Ehrlichkeit der Eltern: Unterschied zwischen den Versionen

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* '''Märchen und Mythen''': Kinder leben häufig noch lange in einer Welt zwischen Traum und Wirklichkeit. Sie sind deshalb sehr empfänglich für [[Märchen]] und Mythen. Trotzdem werden sie irgendwann zum Beispiel fragen, wie denn das genau sei mit dem Osterhasen. Dann ist Ihr [[Gespür der Eltern|Gespür]] gefragt: Ist das Kind bereit für die Enttäuschung oder möchte es lieber noch ein wenig mit der Ungewissheit leben?
* '''Märchen und Mythen''': Kinder leben häufig noch lange in einer Welt zwischen Traum und Wirklichkeit. Sie sind deshalb sehr empfänglich für [[Märchen]] und Mythen. Trotzdem werden sie irgendwann zum Beispiel fragen, wie denn das genau sei mit dem Osterhasen. Dann ist Ihr [[Gespür der Eltern|Gespür]] gefragt: Ist das Kind bereit für die Enttäuschung oder möchte es lieber noch ein wenig mit der Ungewissheit leben?
* '''Schutz vor der Realität des Lebens''': Die [[Realität]], in der wir leben, ist nicht nur sorgenfrei wie ein Kinderleben, sondern beinhaltet zum Beispiel auch Umweltverschmutzung oder Kriminalität, Tataschen also, die Kinder zumindest in den ersten Jahren noch kaum verstehen können. Trotzdem können Sie es nicht immer vermeiden, dass Kinder damit in Berührung kommen. Wenn Sie zum Beispiel in der Zeitung über ein Verbrechen lesen und das Kind fragt, was Sie da machen, ist es nicht nötig, dass Sie ihm das allzu ehrlich beantworten. Sie könnten auch sagen, dass Sie lesen, was so passiert sei und ihm von einem harmloseren Bericht erzählen. Früher oder später werden Kinder natürlich hartnäckiger nachfragen und Sie werden nicht umhinkommen, auch von den dunklen Seiten der Menschheit zu berichten. Als Richtschnur könnten Sie immerhin das Motto "So wenig als möglich, so viel als nötig." nehmen. Sie brauchen das Kind also nicht unnötig zu [[schonen]], sondern sollten ein [[Gespür der Eltern|Gespür]] dafür entwickeln, was ihm [[zumuten]] können.
* '''Schutz vor der Realität des Lebens''': Die [[Realität]], in der wir leben, ist nicht nur sorgenfrei wie ein Kinderleben, sondern beinhaltet zum Beispiel auch Umweltverschmutzung oder Kriminalität, Tataschen also, die Kinder zumindest in den ersten Jahren noch kaum verstehen können. Trotzdem können Sie es nicht immer vermeiden, dass Kinder damit in Berührung kommen. Wenn Sie zum Beispiel in der Zeitung über ein Verbrechen lesen und das Kind fragt, was Sie da machen, ist es nicht nötig, dass Sie ihm das allzu ehrlich beantworten. Sie könnten auch sagen, dass Sie lesen, was so passiert sei und ihm von einem harmloseren Bericht erzählen. Früher oder später werden Kinder natürlich hartnäckiger nachfragen und Sie werden nicht umhinkommen, auch von den dunklen Seiten der Menschheit zu berichten. Als Richtschnur könnten Sie immerhin das Motto "So wenig als möglich, so viel als nötig." nehmen. Sie brauchen das Kind also nicht unnötig zu [[schonen]], sondern sollten ein [[Gespür der Eltern|Gespür]] dafür entwickeln, was ihm [[zumuten]] können.
* '''Metaebenen''': Schliesslich gibt es noch ein Thema, das Sie nicht mit Ihren Kindern besprechen sollten, zumindest solange nicht, wie diese es selbst nicht ansprechen (was in der Regel in den ersten vier entscheidenden Jahren nicht geschieht): Erziehungsfragen. Fragen zum [[Erziehungsstil]] oder zum [[Verhalten|Verhalten des Kindes]] sollen Sie bei Bedarf selbstverständlich besprechen, aber nie in Anwesenheit des Kindes! Denn aufgrund der hierarchischen Stellung zwischen Ihnen und dem Kind würde da eine [[Metaebene]] entstehen, die das Kind [[Überforderung des Kindes|überfordert]] oder gar [[blossstellen|blossstellt]].
* '''Metaebene''': Schliesslich gibt es noch ein Thema, das Sie nicht mit Ihren Kindern besprechen sollten, zumindest solange nicht, wie diese es selbst nicht ansprechen (was in der Regel in den ersten vier entscheidenden Jahren nicht geschieht): Erziehungsfragen. Fragen zum [[Erziehungsstil]] oder zum [[Verhalten|Verhalten des Kindes]] sollen Sie bei Bedarf selbstverständlich besprechen, aber nie in Anwesenheit des Kindes! Denn aufgrund der hierarchischen Stellung zwischen Ihnen und dem Kind würde da eine [[Metaebene]] entstehen, die das Kind [[Überforderung des Kindes|überfordert]] oder gar [[blossstellen|blossstellt]].


