Loslassen

Aus 2 x 2 der Erziehung
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ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Erziehung könnte man auch als einen einzigen Prozess des Loslassens betrachten, angefangen von der Geburt bis zum Auszug des Kindes aus der elterlichen Wohnung. Gleichzeitig verlangen und brauchen Kinder immer wieder den elterlichen Halt. Für das Kind ist es eine Art Wechselspiel zwischen Nähe und Distanz. Und während es dauernd danach strebt, sich von den Eltern häufiger und weiter zu entfernen und sich selbständig zu machen, braucht es gerade dann die bedingungslose Rückversicherung, dass Sie jederzeit bereit sind, es wieder in die Arme zu nehmen, wenn es nur danach verlangt.

Das Wechselspiel zwischen Halten und Loslassen ist also nur auf den ersten Blick eine heikle Gratwanderung. Bei genauerem Hinschauen wäre es nämlich ganz einfach: lassen Sie das Kind so viel wie möglich los und halten Sie es, so viel wie nötig - wobei das Kind bestimmen soll, wie viel möglich oder nötig ist. Also ganz anders als bei einer partnerschaftlichen Beziehung, in der beide Partner möglichst gemeinsam entscheiden, wann wie viel angemessen ist und bei der das Ziel in der Regel ist, möglichst lange zusammen zu bleiben. Wenn Sie von Anfang an als Ziel Ihrer Erziehungsarbeit die Selbständigkeit des Kindes vor Augen haben, können Sie sich immer darüber freuen, wenn Ihr Kind sich von Ihnen je länger desto häufiger und weiter entfernt.

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Schwangerschaft und Geburt

Schon die Zeit von der Zeugung bis zur Geburt steht offensichtlich im Spannungsfeld zwischen Halten und Loslassen. Während diese Aufgabe der schwangeren Mutter von Natur aus innewohnt, muss sie für den werdenden Vater erst noch bestimmt werden: dem Partner kommt ja in dieser Zeit mehr eine unterstützende Funktion zu, ja er kann sich sogar von der Innigkeit zwischen der werdenden Mutter und dem Ungeborenen ausgeschlossen fühlen. Das gäbe ihm dann immerhin die Chance, sich bereits auf das Thema des Loslassens vorzubereiten.

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Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

Während der Vertrauensbildung braucht das Kind schon aus rein körperlichen Gründen sehr viel Halt, muss es doch erst noch selbständig sitzen und später laufen lernen. Das heisst aber nicht, dass es nicht auch gelegentlich wieder losgelassen werden will. Es braucht nicht einfach unbeschränkt viel Nähe, sondern will vielmehr selbst bestimmen, wann es von Ihnen wie viel braucht. Sie sollten deshalb von Anfang an für die Signale aufmerksam sein, die es mit seiner Mimik oder Gestik aussendet. Übergehen Sie diese nicht leichtfertig, denn es geht bereits um das Respektieren von Grenzen des Kindes! Natürlich dürfen Sie das Kind "bloss spasseshalber" packen und knuddeln, doch müssen Sie dabei spüren lernen, wo der Spass für das Kind aufhört. Bedenken Sie immer, dass es gewissermassen ein einseitiges Recht des Kindes ist, gehalten zu werden, und Sie umgekehrt bloss die Pflicht haben, das Kind jederzeit zu halten oder loszulassen, wenn es nach dem Einen oder Anderen verlangt. Denn gehalten werden ist ein Grundbedürfnis des Kindes, das Sie möglichst immer sofort und bedingungslos befriedigen sollten.

Schliesslich können Kinder Ihrerseits schon von Natur aus und ohne weiteres loslassen, jedenfalls wenn sie genügend Geborgenheit spüren. Daran sollten Sie vor allem denken, wenn es um das Einschlafen geht: Ist das Kind wirklich müde und bereit zum schlafen, kann es problemlos loslassen und einschlafen.

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Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

Wenn das Kind beginnt seinen Willen zu entwickeln, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, wird es sich plötzlich richtiggehend losreissen wollen - und je länger desto mehr auch können. Es gibt denn auch, abgesehen von tatsächlichen Gefahren, nicht den geringsten Grund, das Kind zurückzuhalten, seinen Weg zu gehen und Herausforderungen zu suchen. Denn es sucht und braucht nun Grenzen. Lassen Sie das Kind Entdeckungen machen und Risiken eingehen. Es muss selbst erfahren können, was es sich zumuten kann. Es ist fähig dazu, zumal es (noch) ein sehr feines Gespür hat.

Der frisch erwachte Wille des Kindes kann dabei mit Ihrem kollidieren, das ist völlig natürlich, ja geradezu ein Zeichen der gesunden Entwicklung. Entscheidend ist dabei, dass Sie bereit sind, Widerstand zu leisten, indem Sie dem Kind Grenzen setzen. Denn auch das bedeutet loslassen: Sie müssen lernen, dass die Innigkeit, die Sie bisher mit dem Kind erlebt haben, gestört werden kann, weil das Kind plötzlich ganz eigenen Absichten entwickelt. Wenn Sie mit diesen Absichten nicht einverstanden sind, müssen Sie sich dem entgegenstellen, indem Sie "Nein!" sagen und Widerstand leisten. Solche Konfrontationen können anfangs leicht dazu führen, dass das Kind zu toben beginnt und Sie lernen müssen, angemessen auf das Toben zu reagieren. Erst danach können Sie sich wieder versöhnen.

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Sozialisation bis Pubertät (etwa 4 bis 16 Jahre)

Spätestens wenn das Kind in die (Vor)Schule geht, müssen Sie es zwangsläufig loslassen können.

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Erwachsenwerden (etwa 16 bis 25 Jahre)

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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