Gefahren: Unterschied zwischen den Versionen

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===Nutzen für das Lernen===
===Nutzen für das Lernen===
Lassen Sie Ihr Kind unbedingt alles, was nicht gerade zu eigentlichen Verletzungen führen kann, [[selbst tun|selbst]] [[Erfahrungen|erfahren]]. Erfahrung ist der beste Lehrmeister und Kinder [[Lernen des Kindes|lernen]] extrem schnell! Ein Kind, das nie erlebt hat, wie es ist, den Kopf am Tisch anzuschlagen, weil immer eine schützende Hand der Eltern dazwischen fährt, wird diese Erfahrung irgendwann später nachholen müssen, denn Sie werden es schon bald nicht mehr ununterbrochen vor solchen Missgeschicken [[überbehüten|behüten]] können. Das Schlimme dabei ist, dass die Gefahren mit den Kindern wachsen und irgendwann sind diese ursprünglich harmlosen Gefahren zu wirklich ernsthaften angewachsen. Sagen Sie dem Kind also besser, dass es [[Acht geben]] soll, wenn es unter dem Tisch aufstehen will - und [[trösten]] Sie es, wenn es sich trotzdem anschlägt. Echter Trost hilft ihm sehr viel mehr als alles andere.  
Lassen Sie Ihr Kind unbedingt alles, was nicht gerade zu eigentlichen Verletzungen führen kann, [[selbst tun|selbst]] [[Erfahrungen|erfahren]]. Erfahrung ist der beste Lehrmeister und Kinder [[Lernen des Kindes|lernen]] extrem schnell! Ein Kind, das nie erlebt hat, wie es ist, den Kopf am Tisch anzuschlagen, weil immer eine schützende Hand der Eltern dazwischen fährt, wird diese Erfahrung irgendwann später nachholen müssen, denn Sie werden es schon bald nicht mehr ununterbrochen vor solchen [[Missgeschicke|Missgeschicken]] [[überbehüten|behüten]] können. Das Schlimme dabei ist, dass die Gefahren mit den Kindern wachsen und irgendwann sind diese ursprünglich harmlosen Gefahren zu wirklich ernsthaften angewachsen. Sagen Sie dem Kind also besser, dass es [[Acht geben]] soll, wenn es unter dem Tisch aufstehen will - und [[trösten]] Sie es, wenn es sich trotzdem anschlägt. Echter Trost hilft ihm sehr viel mehr als alles andere.  


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Version vom 28. August 2018, 10:16 Uhr



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Kinder sind schon aufgrund ihrer körperlichen Entwicklung und geringen Erfahrenheit mannigfaltigen Gefahren ausgesetzt, doch wird ihr Gespür für Gefahren häufig unterschätzt und die Gefahren selbst von Eltern ebenso oft überschätzt.

Ein angemessenes Gefahrenbewusstsein ist aber für die Entwicklung des Kindes von grosser Bedeutung und muss in den ersten Jahren geschaffen werden:

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Künstliche Gefahren

Bedeutung

Um es vorweg klarzustellen: Es gibt in unserer Zivilisation eine ganze Reihe von Gefahren, für die Sie als Eltern zumindest in den ersten Jahren die alleinige Verantwortung übernehmen müssen, so insbesondere:

  • Geräte und Maschinen aller Art, insbesondere Strassenverkehr, Kochherd und Steckdosen
  • Werkzeug, Besteck und ähnliches
  • Medikamente und Gifte aller Art (wie Reinigungsmittel, Alkohol usw.)
  • Böswillige Menschen (auch in der Nachbarschaft, ja gar in der Verwandtschaft!)
  • Von der Eltern (unabsichtlich) geschaffene Gefahren

Leider nehmen diese Art von Gefahren schon allein aufgrund der technischen Entwicklung sogar noch zu, womöglich in gleichem Masse wie die natürlichen Gefahren abnehmen.

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Geräte und Maschinen

Für künstliche Gefahren können Kinder noch kein Gespür haben, da sie eben nicht natürlich sind. So sind Kinder zum Beispiel mit der Abschätzung der Geschwindigkeit oder der Entfernung von Autos in den ersten zehn Jahren völlig überfordert. Als Eltern müssen Sie deshalb vorsorgen und gegebenenfalls eingreifen. Die Frage ist bloss: Wie?

