Frustrationstoleranz

Aus 2 x 2 der Erziehung
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Die Fähigkeit, mit Misserfolgen oder unerfüllten Wünschen umgehen zu können, bringt das Kind eigentlich von Natur aus mit: Die Geduld und die Ausdauer eines Kleinkindes zum Beispiel beim Erlernen der Sprache sind schlicht beneidenswert. Das kommt wohl daher, dass ein Kind in den ersten Jahren weder Misserfolg noch Wünsche kennt, sondern einzig Erfahrungen und Grundbedürfnisse.

Das heisst, das Kind macht weder irgendwelche Wertungen für das, was es macht, noch wünscht es ich irgendetwas, das im Moment gerade nicht erreichbar wäre. Es lebt schlicht im Hier und Jetzt und ist zufrieden mit dem was ist - vorausgesetzt seine Grundbedürfnisse sind ausreichend befriedigt und Sie lassen es zumindest in den beiden ersten Jahren das erfahren, lernen und spielen, wonach es gerade Lust hat! Zu den Grundbedürfnissen zählen nicht bloss Bedürfnisse wie Gestillt werden oder Schlaf, sondern auch Geborgenheit und vor allem Trost. Denn die kindlichen Erfahrungen bringen auch eine Unmenge an grösseren und kleineren Unglücken mit. Trauer und Schmerz verlangen daher immer sofort und ausreichend Trost, und zwar ohne Erklärungen oder gar Vorwürfe. Nur wenn das Kind in jeder Situation wirklich angenommen wird, fühlt es sich in seinem Vertrauen in die Eltern bestätigt und kann entsprechendes Selbstvertrauen aufbauen. Dieses Vertrauen ist Voraussetzung dafür, um später auch mit tatsächlichen Misserfolgen oder unerfüllten Wünschen umgehen zu können: Das Kind hat die Erfahrung gemacht, dass es deswegen nicht etwa schlecht ist oder nicht mehr geliebt wird, sondern kann geduldig bleiben und auf seine nächste Chance vertrauen.

Schwierig wird es demgegenüber, wenn Sie in den ersten Jahren zu wenig Geduld für das Kind aufbringen können. Wenn Sie zum Beispiel die Erwartung haben, dass das Kind "nicht wegen jedem kleinen Mist" schreien soll oder mit Gestillt werden warten soll, bis Sie fertig telefoniert haben, ist das Kind zumindest in den ersten beiden Jahren überfordert und fühlt sich in seinem Vertrauen in die Eltern zu wenig bestätigt. Entsprechend wenig kann sich das Selbstvertrauen entwickeln, sodass das Kind später sehr schnell mit Frustration reagiert.

Weiterführende Themen

Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

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