Gefühle

Aus 2 x 2 der Erziehung
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  • Grundgefühle: Grundgefühle sind gewissermassen reine, ursprüngliche Gefühle, die jeder Mensch von Natur aus hat. Dieses Wiki geht von fünf Grundgefühlen aus: Freude, Wut, Angst, Trauer und Schmerz. Für die Erziehung ist es entscheidend, dass dem Kind diese Gefühle belassen werden, das heisst insbesondere ernst genommen werden. Es gibt dabei weder positive noch negative Gefühle. Gefühle sind da oder nicht da, das heisst sie können weder willentlich erzeugt noch zum verschwinden gebracht werden (sie können höchstens unterdrückt werden).
  • Ersatzgefühle: Ersatzgefühle sind gewissermassen unnatürliche Gefühle, das heisst nicht angeboren sondern anerzogen. Die Ursachen sind vielfältig, meistens aber geht es um unterdrückte (Grund-)Gefühle, wenn also Eltern zum Beispiel die Trauer oder den Schmerz des Kindes nicht ernst nehmen. Häufig ist der Auslöser auch eine Vermischung der beiden Grundprinzipien der Erziehung, Vertrauen und Grenzen (oder gar das Fehlen dieser Grundlagen). Verstärkt wird diese Fehlentwicklung noch, wenn die Grundbedürfnisse des Kindes nicht oder nur mangelhaft befriedigt werden. Beispiele für Ersatzgefühle sind: Eifersucht, Neid, Ärger, Griesgram, Melancholie, Beleidigt sein, Überheblichkeit, Schüchternheit.
  • Emotionen: Gefühle werden körperlich ausgedrückt, zum Beispiel durch lachen, schmunzeln, weinen, schreien, erröten, erblassen, aber auch Sprünge, Lähmunge. Wichtig dabei ist, dass für Aussenstehende nicht immer einfach erkenntlich ist, welche Emotionen welchem Gefühl entsprechen (so gibt es sowohl Tränen der Freude als auch Tränen der Trauer - oder schlicht Tränen als Reaktion auf geschälte Zwiebeln!). Fragen Sie deshalb Ihr Kind wenn es zum Beispiel weint: "Bist Du traurig?". Gerade als Eltern sollten Sie sich bewusst sein, dass Sie zwar Ihrem Kind am nächsten sind, das Kind aber eine ganz eigenständige Persönlichkeit hat und deshalb auch eine möglicherweise andere Gefühlswelt!

Die folgenden Begriffe werden zwar häufig im Zusammenhang mit Gefühlen verwendet (oder gar vermischt), werden in diesem Wiki aber unabhängig verwendet:

  • Instinkt: Ähnlich wie Gefühle ist der Instinkt dem Kind ebenfalls angeboren. Er ist aber eher eine Art Mechanismus, die den Menschen gewissermassen automatisch handeln lässt. Auch der Instinkt sollte dem Kind möglichst belassen werden. Als Eltern können Sie sich am besten darin üben, wenn Sie das Kind so lange schlafen und so viel essen lassen, wie es mag. Vertrauen Sie auch darauf, dass Ihr Kind einen ganz eigenen "Lehrplan" hat und eben instinktiv immer das zuerst lernt, was gerade am wichtigsten ist.
  • Intuition: Wenn Sie dem Kind seinen Instinkt lassen, ist das die beste Voraussetzung dafür, dass es auch Intuition entwickelt, das heisst später Entscheidungen nicht ausschliesslich auf der rationalen Ebene trifft, sondern auch abwägen kann, ob etwas stimmig ist.
  • Zuneigung: Die liebevolle Verbindung zwischen Eltern und dem Kind ist in der Regel von Natur aus gegeben (wenn auch häufig erst einige Zeit nach der Geburt als solche wahrgenommen). Wie genau diese Zuneigung entsteht, ist ein grosses Geheimnis der Menschheit (und bleibt es wohl auch). Für dieses Wiki ist es allerdings unerheblich, ob es sich um eine seelische Verbindung handelt, ein Ausdruck von göttlicher Liebe ist oder schlicht durch das süsse Lächeln des Kindes, das auf Gedeih und Verderb von seinen Eltern abhängig ist, hervorgerufen wird. Entscheidend ist für die Erziehung einzig die Qualität der Beziehung. Und diese wiederum wird gemäss den beiden Grundprinzipien dieses Wikis erstens durch Vertrauen und zweitens durch Grenzen geschaffen.

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Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email