Wegsperren und Fernhalten helfen nur bis zu einem gewissen Grad. Denn irgendwann wird das Kind genügend kräftig oder geschickt sein, um auch grössere Hürden überwinden zu können (zumal der Ehrgeiz dazu gerade durch das Geheimnisvolle und Verbotene angestachelt wird!). Nebst den obligaten Sicherheitsmassnahmen (wie zum Beispiel "Medikamente sind ausser Reichweite von Kinder aufzubewahren") ist es deshalb entscheidend, dass Sie dem Kind die Gefahren erklären und ihm Möglichkeiten zeigen, wie es die Gefahren meistern kann. Schlagen Sie ihm zum Beispiel am Fussgängerstreifen vor, dass es beim Strasse überqueren jeweils sagen soll, wann es "gut" ist. Selbstverständlich müssen Sie das Kind dabei an der Hand halten und selbst entscheiden, ob Sie gehen können oder nicht. Aber das Kind kann so schon sehr früh mit Ihnen in Sicherheit üben und fühlt sich mitverantwortlich.


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Medikamente und Gifte

(Text folgt)

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Böswillige Menschen

(Text folgt)

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Von den Eltern geschaffene Gefahren

Von besonderem Interesse sind Gefahren, die Eltern schaffen, obwohl sie in bester Absicht handeln. Die wohl grösste Gefahr ist der Wickeltisch: Wenn Sie das Kind wie üblich selbst hochheben und hinlegen (es also nicht selbst hochklettert), wird es nicht die geringste Ahnung von der Gefahr des Herunterfallens haben, da es Ihnen ja vollkommen vertraut und deshalb auch keinerlei Gespür entwickeln könnte, dass es schon bei der ersten Drehung herunterfallen könnte.

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Natürliche Gefahren

Bedeutung

Die Angst vor natürlichen Gefahren ist erstaunlicherweise gerade in unserer westlichen Zivilisation am grössten, wo diese doch beinahe ganz eingedämmt wurden und zum Beispiel die Kindersterblichkeit in den letzten Jahrzehnten enorm gesunken ist. Die letzte wirklich grosse natürliche Gefahr für Kinder sind Gewässer, von dem Kinder geradezu magisch angezogen werden. Tragischerweise wird gerade diese Gefahr von Eltern immer noch häufig unterschätzt.

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Umgang mit Gefahren

Im übrigen können aber auch schon kleine Kinder sehr gut mit Gefahren aller Art umgehen. Entscheidend ist, dass Sie als Eltern Vertrauen in die Fähigkeiten des Kindes haben und nicht gleich panisch reagieren, wenn dem Kind bloss ein kleines Wehwehchen droht. Wenn das Kind zum Beispiel die Treppe hochklettert, können Sie zunächst einmal davon ausgehen, dass es das kann, beziehungsweise dass es stoppt, wenn es Angst bekommt oder nicht mehr weiter weiss (und nach Ihrer Hilfe ruft). Kinder haben ein ausgezeichnetes Gespür dafür, was sie sich zutrauen können und was nicht. Unterstützen Sie das Kind, indem Sie sich über seine Kletterkünste freuen. Erst wenn Sie sehen, dass es zum Beispiel rutscht, können Sie ihm sagen, was es machen soll. Bleiben Sie gelassen und geben Sie positive Anweisungen ("Halt Dich fest am Geländer!"). Wenn Sie hingegen nervös werden oder dem Kind gar Unglück prophezeien ("Du fällst jetzt gleich runter"), wird es verunsichert und zu Misstritten provoziert. Noch heikler ist es, wenn Sie das Kind einfach von der Treppe reissen und ihm damit zeigen, dass Sie es nicht für fähig halten, die (selbst gewählten!) Herausforderungen zu meistern. Zudem wird sich das Kind womöglich mit Händen und Füssen dagegen wehren, womit erst recht Gefahr entsteht.