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Version vom 25. Mai 2021, 10:22 Uhr



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Kinder sind von Natur aus vollkommen offen und ehrlich, sie zeigen ihre Gefühle und sagen, was sie denken. Und sie vertrauen ihren Eltern, dass diese ebenso offen und ehrlich sind. Als Eltern müssen Sie deshalb lernen, zumindest zu Ihren Kindern möglichst ehrlich zu sein. Im Umgang sollten Sie also insbesondere bei folgenden Themen vorsichtig sein:

Grenzen der Ehrlichkeit

Im Umgang unter Erwachsenen gibt es eine ganze Reihe von Situationen, in denen Ehrlichkeit zum Beispiel aus Gründen der Höflichkeit nicht immer oberstes Gebot ist. Im Umgang mit Kindern sollten Sie sich hingegen bewusst sein, dass Unehrlichkeit immer das natürliche Vertrauen des Kindes in seine Eltern beeinträchtigt. Es gibt deshalb nur wenige Bereiche, in denen Kompromisse angebracht sind.

  • Märchen und Mythen: Kinder leben häufig noch lange in einer Welt zwischen Traum und Wirklichkeit. Sie sind deshalb sehr empfänglich für Märchen und Mythen. Trotzdem werden sie irgendwann zum Beispiel fragen, wie denn das genau sei mit dem Osterhasen. Dann ist Ihr Gespür gefragt: Ist das Kind bereit für die Enttäuschung oder möchte es lieber noch ein wenig mit der Ungewissheit leben?
  • Schutz vor der Realität des Lebens: Die Realität, in der wir leben, ist nicht nur sorgenfrei wie ein Kinderleben, sondern beinhaltet zum Beispiel auch Umweltverschmutzung oder Kriminalität, Tataschen also, die Kinder zumindest in den ersten Jahren noch kaum verstehen können. Trotzdem können Sie es nicht immer vermeiden, dass Kinder damit in Berührung kommen. Wenn Sie zum Beispiel in der Zeitung über ein Verbrechen lesen und das Kind fragt, was Sie da machen, ist es nicht nötig, dass Sie ihm das allzu ehrlich beantworten. Sie könnten auch sagen, dass Sie lesen, was so passiert sei und ihm von einem harmloseren Bericht erzählen. Früher oder später werden Kinder natürlich hartnäckiger nachfragen und Sie werden nicht umhinkommen, auch von den dunklen Seiten der Menschheit zu berichten. Als Richtschnur könnten Sie immerhin das Motto "So wenig als möglich, so viel als nötig." nehmen. Sie brauchen das Kind also nicht unnötig zu schonen, sondern sollten ein Gespür dafür entwickeln, was ihm zumuten können.
  • Metaebene: Schliesslich gibt es noch ein Thema, das Sie nicht mit Ihren Kindern besprechen sollten, zumindest solange nicht, wie diese es selbst nicht ansprechen (was in der Regel in den ersten vier entscheidenden Jahren nicht geschieht): Erziehungsfragen. Fragen zum Erziehungsstil oder zum Verhalten des Kindes sollen Sie bei Bedarf selbstverständlich besprechen, aber nie in Anwesenheit des Kindes! Denn aufgrund der hierarchischen Stellung zwischen Ihnen und dem Kind würde da eine Metaebene entstehen, die das Kind überfordert oder gar blossstellt.

Weiterführende Themen

Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

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