Fragen der Eltern: Unterschied zwischen den Versionen

Aus 2 x 2 der Erziehung
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 25: Zeile 25:
Mit der Sozialisation, also in der Regel mit dem Eintritt in die (Vor)Schule, beginnt das Kind auch ausserhalb der Familie [[Erlebnisse]] zu machen. Es baut eine eigene Welt auf, in der es sowohl positive als auch negative Erfahrungen macht. Diese teilt es häufig, aber eben nicht immer, mit seinen Eltern. Wieviel Kinder zu Hause erzählen, ist einerseits sehr individuell, hängt also von seiner [[Persönlichkeit]] ab. Andererseits hängt es aber auch von der [[Beziehung zwischen den Eltern und dem Kind]] ab, ob es genügend [[Vertrauen des Kindes|Vertrauen]] hat und ob es genügend [[Respekt der Eltern|Respekt]] erwarten kann, um sich mitzuteilen. Sie sollten deshalb Ihrem [[Gespür der Eltern|Gespür]] vertrauen, ob und wann Sie sich nach dem Befinden oder den Erlebnissen erkundigen sollen und wann eher nicht. Bedenken Sie auch, dass Kinder auch in diesem Alter immer noch sehr im [[Hier und Jetzt]] leben und sich deshalb häufig für das Vergangene nicht mehr interessieren (sondern zum Beispiel nach der Schule in erster Linie wissen wollen, was es zum Mittagessen gibt).
Mit der Sozialisation, also in der Regel mit dem Eintritt in die (Vor)Schule, beginnt das Kind auch ausserhalb der Familie [[Erlebnisse]] zu machen. Es baut eine eigene Welt auf, in der es sowohl positive als auch negative Erfahrungen macht. Diese teilt es häufig, aber eben nicht immer, mit seinen Eltern. Wieviel Kinder zu Hause erzählen, ist einerseits sehr individuell, hängt also von seiner [[Persönlichkeit]] ab. Andererseits hängt es aber auch von der [[Beziehung zwischen den Eltern und dem Kind]] ab, ob es genügend [[Vertrauen des Kindes|Vertrauen]] hat und ob es genügend [[Respekt der Eltern|Respekt]] erwarten kann, um sich mitzuteilen. Sie sollten deshalb Ihrem [[Gespür der Eltern|Gespür]] vertrauen, ob und wann Sie sich nach dem Befinden oder den Erlebnissen erkundigen sollen und wann eher nicht. Bedenken Sie auch, dass Kinder auch in diesem Alter immer noch sehr im [[Hier und Jetzt]] leben und sich deshalb häufig für das Vergangene nicht mehr interessieren (sondern zum Beispiel nach der Schule in erster Linie wissen wollen, was es zum Mittagessen gibt).