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Verantwortung für Gefahren

Achten Sie immer darauf, ob die Gefahr vom Kind selbst oder zum Beispiel von Ihnen geschaffen wurde. Ist das Kind unten an der Treppe und will hochklettern, begibt es sich selbst in Gefahr und kann ein entsprechendes Gespür dafür entwickeln. Wurde das Kind aber zuvor hochgetragen und will nun umgekehrt die Treppe hinunterklettern, konnte es die Gefahr nicht wahrnehmen, weil es Ihnen ja vollkommen vertraute, als Sie es hochtrugen (und damit erst in Gefahr brachten). In diesem Fall können Sie ihm zum Beispiel sagen, dass Sie unter ihm sichern würden.

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Angst vor Gefahren

Schliesslich reagieren Kinder mit Angst und zeigen diese auch sofort, wenn sie sich durch eine Gefahr überfordert fühlen. Negieren Sie diese Gefühle auf keinen Fall, sondern lassen Sie dem Kind sein Gespür! Wenn Sie sehen, dass es verängstigt zu Ihnen schaut, fragen Sie, ob es Angst hat. Und wenn es das bejaht, fragen Sie, ob Sie ihm helfen sollen. Bevor Sie es aber irgendwo herunterreissen, sollten Sie ihm zuerst vorschlagen, wie es sich selbst helfen kann. So zeigen Sie ihm, dass Sie seinen Fähigkeiten vertrauen und stärker wiederum sein Selbstvertrauen.

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Gespür für Gefahren

Entscheidend bei Gefahren ist also weniger die Gefahr selbst, sondern dass das Kind lernen kann, diese richtig einzuschätzen, sodass es weder über- noch unterfordert wird. Das Gespür dafür hat das Kind schon von Natur aus, Sie müssen es ihm bloss belassen, indem Sie es möglichst immer alles selbst entscheiden lassen.

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Bagatellgefahren

Bedeutung

Bagatellgefahren sind kein eigentlichen Gefahren, es geht mehr um Missgeschicke, die kaum zu Verletzungen führen können, jedenfalls zu keinen ernsthaften. Sie sind aber trotz allfälliger Schmerzen wichtig, einerseits weil das Kind sie braucht um aus den Erfahrungen lernen zu können und andererseits weil sie dem Kind helfen, mit echten Gefahren vernünftig umzugehen.

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Nutzen für das Lernen

Lassen Sie Ihr Kind unbedingt alles, was nicht gerade zu eigentlichen Verletzungen führen kann, selbst erfahren. Erfahrung ist der beste Lehrmeister und Kinder lernen extrem schnell! Ein Kind, das nie erlebt hat, wie es ist, den Kopf am Tisch anzuschlagen, weil immer eine schützende Hand der Eltern dazwischen fährt, wird diese Erfahrung irgendwann später nachholen müssen, denn Sie werden es schon bald nicht mehr ununterbrochen vor solchen Missgeschicken behüten können. Das Schlimme dabei ist, dass die Gefahren mit den Kindern wachsen und irgendwann sind diese ursprünglich harmlosen Gefahren zu wirklich ernsthaften angewachsen. Sagen Sie dem Kind also besser, dass es Acht geben soll, wenn es unter dem Tisch aufstehen will - und trösten Sie es, wenn es sich trotzdem anschlägt. Echter Trost hilft ihm sehr viel mehr als alles andere.

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Nutzen für die Prävention

Dass sie dabei - natürlich völlig ungewollt, aber sehr effizient – ihre Kinder in der Folge viel grösseren Gefahren aussetzen ist gewissermassen die Ironie der Tragik. Dabei wär’s ganz einfach: Kinder lernen Gefahren nur dann angemessen einschätzen, wenn sie die Folgen ihres "gefährlichen Tuns" direkt und am eigenen Leib erfahren! Das mag auf den ersten Blick etwas fahrlässig tönen, ist aber in Tat und Wahrheit die beste Prävention, wenn man diesen Grundsatz von Anfang an verfolgt. Denn zu Beginn des Lebens können sich Kinder schon aufgrund ihrer beschränkten Kräfte und Beweglichkeit kaum weh tun. Die grösste Gefahr geht vielmehr von ihren eigenen Eltern aus, wenn sie ihr Kind unvorsichtig herumtragen oder es unbeaufsichtigt auf dem Wickeltisch lassen und es sich plötzlich zu drehen vermag.

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Provozierte Gefahren

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

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Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email


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