Geduld des Kindes

Aus 2 x 2 der Erziehung
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ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!



Geduld bedeteut vor allem warten zu können. Das können Kinder von Natur schon sehr gut - jedenfalls solange als ihre Grundbedürfnisse befriedigt sind! Das Paradebeispiel ist die Zeit der Schwangerschaft: Das Kind hat neun Monate lang gewartet, bis der Zeitpunkt reif war, den Mutterleib zu verlassen. In dieser Zeit genoss es aber eine wohl paradiesische "Rundumversorgung".

Ähnliches gilt nach der Geburt für die beiden ersten Jahre, in denen das Kind sein Selbstvertrauen aufbaut: Solange das Kind seine Grundbedürfnisse nach Nahrung, Wärme, Gehalten werden, Trost usw. befriedigt weiss, ist es ausgesprochen geduldig und fühlt sich in seinem grenzenlosen Vertrauen in die Eltern bestätigt. Sobald ihm aber etwas fehlt, beginnt es zu schreien - und zwar mit grösstmöglicher Ausdauer. In dieser Phase müssen Sie als Eltern unbedingt das Vertrauen in Ihr Kind entwickeln, dass ihm etwas fehlt, und zwar etwas Fundamentales. Denn in dieser Phase hat das Kind noch keine Wünsche (die warten könnten) und auch nicht irgendwelche bösen Absichten, die Eltern zu nerven!

Wenn Sie sich dessen bewusst sind und entsprechend reagieren, werden Sie staunen, dass das Kind auch in der nächsten Phase, also jener der Willensbildung ab etwa dem dritten Lebensjahr, und überhaupt für sein ganzes Leben, auf eine völlig selbstverständliche Art geduldig bleibt. Wenn sie aber umgekehrt die Grundbedürfnisse des Kindes nicht genügend ernst nehmen, entwickelt das Kind genau aus diesem Grund Ungeduld!

Selbstverständlich ist es nicht immer einfach, dauernd zuerst an die Bedürfnisse des Kindes zu denken - irgendwann werden Sie wohl überfordert damit sein. Sie werden denn auch in den ersten Jahren nicht darum herumkommen, Ihre eigenen Bedürfnisse zu überdenken und sich zu fragen, ob Sie diese nicht wenigstens für eine gewisse Zeit etwas zurückschrauben können. Doch auch dann werden Sie möglicherweise immer wieder an den Rand Ihrer Kräfte kommen. Wichtig ist in solchen Momenten, dass Sie erstens nicht das Kind dafür verantwortlich machen, sondern ihm offen und ehrlich sagen, dass Sie nicht mehr mögen und sich zweitens Unterstützung organisieren. Denn gerade die Familienformen in der westlichen Zivilisation, also das Leben vorzugsweise in der (Klein)Familie statt in der Sippe, bietet wenig selbstverständliche und naheliegende Unterstützung aus der unmittelbaren Nachbarschaft, das heisst die Fremdbetreuung muss ständig und häufig bis ins Detail organisiert werden. Wenn Sie dem Kind aber offen und ehrlich sagen, dass Sie zum Beispiel derart müde sind, dass Sie sich gleich hinlegen möchten, werden Sie staunen, wie kooperativ das Kind reagieren wird. Denn dem Kind ist erstens sehr wohl bewusst, dass es auf Gedeih und Erwerb von Ihrem Wohlergehen abhängig ist und weiss zweitens ebenso gut, wie wichtig Schlaf ist!

Das Thema Geduld hat also sehr viel mit der Vertrauensbildung zwischen den Eltern und dem Kind zu tun. Und möglicherweise werden Sie dabei auch noch einiges für sich selbst in Sachen Geduld lernen können.

Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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