Gebrochener Wille

Aus 2 x 2 der Erziehung
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ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Ein (möglichst freier) Wille ist, nebst einem gesunden Selbstvertrauen, die wertvollste Eigenschaft des reifen Menschen, um selbständig und beziehungsfähig leben zu können. In der Phase der Willensbildung, die in der Regel etwa im dritten Lebensjahr des Kindes beginnt, müssen die Eltern deshalb besonders aufmerksam sein, um auf dessen Willen angemessen reagieren zu können. Sind sie mit dieser Entwicklung überfordert und reagieren zum Beispiel mit Gewalt, kann der Wille des Kindes gebrochen werden, womit etwas vom Wertvollsten überhaupt beeinträchtigt wird.

Es ist allerdings eine Illusion, dass ein gebrochener Wille einfach nicht mehr da wäre. Denn wirklich zerstört werden kann er nicht. Ein gebrochener Wille ist vielmehr vergleichbar mit einem durch Blitzschlag zersplitterten Baum: Der Stamm zeigt zum Beispiel in die falsche Richtung oder ein Ast liegt unter grosser Spannung auf dem Boden und kann schon durch die kleinste Berührung seine Spannung mit gefährlicher Kraft lösen. Die Folgen eines gebrochenen Willens können je nach Persönlichkeit des Kindes ganz unterschiedlich sein.

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Ursachen

Wenn das Kind beginnt seinen Willen zu entwickeln, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, entsteht in ihm die stärkste und kreativste Kraft des Menschen überhaupt. Die wenigsten Kinder können diese Kraft einfach von Anfang an "vernünftig dosiert" einsetzen, ganz im Gegenteil: es scheint häufig, als würden sie plötzlich von etwas getrieben, das weder sie selbst noch deren Eltern steuern, geschweige denn kontrollieren könnten. Kommt dazu, dass diese Entwicklung meistens von einem Tag auf den anderen einsetzt. Während das Kind zum Beispiel bisher in aller Selbstverständlichkeit seine sieben Sachen immer von sich aus an den richtigen Ort verräumt hat, kommt es plötzlich auf die Idee, die Schuhe mit voller Wucht und Selbstverständlichkeit in die Küche zu schmeissen. Tobsuchtsanfälle sind in diesem Alter zudem völlig normal und ein Zeichen der gesunden Entwicklung. Entscheidend ist nun allerdings, wie die Eltern darauf reagieren. Als Erstes müssen Sie sich sicher sein, wo Ihre Grenzen liegen (Stören Sie die in die Küche fliegenden Schuhe überhaupt?). Und wenn Sie sicher sind, dass da eine Grenze überschritten ist, heisst es sofort "Nein" zu sagen - und konsequent dabei zu bleiben. Dieses "Zauberwort" versteht jedes Kind, jedenfalls wenn Sie es mit Überzeugung aussprechen. Sie müssen es also derart laut und deutlich aussprechen, dass ein einziges Mal genügt (je öfter und halbherziger Sie es wiederholen, desto mehr verliert es an Wirkung!). Das Kind darf dabei ruhig erschrecken, das schadet gar nichts! Sie werden ob der Wirkung vermutlich selbst staunen. Wenn Sie hingegen zaghaft sind, nachgeben oder wankelmütig werden, kann das Kind keine Grenze spüren und wir weiter danach suchen, indem es zum Beispiel beim nächsten Mal die Schuhe gleichauf Ihr Bett schmeisst. Das ist völlig normal, denn das Kind sucht Grenzen und wenn es sie nicht erhält, wird es sich eben je länger desto mehr einfallen lassen um Sie zum Reagieren aufzufordern.

Wenn Sie also auf Grenzüberschreitungen des Kindes nur halb (oder gar nicht) reagieren, wird das Kind einfach weitermachen und irgendwann wird auch den tolerantesten Eltern der Geduldsfaden reissen. Die Situation eskaliert und viele Eltern wissen sich dann bloss noch mit mehr oder weniger roher Gewalt zu helfen, sei es in Form von körperlicher Gewalt wie Schlagen oder Wegsperren, sei es in Form von psychischer Gewalt wie Strafen, Verspotten und ähnliches. Sie können sich den Willen des Kindes wie noch zartes Bäumchen vorstellen, das durch die Gewaltanwendung verbogen, verdrückt oder gar ganz gebrochen wird. Das Bäumchen wird zwar, solange es noch lebt, weiter wachsen, doch wird es ziemlich verkrüppelt aussehen. Der Wille wird also nicht mehr aufrichtig sein und sprichwörtlich beginnen quer zu schlagen.

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Mögliche Folgen

Die Folgen eines gebrochenen Willens auf das Verhalten des Kindes sind je nach dessen Persönlichkeit ganz unterschiedlich. Es gibt Kinder, die eher resignativ reagieren und andere, die eher übermässig impulsiv, provokativ oder gar aggressiv werden. Typische Folgen sind:

  • Gewalttätigkeit: Die häufigste Folge ist Gewalt in unterschiedlichster Form. Denn Gewalt erzeugt fast immer Gegengewalt, gerade wenn sich das Opfer noch nicht anders wehren kann. Kinder können in den ersten Jahren nirgendwo Hilfe holen, da diese ja eigentlich von den Eltern kommen sollte, also die Personen, die zugleich Täter sind. Opfer der kindlichen Gewalt sind dann meistens Schwächere, wie die jüngeren Geschwister. Gerade von Gewalt betroffenen Kinder entwicklen aber auch ein sehr feines Gespür dafür, wie sie auch ihren Eltern Gewalt antun können, indem sie zum Beispiel gezielt wertvolle Gegenstände in der Wohnung zerstören.
  • Jähzorn:
  • Lügen:
  • Provozieren:
  • Heimtückisches Verhalten:
  • Rachegelüste:
  • Depressionen:
  • Sucht:
  • xy:


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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

Willensbildung (zweite Phase der Erziehung)

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Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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