Etwas anderes ist es natürlich, wenn Sie den Eindruck haben, das Kind sei bedrückt, weil es etwas belastet, das ihm unangenehm ist oder es schmerzt. Kinder können sich in solchen Situationen auch [[schämen]], sodass sie sich nicht getrauen sich mitzuteilen, obwohl eigentlich eine tragfähige Beziehung zu den Eltern vorhanden wäre. Der Grund ist häufig, dass sich das Kind schuldig fühlt für das, was ihm widerfahren ist. Das gilt gerade für Kinder, die sich zum Beispiel sehr pflichtbewusst immer an die Vorsichtsregeln der Eltern halten und dann "passiert trotzdem etwas". Wenn das Kind sich Ihnen nicht von sich aus öffnen will, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die erste und wichtigste ist immer: Zeit lassen. Manchmal hilft es aber auch, dass der Vater statt die Mutter fragt. Oder Sie können das Kind fragen, ob es sein "Geheimnis" jemand anderen anvertrauen möchte. [[Drängende Eltern|Drängen]] wäre hingegen [[kontraproduktiv]], da sich Kinder, und erst recht Jugendliche, nur noch mehr verschliessen würden. Versuchen Sie auch zu spüren, wie ernsthaft die Angelegenheit ist. Das Kind kann sich zum Beispiel auch bloss deshalb unwohl fühlen, weil es etwas geklaut hat. In solchen Fällen dürfen Sie auch einmal etwas grosszügiger sein und sich sagen, dass das Kind ja offenbar schon genügend "gestraft" ist. Bei einem schwerwiegenden Verdacht, wenn Sie zum Beispiel einen Missbrauch befürchten, müssen Sie der Sache aber nachgehen. In sollen Fällen können Sie auch anderweitig Erkundigungen einholen, wie zum Beispiel nach Verhaltensauffälligkeiten in der Schule nachfragen.
Etwas anderes ist es natürlich, wenn Sie den Eindruck haben, das Kind sei bedrückt, weil es etwas belastet, das ihm unangenehm ist oder es schmerzt. Kinder können sich in solchen Situationen auch [[schämen]], sodass sie sich nicht getrauen sich mitzuteilen, obwohl eigentlich eine tragfähige Beziehung zu den Eltern vorhanden wäre. Der Grund ist häufig, dass sich das Kind schuldig fühlt für das, was ihm widerfahren ist. Das gilt gerade für Kinder, die sich zum Beispiel sehr pflichtbewusst immer an die Vorsichtsregeln der Eltern halten und dann "passiert trotzdem etwas". Wenn das Kind sich Ihnen nicht von sich aus öffnen will, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die erste und wichtigste ist immer: Zeit lassen. Manchmal hilft es aber auch, dass der Vater statt die Mutter fragt. Oder Sie können das Kind fragen, ob es sein "Geheimnis" jemand anderen anvertrauen möchte. [[Drängelnde Eltern|Drängen]] wäre hingegen [[kontraproduktiv]], da sich Kinder, und erst recht Jugendliche, nur noch mehr verschliessen würden. Versuchen Sie auch zu spüren, wie ernsthaft die Angelegenheit ist. Das Kind kann sich zum Beispiel auch bloss deshalb unwohl fühlen, weil es etwas geklaut hat. In solchen Fällen dürfen Sie auch einmal etwas grosszügiger sein und sich sagen, dass das Kind ja offenbar schon genügend "gestraft" ist. Bei einem schwerwiegenden Verdacht, wenn Sie zum Beispiel einen Missbrauch befürchten, müssen Sie der Sache aber nachgehen. In sollen Fällen können Sie auch anderweitig Erkundigungen einholen, wie zum Beispiel nach Verhaltensauffälligkeiten in der Schule nachfragen.


{{top}}
{{top}}

Version vom 10. September 2019, 14:18 Uhr



ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!



Wenn Sie Ihr Kind etwas fragen, schenken Sie ihm Aufmerksamkeit und lernen seine Persönlichkeit kennen. Fragen Sie aber nur, weil Sie etwas wissen wollen oder eine Vermutung bestätigt haben wollen. Fragen der Eltern können nämlich auch manipulativen Absichten beinhalten, sodass sie höchst kontraproduktiv wirken.

^ nach oben

Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

Das neugeborene Kind ist für die Eltern meistens ein noch völlig unbekanntes Wesen, das Ihnen anfangs kleinere und grössere Rätsel aufgibt: Schreit es nun, weil es Hunger oder weil ihm kalt ist? Will es lieber auf dem Bauch oder doch besser auf dem Rücken schlafen? Ausser durch Schreien kann es sich ja noch kaum mitteilen. Trotzdem wird es Ihnen enorm helfen, wenn Sie das Kind von Anfang an und ausdrücklich fragen ("Hast Du Hunger?"), statte einfach etwas anzunehmen ("Du hast Hunger."). Denn das Kind kann schon wahrnehmen, ob Sie sich Mühe geben, sich über seinen Zustand zu vergewissern oder ob Sie einfach selbst entscheiden, was für das Kind gut ist. Denken Sie daran, dass das Kind sehr wohl ein Bewussteren seiner selbst hat, das einzige was ihm fehlt, ist sich so ausdrücken zu können, dass es von Erwachsenen verstanden wird.

Doch schon bald werden Sie an seiner Mimik (und später ans einer Gestik) merken, dass sich das Kind durchaus so ausdrücken, dass auch Sie seine Signale nach und nach verstehen lernen können. Gefordert ist einzig Ihre Achtsamkeit. Das sollte Ihnen aber nicht sonderlich schwer fallen, da Sie Ihr Kind ja sowieso liebend gerne anschauen! Und wenn Sie sich dabei noch angewöhnen, Ihre Beobachtungen durch Fragen zu zu äussern und diese immer öfter durch die Antworten des Kindes bestätigen zu lassen, spürt das Kind Ihr Interesse an seiner Persönlichkeit und kann dadurch Selbstvertrauen gewinnen, also das Fundament jeder Beziehung.

