Ironie: Unterschied zwischen den Versionen

Aus 2 x 2 der Erziehung
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Ironie in der Erziehung mag gut gemeint sein, ist aber nicht bloss heikel, sondern geradezu [[kontraproduktiv]]. Denn Kinder sind damit [[Phasen der Erziehung|in den ersten Jahren]] noch völlig [[Überforderung|überfordert]]: Ihr Sprachverständnis ist noch zu wenig ausgebildet, um zwischen ernst gemeinten Äusserungen und Sprachwitz unterscheiden zu können. Ironie hingegen baut insbesondere auf Mehrdeutigkeit auf, also genau das Gegenteil von dem, was im Umgang mit Kinder gefordert ist: [[Sprache|Sprechen]] Sie mit Kindern in einfachen und [[Klarheit|klaren]] Worten! Besonders während der Phase der [[Willensbildung]] ab etwa zwei Jahren hat Ironie eine geradezu verheerende Wirkung. Denn das Kind ist nun ganz besonders auf eine eindeutige und konsequente Haltung der Eltern angewiesen. Wenn Sie dem Kind zum Beispiel sagen "Kannst die Katze ja gleich noch erwürgen.", kann das Kind diese ironische Bemerkung noch nicht in die Aufforderung umdeuten, dass es die Katze nicht zu fest umarmen soll, sondern reagiert im besten Fall mit Verwirrung im schlimmsten Fall aber nimmt es Ihre Bemerkung ernst, oder wird zumindest prüfen, wie ernst Sie es denn gemeint haben!
Ironie in der Erziehung mag gut gemeint sein, ist aber nicht bloss heikel, sondern geradezu [[kontraproduktiv]]. Denn Kinder sind damit [[Phasen der Erziehung|in den ersten Jahren]] völlig [[Überforderung|überfordert]]: Ihr Sprachverständnis ist noch zu wenig ausgebildet, um zwischen ernst gemeinten Äusserungen und Sprachwitz unterscheiden zu können. Ironie hingegen baut insbesondere auf Mehrdeutigkeit auf, also genau das Gegenteil von dem, was im Umgang mit Kinder gefordert ist: [[Sprache|Sprechen]] Sie mit Kindern in einfachen und [[Klarheit|klaren]] Worten! Besonders während der Phase der [[Willensbildung]] ab etwa zwei Jahren hat Ironie eine geradezu verheerende Wirkung. Denn das Kind ist nun ganz besonders auf eine eindeutige und konsequente Haltung der Eltern angewiesen. Wenn Sie dem Kind zum Beispiel sagen "Kannst die Katze ja gleich noch erwürgen.", kann das Kind diese ironische Bemerkung noch nicht in die Aufforderung umdeuten, dass es die Katze nicht zu fest umarmen soll, sondern reagiert im besten Fall mit Verwirrung im schlimmsten Fall aber nimmt es Ihre Bemerkung ernst, oder wird zumindest prüfen, wie ernst Sie es denn gemeint haben!


Zu unterscheiden ist Ironie vom [[Humor]], von dem Kinder kaum genug kriegen können – und der nicht nur den Kindern, sondern gerade auch deren Eltern nur gut tun kann: Beim Humor geht es weniger um Sprachwitz als um Missgeschicke aller Art, gerade auch um eigene oder vermeintliche, über die man herzhaft lachen kann. Wichtig ist aber immer, dass Sie drauf achten, dass dem Kind klar ist, was es ernst nehmen soll und was nicht.
Zu unterscheiden ist Ironie vom [[Humor]], von dem Kinder kaum genug kriegen können – und der nicht nur den Kindern, sondern gerade auch deren Eltern nur gut tun kann: Beim Humor geht es weniger um Sprachwitz als um Missgeschicke aller Art, gerade auch um eigene oder vermeintliche, über die man herzhaft lachen kann. Wichtig ist aber immer, dass Sie drauf achten, dass dem Kind klar ist, was es ernst nehmen soll und was nicht.

Version vom 18. Oktober 2017, 10:53 Uhr

Ironie in der Erziehung mag gut gemeint sein, ist aber nicht bloss heikel, sondern geradezu kontraproduktiv. Denn Kinder sind damit in den ersten Jahren völlig überfordert: Ihr Sprachverständnis ist noch zu wenig ausgebildet, um zwischen ernst gemeinten Äusserungen und Sprachwitz unterscheiden zu können. Ironie hingegen baut insbesondere auf Mehrdeutigkeit auf, also genau das Gegenteil von dem, was im Umgang mit Kinder gefordert ist: Sprechen Sie mit Kindern in einfachen und klaren Worten! Besonders während der Phase der Willensbildung ab etwa zwei Jahren hat Ironie eine geradezu verheerende Wirkung. Denn das Kind ist nun ganz besonders auf eine eindeutige und konsequente Haltung der Eltern angewiesen. Wenn Sie dem Kind zum Beispiel sagen "Kannst die Katze ja gleich noch erwürgen.", kann das Kind diese ironische Bemerkung noch nicht in die Aufforderung umdeuten, dass es die Katze nicht zu fest umarmen soll, sondern reagiert im besten Fall mit Verwirrung im schlimmsten Fall aber nimmt es Ihre Bemerkung ernst, oder wird zumindest prüfen, wie ernst Sie es denn gemeint haben!

Zu unterscheiden ist Ironie vom Humor, von dem Kinder kaum genug kriegen können – und der nicht nur den Kindern, sondern gerade auch deren Eltern nur gut tun kann: Beim Humor geht es weniger um Sprachwitz als um Missgeschicke aller Art, gerade auch um eigene oder vermeintliche, über die man herzhaft lachen kann. Wichtig ist aber immer, dass Sie drauf achten, dass dem Kind klar ist, was es ernst nehmen soll und was nicht.

Weiterführende Themen

Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

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