Entscheiden: Unterschied zwischen den Versionen

Aus 2 x 2 der Erziehung
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 15: Zeile 15:
Während der Phase der [[Vertrauensbildung]] ist der Wille des Kindes noch auf seinen [[Lebenswille|Lebenswillen]] beschränkt: Alles, was das Kind entscheidet, entscheidet es im Hinblick auf sein Überleben. Oder anders ausgedrückt: es geht ausschliesslich um seine [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]]. Sie dürfen deshalb, ja sollen sogar, alles was das Kind selbst entscheiden will, auch ihm überlassen! Ganz gleich, ob es gestillt oder gehalten werden will, schlafen oder spielen will: sagen Sie [[Ja der Eltern|"Ja"]] zu ihm und [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]] Sie ihm, dass es das tut oder lässt, was ihm gut tut. In diesem Alter dürfen Sie das Kind ruhig [[verwöhnen]].
Während der Phase der [[Vertrauensbildung]] ist der Wille des Kindes noch auf seinen [[Lebenswille|Lebenswillen]] beschränkt: Alles, was das Kind entscheidet, entscheidet es im Hinblick auf sein Überleben. Oder anders ausgedrückt: es geht ausschliesslich um seine [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]]. Sie dürfen deshalb, ja sollen sogar, alles was das Kind selbst entscheiden will, auch ihm überlassen! Ganz gleich, ob es gestillt oder gehalten werden will, schlafen oder spielen will: sagen Sie [[Ja der Eltern|"Ja"]] zu ihm und [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]] Sie ihm, dass es das tut oder lässt, was ihm gut tut. In diesem Alter dürfen Sie das Kind ruhig [[verwöhnen]].


Sie müssen bloss vorsichtig sein, wenn es um [[Reizüberflutung]], [[Überfluss]] oder gar um [[Gefahren|wirkliche Gefahren]] geht. Das gilt zum Beispiel für sogenannte [[Auswahlsendung|"Auswahlsendungen"]], mit denen das Kind noch [[Überforderung des Kindes|überfordert]] wäre.
Sie müssen bloss vorsichtig sein, wenn es um [[Reizüberflutung]], [[Überfluss]] oder gar um [[Gefahren|wirkliche Gefahren]] geht. Das gilt zum Beispiel für sogenannte [[Auswahlsendung|"Auswahlsendungen"]]. Wenn Sie zum Beispiel einem Kleinkind einen Ball schenken wollen, ist es vollkommen unnötig, ihm zehn verschiedenen Bälle zur Auswahl hinzuhalten, es wäre damit schlicht [[Überforderung des Kindes|überfordert]]. Suchen Sie selbst einen und vermeiden Sie wenn möglich, dass der Ball auch noch bunt bemalt ist: Der Ball für sich allein wird dem Kind völlig genügen! Alles weitere wäre [[kontraproduktiv]].
 
 


{{top}}
{{top}}

Version vom 27. September 2018, 11:15 Uhr



ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Entscheiden ist eine der wesentlichsten Funktionen des Menschen überhaupt. Das beginnt schon mit der Geburt, wenn sich das Kind entscheidet auf diese Welt zu kommen. Das Ziel des Menschen sollte natürlich sein, dass er möglichst bewusst entscheidet. Die Voraussetzung dafür, dass er dieses Ziel irgendwann erreicht, schaffen Sie als Eltern in den ersten Jahren des Kindes.

^ nach oben

Schwangerschaft und Geburt

Ob das Kind seine Eltern auswählt oder nicht, ist vielleicht mehr eine philosophische, spirituelle oder gar religiöse Frage, die für die Erziehung weniger relevant ist. Auf jeden Fall aber beginnt das Leben des Kindes mit einem gewichtigen Entscheid, nämlich auf die Welt zu kommen. Es ist das Kind, das den Zeitpunkt seiner Geburt bestimmt (inwiefern sich künstliche Eingriffe wie Kaiserschnitt auf die Psyche des Kindes auswirken, ist eine andere Frage). Schon allein diese Tatsache sollte Ihnen als Leitlinie dafür dienen, dass Kinder grundsätzlich alles selbst entscheiden können, ganz unabhängig davon, wie gross die Tragweite des Entscheids ist (selbstverständlich mit dem Vorbehalt, dass Sie bei wirklichen Gefahren eingreifen müssen).

^ nach oben

Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

Während der Phase der Vertrauensbildung ist der Wille des Kindes noch auf seinen Lebenswillen beschränkt: Alles, was das Kind entscheidet, entscheidet es im Hinblick auf sein Überleben. Oder anders ausgedrückt: es geht ausschliesslich um seine Grundbedürfnisse. Sie dürfen deshalb, ja sollen sogar, alles was das Kind selbst entscheiden will, auch ihm überlassen! Ganz gleich, ob es gestillt oder gehalten werden will, schlafen oder spielen will: sagen Sie "Ja" zu ihm und vertrauen Sie ihm, dass es das tut oder lässt, was ihm gut tut. In diesem Alter dürfen Sie das Kind ruhig verwöhnen.