^ nach oben


Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

Wenn das Kind beginnt seinen Willen zu entwickeln, in der Regel etwa ab dem dritten Lebensjahr, kann es nicht bloss seine Bedürfnisse kundtun, sondern dazu auch noch vehement einfordern, was es alles erreichen oder ergattern will. Nun müssen Sie als Eltern unterscheiden lernen, um was es geht: Geht es wirklich bloss darum, dass zwischen Ihnen und dem Kind etwas nicht klar ist - oder geht es nicht vielmehr darum, dass das Kind schlicht etwas anderes will als Sie? Im ersten Fall, hilft natürlich weiterhin die Sache zu klären, indem Sie das Kind fragen ("Weisst Du, wo die Pantoffeln hingehören?"). Im zweiten Fall hilft Fragen hingegen nicht mehr, da müssen Sie schon klar und eindeutig einfordern, was Sie wollen ("Stell die Pantoffeln dorthin, wo sie hingehören!") und allenfalls auch die Konfrontation in Kauf nehmen. Denn nun geht es darum, dass Sie lernen Grenzen zu setzen.

Notfalls also lieber einmal zu viel die Befehlsform als dauernd die Frageform, weil Sie Angst haben, zu hart zu sein: Kinder müssen in dieser Phase unbedingt auch den Widerstand der Eltern spüren. Diesen Widerstand können Sie dem Kind immer dann zumuten, wenn Sie zuvor genügend Vertrauen aufbauen konnten. Diese Grundfolge muss vorhanden sein, ansonsten entweder Sie, das Kind oder gar beide, schon bei der geringsten Unstimmigkeit einen Liebesverlust befürchten. Oder mit anderen Worten ausgedrückt: Wer nicht lernte, zuerst "Ja" zu sagen, kann auch nicht "Nein!" sagen!

^ nach oben


Sozialisation bis Pubertät (etwa 4 bis 16 Jahre)

Mit der Sozialisation, also in der Regel mit dem Eintritt in die (Vor)Schule, beginnt das Kind auch ausserhalb der Familie Erlebnisse zu machen. Es baut eine eigene Welt auf, in der es sowohl positive als auch negative Erfahrungen macht. Diese teilt es häufig, aber eben nicht immer, mit seinen Eltern. Wieviel Kinder zu Hause erzählen, ist einerseits sehr individuell, hängt also von seiner Persönlichkeit ab. Andererseits hängt es aber auch von der Beziehung zwischen den Eltern und dem Kind ab, ob es genügend Vertrauen hat und ob es genügend Respekt erwarten kann, um sich mitzuteilen. Sie sollten deshalb Ihrem Gespür vertrauen, ob und wann Sie sich nach dem Befinden oder den Erlebnissen erkundigen sollen und wann eher nicht. Bedenken Sie auch, dass Kinder auch in diesem Alter immer noch sehr im Hier und Jetzt leben und sich deshalb häufig für das Vergangene nicht mehr interessieren (sondern zum Beispiel nach der Schule in erster Linie wissen wollen, was es zum Mittagessen gibt).

Etwas anderes ist es natürlich, wenn Sie den Eindruck haben, das Kind sei bedrückt, weil es etwas belastet, das ihm unangenehm ist oder es schmerzt. Kinder können sich in solchen Situationen auch schämen, sodass sie sich nicht getrauen sich mitzuteilen, obwohl eigentlich eine tragfähige Beziehung zu den Eltern vorhanden wäre. Der Grund ist häufig, dass sich das Kind schuldig fühlt für das, was ihm widerfahren ist. Das gilt gerade für Kinder, die sich zum Beispiel sehr pflichtbewusst immer an die Vorsichtsregeln der Eltern halten und dann "passiert trotzdem etwas". Wenn das Kind sich Ihnen nicht von sich aus öffnen will, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die erste und wichtigste ist immer: Zeit lassen. Manchmal hilft es aber auch, dass der Vater statt die Mutter fragt. Oder Sie können das Kind fragen, ob es sein "Geheimnis" jemand anderen anvertrauen möchte. Drängen wäre hingegen kontraproduktiv, da sich Kinder, und erst recht Jugendliche, nur noch mehr verschliessen würden. Versuchen Sie auch zu spüren, wie ernsthaft die Angelegenheit ist. Das Kind kann sich zum Beispiel auch bloss deshalb unwohl fühlen, weil es etwas geklaut hat. In solchen Fällen dürfen Sie auch einmal etwas grosszügiger sein und sich sagen, dass das Kind ja offenbar schon genügend "gestraft" ist. Bei einem schwerwiegenden Verdacht, wenn Sie zum Beispiel einen Missbrauch befürchten, müssen Sie der Sache aber nachgehen. In sollen Fällen können Sie auch anderweitig Erkundigungen einholen, wie zum Beispiel nach Verhaltensauffälligkeiten in der Schule nachfragen.

^ nach oben

Manipulative Fragen

^ nach oben

Weiterführende Themen


^ nach oben


Übergeordnetes Thema

^ nach oben

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email




ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!