Essstörungen

Aus 2 x 2 der Erziehung
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Auch wenn Essstörungen in der Regel erst ab der Pubertät auftauchen, liegen die Ursachen doch häufig schon in der frühesten Kindheit. Denn meistens geht es entweder um süchtiges Verhalten oder um einen Machtkampf (oder beides). Aufgrund dieser Diskrepanz sind Eltern bei der Lösung des Problems meistens nahezu machtlos, da sie nicht nur am Anfang des Problems standen, sondern das Problem sich gerade dann zeigt, wenn sich der Jugendliche eigentlich von ebendiesen Eltern ablösen sollte. Es bleibt dann also bloss noch professionelle Hilfe in Form einer Therapie.

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Mögliche Ursachen

Süchtiges Verhalten

Gesundheitsschädigendes Essverhalten, das häufig mit der Pubertät beginnt, ist meistens eine Form von Sucht. Süchtiges Verhalten liegt regelmässig in frühester Kindheit begründet, wenn ein Kind entweder zu wenig Vertrauen erhält (insbesondere weil seine Grundbedürfnisse nicht gestillt wurden), oder es zu wneig Widerstand erhält (insbesondere ihm zu wenig Grenzen gesetzt wurden):

  • Sucht: Beide Umstände können dazu führen, dass das Kind nach Ersatzbefriedigung sucht - und dabei eben süchtig wird, weil es nie mehr das finden wird, was ihm einst gefehlt hat. Der Einfluss der Eltern ist aber gerade in dieser Lebensphase, wenn sich das Kind naturgemäss von zu Hause ablöst, äusserst gering. Das heisst, dass in der Regel professionelle Hilfe von aussen, in Form von Therapien, nötig werden. Wenn Sie als Elstern also Ihr Kind vor Sucht bewahren wollen, müssen Sie alle Erziehungsarbeit auf die ersten vier Jahre des Kindes ausrichten, danach ist es leider meistens zu spät!
  • Schönheitsideale: Spätestens mit der Sozialisation werden Kinder aber auch von Vorstellungen und Idealen aus ihrer Umwelt und insbesondere aus den Medien geprägt. Als Eltern haben Sie darauf zwar nicht mehr allzu viel Einfluss (ausser Sie ziehen die Kinder gewissermassen in Isolation auf), doch bleiben Sie natürlich immer noch das wichtigste Vorbild, wenn es zum Beispiel darum geht, Gesichtsfalten zu kaschieren oder einen "Sixpack" anzutrainieren. Entscheidend dabei ist, inwiefern Sie Ihr Kind mit all seinen Fähigkeiten und Eigenschaften annehmen können, wie es ist und sich nicht dauernd fragen, wie es nach irgendeiner Norm oder im Vergleich zu Nachbarskindern sein sollte.
  • Perfektionismus:

Machtkampf

Kinder können zu vielem gezwungen werden, nicht aber zum Essen. Das gibt ihnen eine der ansonsten seltenen Möglichkeiten der elterlichen Übermacht etwas entgegenzustellen, was ihnen aufgrund der körperlichen und kognitiven Entwicklung sonst noch nicht möglich wäre:

  • Machtkampf beim Essen: Da mittlerweile zumindest in der westlichen Zivilisation die meisten Familien in einem Überfluss an Lebensmitteln leben, kommen Eltern gerne in Versuchung, wählerisches Verhalten geradezu zu provozieren, indem sie dem Kind immer wieder neue Alternativen anbieten, bis es endlich zufrieden ist. Das kann sehr schnell zu einem eigentlichen Machtkampf vor dem Kühlschrank führen. Und Kinder "lernen" daraus sehr schnell, dass sie bloss das Essen verweigern müssen, um ihren Willen auch in anderen Situationen durchsetzen zu können. Lassen sich Eltern darauf ein, kann sehr schnell ein Teufelskreis entstehen, an dessen Ende Essstörungen entstehen.
  • Elterliche Gewalt: Wird dem kindlichen Willen immer wieder mit Gewalt entgegnet, kann dadurch sogar der Lebenswille beeinträchtigt werden, sodass das Kind beschliesst, lieber gar nicht mehr leben zu wollen und in der Folge aufhört zu essen.
  • Überforderung: Kinder können schon sehr früh zu hoher Leistung zum Beispiel im Sport oder in der Musik angespornt werden. Meistens wenden Eltern dabei die ziemlich verheerende Methode Zuckerbrot und Peitsche, was einer eigentlichen Dressur und weniger der Erziehung gleichkommt. Dabei können Kinder durch den andauernden Leistungsdruck nur allzu schnell überfordert werden, sodass sie sich irgendwann total verweigern. Ein Ausdruck dieser Totalverweigerung kann dann eben die Essensverweigerung sein.
  • (Sexueller) Missbrauch: Die verheerendste Ursache ist selbstredend sexueller Missbrauch. Wenn einem Kind das vielleicht Intimste und Wertvollste zerstört wird, werden unweigerlich sein Lebenswille und seine Lebenslust bedroht, was eben auch die Lust am Essen beeinträchtigen kann.

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Faktoren für gesundes Essverhalten

Lustprinzip

Der wohl wichtigste Faktor für ein gesundes Essverhalten ist die Wahrung des Lustprinzips. Essen sollte immer mit Lust verbunden sein, das beginnt schon beim Stillen. Es gibt überhaupt keinen Grund, Kinder zum Essen zu zwingen. Lassen Sie Kinder so viel oder so wenig essen, wie sie mögen. Es gibt keine "schlechten" oder "guten Esser", es gibt bloss Kinder, die so viel essen, wie sie Lust dazu haben, die Menge ist völlig irrelevant. Selbstverständlich achten Sie auf gesundes Essen.

Essrhythmus

Wenn das Kind zur Welt kommt, ist es sich aus der Zeit der Schwangerschaft noch gewohnt, dass es kontinuierlich, also andauernd und ohne Unterbruch, mit Nahrung versorgt wird. Der Übergang zu mehr oder weniger regelmässigen Stillzeiten muss es deshalb zuerst lernen, beziehungsweise Sie müssen es langsam aber sicher daran gewöhnen. Wenn dann das Kind abgestillt ist, sollten Sie grundsätzliche Essenszeiten einführen, das heisst im Allgemeinen drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten. Davor und danach braucht das Kind grundsätzlich nichts zu essen (trinken sollte es hingegen immer dürfen). An diesen Rhythmus sollten Sie Ihr Kind in den beiden ersten Lebensjahren gewöhnt haben. Denn ein klarer Rhythmus schafft Sicherheit und damit Vertrauen. Und ganz nebenbei können Sie mit einem klaren "Nein" zum Naschen auch schon ein wenig üben, dem Kind Grenzen zu setzen.

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Stillen

Als Mutter dürfen, ja sollen Sie davon ausgehen, dass jedes Kind gestillt werden kann! Denn dafür sorgt schon allein der Lebenswille des Kindes. Allerdings ist es leider so, dass nicht alle medizinischen Einrichtungen gleich viel Wert darauf legen. Wenn Ihnen aber diese (eigentlich existenzielle) Beziehung zu Ihrem Kind wichtig ist, sollten Sie schon vor der Geburt abklären, ob Sie dann auch wirklich in Ihrem Wunsch unterstützt werden. Denn ob Sie stillen können oder nicht, ist meistens weniger eine medizinische Frage denn eine Frage der Einstellung! Umgekehrt, das heisst wenn ein Stillen aus irgendwelchen Gründen unmöglich ist, sollten Sie sich deswegen aber auch keine Sorgen machen, sondern dem Kind vertrauen, dass es auch mit der Flasche leben kann. Kinder können sich nämlich sehr gut mit dem arrangieren, was ist, wenn sie nur spüren, dass es die Eltern gut mit ihnen meinen. Nicht stillen können ist also weder eine Essstörung noch Ursache für spätere Essstörungen!

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Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email




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