Lernen des Kindes

Aus 2 x 2 der Erziehung
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ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Kinder lernen

  1. von alleine
  2. durch Erfahrung und
  3. durch Nachahmung.

Das heisst also zunächst: vor allem von sich aus! Erst später, in der (Vor)Schule, lernen Kinder dann nach und nach auch durch die Vermittlung von Wissen. Die wesentlichen Dinge für das Leben lernt das Kind aber nicht in der Schule, sondern in den ersten vier, entscheidenden Jahren seines Lebens: Ein Kind, das nach dieser Zeit genügend Selbstvertrauen erworben hat und dessen Willen angemessen Grenzen gesetzt wurden, lernt alles andere, vor allem aber Selbständigkeit und Beziehungsfähigkeit, wie von alleine!


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Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

Schauen Sie dem Kleinkind zu, wie es langsam aber sicher beginnt, seine Hände und Arme mehr und mehr kontrolliert zu bewegen, bis es ihm gelingt, etwas gezielt zu ergreifen und wieder loszulassen. Sie brauchen ihm nichts vorzumachen, nichts zu erklären und schon gar nichts zu korrigieren: Auch kleinste Kinder lernen alles am besten, wenn sie es selbst ausprobieren dürfen! Denn das Kind lernt von selbst. Sie brauchen keinen Lehrplan, kein Unterrichtsmaterial, rein gar nichts, ausser eines: Geduld und Freude beim Zuschauen!

In dieser Zeit lernt das Kind in erster Linie durch Erfahrungen, die es selbst macht und durch nachahmen, das heisst indem es insbesondere seine Eltern zum Vorbild nimmt.

Als Eltern können Sie übrigens in dieser Zeit fast ebenso viel lernen! Denn Kinder sind wunderbare Lehrmeister, wenn es um Dinge geht wie Vertrauen, Geduld, Aufmerksamkeit oder Ausdauer. Nehmen Sie sich ruhig einmal Zeit darüber nachzudenken, was Sie gerade von Ihrem Kind lernen könnten!

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Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

Wenn das Kind beginnt, seinen Willen zu entwickeln, wird seine Lernmotivation gewissermassen noch potenziert: Es entdeckt nun, was es alles erreichen kann, wenn es nur will. Es ist denn auch kein Zufall, wenn Eltern von ihren Dreijährigen vermuten, dass sie möglicherweise hochbegabt seien. In diesem Alter entwickeln viele Kinder völlig erstaunliche Lernfähigkeiten und beginnen auch mal gerne den Spiess umzukehren und ihre eigenen Eltern zu belehren. Kosenamen wie "Dreikäsehoch" oder "Naseweis" zeugen davon. Als Eltern sollten Sie sich dadurch aber nicht irritieren lassen. Wohl dürfen Sie sich über die Leistungen Ihrer Sprösslinge freuen, doch sollten Sie auch achtsam sein, um was es geht: Lassen Sie sich nicht einfach herumdirigieren, weil Sie es lustig finden oder sich nicht getrauen sich zu wehren. Wenn das Kind allzu übermütig wird, braucht es Grenzen. Das Kind darf spüren, dass es seinen Willen haben darf und damit auch viel erreichen kann, es soll aber auch erfahren, wenn es damit an Grenzen stösst.

In dieser Phase lernen Kinder Grenzen besonders effizient durch Regeln. Während in der Phase der Vertrauensbildung noch (einseitige) Abmachungen Ihrerseits genügten, sollten Sie jetzt mit dem Kind zusammen Vereinbarungen suchen. Das Kind lernt dadurch Verantwortung zu übernehmen. Sie können zum Beispiel mit ihm vereinbaren, dass es zwar den Küchenschrank mit den Pfannen ausräumen darf, diese danach aber auch wieder einräumen muss. So wird der Wille des Kindes gewissermassen kultiviert und es kann daraus im Laufe der Entwicklung ein freier Wille werden. Diese sogenannte Autonomiephase wird im übrigen selten ohne Trotz und Wutanfälle über die Bühne gehen. Damit umzugehen lernen ist aber die Aufgabe der Eltern!

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Sozialisation bis Pubertät (etwa 4 bis 16 Jahre)

Das wichtigste für das Leben sollte das Kind also schon vor dem Eintritt in die (Vor)Schule gelernt haben. Das heisst, es sollte genügend Selbstvertrauen und Respekt für Grenzen haben, um auch in einer Gruppe ausserhalb der Familie bestehen und sich einbringen zu können. Denn Ihre Erziehungsarbeit sollte zu diesem Zeitpunkt bereits weitgehend erfüllt sein.

Das heisst, dass Kind genügend selbständig und beziehungsfähig ist, um sich auch ohne Ihr ständiges Zutun erfolgreich entwicklen zu können. Denn Ihr Einfluss wird im Rahmen der Sozialisation sehr stark abnehmen. Das ist auch gut so, denn es unterstützt die Selbständigkeit sehr, wenn das Kind Alternativen ausserhalb des Elternhauses kennenlernt.

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Lernmotivation und Lernfaulheit

Kinder lernen gerne, es sei denn, es wurde ihnen vorzeitig ausgetrieben. Kinder brauchen auch keinerlei spezielle Lernhilfen. Das einzige, was ein Kind braucht, sind Eltern, die sich über seine unglaublichen Fähigkeiten freuen und ihm vertrauen, dass es zunächst einmal von alleine lernt. Die Lernmotivation kann erhalten werden durch:

  • Selbst tun lassen:
  • Verantwortung übergeben:
  • Wenig Spielzeug:
  • Bewegung in der freien Natur:
  • Geduld:
  • Toleranz:


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"Gute" und "schlechte" Vorbilder

Schliesslich sollten Sie sich bewusst sein, dass Kinder von Ihnen auch das lernen, was sie besser sein lassen würden, also Dinge wie "schlechte Angewohnheiten" oder unfaires Verhalten. Wenn Sie aufmerksam sind, werden Sie das selbst feststellen und haben somit die Chance Ihr eigenen Verhalten zu überdenken.

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Das grosse Missverständnis

Die Entwicklung des Kindes, beziehungsweise dessen Erziehung, ist ein einziger Lernprozess, nicht nur für das Kind selbst, sondern ebenso für dessen Eltern. Häufig verbunden mit einem der grössten Missverständnisse: Während die Eltern in der Regel zuerst lernen müssen (!) ihre Kinder zu erziehen, sollte es für das Kind in erster Linie ein Lernen dürfen (!) sein - und nicht etwa umgekehrt!

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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