Sie müssen bloss vorsichtig sein, wenn es um Reizüberflutung, Überfluss oder gar um wirkliche Gefahren geht. Das gilt zum Beispiel für sogenannte "Auswahlsendungen". Wenn Sie zum Beispiel einem Kleinkind einen Ball schenken wollen, ist es vollkommen unnötig, ihm zehn verschiedenen Bälle zur Auswahl hinzuhalten, es wäre damit schlicht überfordert. Suchen Sie selbst einen und vermeiden Sie wenn möglich, dass der Ball auch noch bunt bemalt ist: Der Ball für sich allein wird dem Kind völlig genügen! Alles weitere wäre kontraproduktiv.

^ nach oben

Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

Entscheiden ist wohl eine der wichtigsten Fähigkeiten des Menschen und die Entscheidungsfreiheit ein fundamentales Menschenrecht. Das bewusste Wählen zwischen mehreren Möglichkeiten setzt aber Wille voraus. Denn um entscheiden zu könne, muss man zuerst wissen, was man will.

Dieser Wille (der mehr ist als der blosse Lebenswille) entwickelt sich im Kind erst etwa im dritten Lebensjahr (häufig auch als "Trotzphase" bezeichnet). Zuvor vertraut das Kind grundsätzlich und vollumfänglich seinen Eltern und hat denn auch gar keinen Grund sich entscheiden zu müssen: Alles, was von seinen Eltern kommt, nimmt es als gut auf (jedenfalls solange die Eltern darauf achten, auch wirklich die Grundbedürfnisse des Kindes zu befriedigen). Plötzlich aber ist es dahin mit dem bedingungslosen Zuspruch und das Kind will selbst entscheiden. Die meisten Eltern erschrecken darob zuerst einmal.

Das "Nein des Kindes" ist aber der erste - wortwörtlich - entscheidende Schritt zum freien Willen! Das "Nein" des Kindes ist von den Eltern genau so zu akzeptieren wie sich Eltern ihrerseits mit ihrem "Nein" zu behaupten lernen müssen. Wenn Sie also zum Beispiel dem Kind wegen des kalten Wetters eine Mütze anziehen wollen und das Kind "Nein" sagt, müssen Sie das respektieren, ganz gleich wie vernünftig oder unvernünftig das in Ihren Augen erscheinen mag. Wichtig ist dabei, dass Sie dem Kind die Konsequenzen daraus erfahren lassen! Lassen Sie also das Kind die Kälte spüren, bis es von selbst nach der Mütze verlangt (oder bemerkt, dass es kalte Ohren hat, worauf Sie ihm den Vorschlag wiederholen können). Und vielleicht ist es auch einfach so, dass das Kind gar nicht so kälteempfindlich ist, wie Sie sich vorgestellt haben! Sie haben mit diesem Verhalten nicht bloss den Willen des Kindes respektiert, sondern auch noch viel für das gegenseitige Vertrauen getan: Das Kind hat erfahren, dass Sie ihm den selbständigen Entscheid zumuten und dass Sie auch dann noch gütig genug sind, wenn das Kind hinterher feststellen muss, dass es mit seinem Entscheid "falsch" lag (und dankbar ist, dass Sie ihm die Mütze mitgenommen haben). Denn wichtig beim entscheiden ist nicht in erster Linie, ob richtig oder falsch, sondern einzig dass entschieden wird! Achten Sie also vor allem während der Willensbildung, also etwa im dritten Lebensjahr, auf diese Zusammenhänge, denn der freie Wille ist eine absolut grundlegende Voraussetzung, um frei entscheiden zu können - und somit eines der höchsten Güter des Menschen!

Wenn Sie hingegen umgekehrt das "Nein" des Kindes nicht respektieren, können Sie es umgekehrt von ihm auch nicht erwarten. Das heisst Sie nehmen damit dem Kind die Möglichkeit, Grenzen als etwas Positives zu erfahren! Das wiederum ist aber regelmässig ziemlich verheerend, da ein Kind, das keine Grenzen erfährt, erstens schnell zum Störenfried wird, und zweitens auch keinen konstruktiven Willen entwickeln kann. Wenn dieser gefährliche Teufelskreis nicht durchbrochen wird, sind die Voraussetzungen für späteres, mehr oder weniger kriminelles Verhalten bereits erfüllt.

^ nach oben

Sozialisation bis Pubertät (etwa 4 bis 16 Jahre)

(Text folgt)

^ nach oben

Entscheidungen und Konsequenzen

(Text folgt)

^ nach oben

Weiterführende Themen

^ nach oben

Übergeordnetes Thema

^ nach oben

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email


^ nach oben



ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!