Ihrem Kind zu vertrauen bedeutet in der Phase der Vertrauensbildung, dass Sie zunächst seine Grundbedürfnisse erkennen und diese möglichst immer und sofort befriedigen. Danach geht es darum, dass Sie lernen, den Fähigkeiten des Kindes vertrauen.

Das beginnt schon beim Stillen: Der Säugling verlässt sich vollkommen darauf, dass alles, was er baucht, er durch die Muttermilch erhält. Demgegenüber darf und soll die Mutter vertrauen, dass ihr schreiendes Kind gestillt werden will und auch die Fähigkeit dazu hat. Mit der Zeit sollten die Eltern aber die Mimik und die Gestik des Kindes so weit verstehen lernen, dass das Kind möglichst wenig schreien muss, um seine Bedürfnisse mitzuteilen. Das fordert vor allem Ihre Beobachtungsgabe und Ihre Aufmerksamkeit.

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Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

Mit der Entwicklung des Willens, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, wird Vertrauen allein aber nich mehr genügen für eine tragfähige Beziehung. Das ist so wie in jeder Beziehung: nur immer "Ja" sagen, genügt nicht, Sie müssen auch "Nein!" sagen können. In Bezug auf Ihr Kind bedeutet dies, dass Sie lernen müssen, dem Willen des Kindes angemessen Grenzen zu setzen. Und auch in dieser Phase gilt es eine Besonderheit in der Eltern-Kind-Beziehung zu beachten: Das Kind kommt nämlich von Natur aus grenzenlos zur Welt. Das heisst, Sie können nicht einfach erwarten, dass das Kind von sich aus seinen Willen beschränken würde. Es liegt vielmehr in Ihrer Verantwortung, dass Sie ihm gewissermassen "den Tarif durchgeben". Das bedeutet allenfalls in die Konfrontation zu gehen und auch den einen oder anderen "Tobsuchtsanfall" ausstehen zu können, beziehungsweise angemessen darauf reagieren zu können. Wenn das Kind also zum Beispiel von einem Tag auf den anderen behauptet, es möge keine Kartoffeln und wolle stattdessen nur noch Pommes Frites, müssen Sie sich zunächst einmal über Ihre eigene Haltung im Klaren werden: Geben Sie dem Wunsch nach oder sind Sie der Meinung, dass Kartoffeln gesünder und deshalb das Richtige für Ihre Kind seien? Falls Sie an den Kartoffeln festhalten wollen, müssen Sie bewusst in die Konfrontation gehen. Das bedeutet zwar nicht, dass Sie das Kind zwingen würden, diese zu essen, sondern dass Sie es vor die Wahl stellen: Kartoffeln oder nichts! Und vor allem müssen Sie, haben Sie sich erst einmal entschieden, konsequent bleiben, also nicht einfach nach fürminütigem Brüllen nachgeben, sondern die Konfrontation aushalten und bei ihm bleiben, bis sich das Kind wieder beruhigt hat.

Bei Ihrem "Nein!" zu bleiben und die Konfrontation auszuhalten, bedeutet echte Beziehungsarbeit. Voraussetzung ist dabei, dass Sie zuvor eine tragfähige Vertrauensbasis geschaffen haben, denn ansonsten werden Sie (oder auch das Kind) sehr schnell einen Liebesentzug befürchten! Oder anders ausgedrückt: Nur wer wirklich Ja sagen kann, kann auch "Nein!" sagen (und umgekehrt)!

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Sozialisation bis Pubertät (etwa 4 bis 16 Jahre)

Spätestens mit der Sozialisation, also in der Regel mit dem Eintritt die (Vor)Schule, geht das Kind eine Reihe von anderen Beziehungen ein, sodass diejenige zu den Eltern nach und nach zweitrangig wird. Selbstverständlich bleibt die Beziehung zu den Eltern trotzdem die wichtigste, doch beginnen Kinder, und erst Recht Jugendliche, bewusst zuerst nach Beziehungen und Vorbildern ausserhalb der Familie zu suchen. Die Beziehung zu den Eltern nimmt mehr und mehr die Rolle einer Art "Fallback-Beziehung" ein: Kinder greifen auf die vertraute familiäre Umgebung der Eltern zurück, wenn sie ausserhalb auf irgendwelche Schwierigkeiten stossen. Das ist an sich eine völlig natürliche Entwicklung, auch wenn die Eltern sich dabei gerne überflüssig oder gar ausgenützt fühlen.

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Weiterführende Themen

Übergeordnetes Thema

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Fragen und Feedback

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