Patenschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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<metadesc>Da die Patenschaft weder naturgegeben ist noch rechtlich festgelegt ist, liegt es vor allem an den Eltern selbst zu bestimmen, welche Rolle sie Patinnen und Paten zuordnen.</metadesc>
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Da die Patenschaft weder naturgegeben ist noch rechtlich festgelegt ist, liegt es vor allem an den Eltern selbst zu bestimmen, welche Rolle sie Patinnen und Paten zuordnen.


Die ursprüngliche Funktion der Paten, im Notfall die Fürsorge für das Patenkind zu übernehmen, ist in Zeiten eines ausgebauten Gesundheitssystems und der sozialen Absicherung eher in den Hintergrund getreten. So liegt es denn vor allem an den Eltern selbst zu bestimmen, welche Rolle sie Patinnen und Paten zuordnen. Denn von Natur aus gibt es dieses Beziehung ja nicht, sodass nichts vorgegeben ist.
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Abgesehen von [[Geschenke|Geschenken]] zum Geburtstag usw. können Paten für das Kind eine Art  Zweitmeinung darstellen. Das ist deshalb interessant, weil Kinder ihre Eltern zunächst automatisch zum [[Vorbild]] nehmen, das heisst Ihr Kind geht davon aus, dass Sie immer richtig und zu seinem Vorteil handeln. Als selbstkritische Eltern wissen Sie natürlich, dass dem nicht immer so ist - und eigentlich auch gar nicht so sein kann.
==Funktionen==
===Kirchliches Ehrenamt===
Die Patenschaft hat im Christentum vor allem die Funktion des Taufzeugen. Da das {{22}} unabhängig von [[Religion|religiösen Vorstellungen]] geschrieben ist, wird darauf nicht weiter eingegangen.


Dem Kind wird es deshalb gut tun, auch einmal eine andere Meinung zu hören. Und die Meinung der Patin oder des Paten ist für das Kind in der Regel eine gewichtige, denn es hat ja erfahren, dass diese eine besondere Stellung haben. Nebst anderen Meinungen sind es auch abweichende Regeln aller Art, und überhaupt andere Lebensformen, die für ein Kind interessant sein können. Als Patin oder Pate kommt Ihnen eine eigentliche Erziehungskfunktion grundsätzlich nur in Abwesenheit der Eltern zu, ansonsten das für ein Kind natürlich verwirrend sein kann. Wichtig kann aber auch sein, dass sich Eltern und Paten darüber austauschen, ansonsten leicht das Gefühl entstehen kann, dass der eine die andere [[sabotieren|sabotiert]].
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Für Sie als Eltern kann es umgekehrt auch interessant sein zu sehen, wie andere dem Kind nahestehende Personen mit diesem umgehen! Beobachten Sie und entscheiden Sie allenfalls, was Sie davon übernehmen wollen und was Sie allenfalls bloss tolerieren, weil es anderswo so ist (und greifen Sie selbstverständlich ein, wenn Sie den Eindruck haben, dass dem Kind etwas nicht gut tut).
===Elternersatz===
Die Funktion der Paten, im Notfall die Fürsorge für das Patenkind im Sinne von [[Ersatzeltern]] zu übernehmen, ist in Zeiten eines ausgebauten Gesundheitssystems und der sozialen Absicherung eher in den Hintergrund getreten. Trotzdem kann es sinnvoll sein, dass sich Eltern und Paten darüber austauschen, denn die Kinder werden irgendwann entsprechende [[Fragen des Kindes|Fragen]] stellen, worauf Sie [[Offenheit der Eltern|offen]] und [[Ehrlichkeit der Eltern|ehrlich]] sollten antworten können.


Wenn Sie als Patin oder Pate eine Erziehungsfunktion übernehmen, sollten Sie sich demgegenüber darüber Gedanken, wie weit Ihre Solidarität mit den [[Erziehungsstil]] der Eltern geht.
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===Geschenke und Engagement===
Abgesehen von [[Geschenke|Geschenken]] zum Geburtstag und Festtagen freuen sich Kinder natürlich, wenn sie von den Paten spezielle Aufmerksamkeit erhalten, sei es, dass sie bei diesen übernachten dürfen, seien es spezielle Ausflüge. Paten können denn auch für all das infrage kommen, was sich Eltern aus irgendwelchen Gründen (wie Zeit, Geld oder Interesse) nicht leisten können oder wollen.
 
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==="Zweitmeinung"===
Paten können für das Kind eine Art  Zweitmeinung darstellen. Das ist deshalb interessant, weil Kinder ihre Eltern zunächst automatisch zum [[Vorbild]] nehmen, das heisst Ihr Kind geht davon aus, dass Sie immer richtig und zu seinem Vorteil handeln. Als selbstkritische Eltern wissen Sie natürlich, dass dem nicht immer so sein kann, auch wenn Sie nach bestem Wissen und Gewissen handeln.
 
Dem Kind wird es deshalb gut tun, auch einmal eine andere Meinung zu hören. Und die Meinung der Patin oder des Paten ist für das Kind in der Regel eine gewichtige, denn es hat ja erfahren, dass diese eine besondere Stellung haben. Nebst anderen Meinungen sind es auch abweichende [[Regeln]] aller Art, und überhaupt andere Lebensformen, die für ein Kind interessant sein können. Als Patin oder Pate kommt Ihnen grundsätzlich keine Erziehungskfunktion zu. Das heisst aber nicht etwa, dass Sie deswegen auf Ihre [[Regeln]] verzichten sollen, wenn das Patenkind zum Beispiel bei Ihnen zu Besuch ist. Ganz im Gegenteil: Für Kinder ist es nämlich überhaupt kein Problem, dass bei unterschiedlichen Menschen auch unterschiedliche Regeln gelten, Hauptsache es gibt Regeln!
 
Für Sie als Eltern kann es umgekehrt auch interessant sein zu sehen, wie andere dem Kind nahestehende Personen mit diesem umgehen. Beobachten Sie und entscheiden Sie allenfalls, was Sie davon übernehmen wollen und was Sie allenfalls bloss tolerieren, weil es anderswo eben so ist (und greifen Sie selbstverständlich ein, wenn Sie den Eindruck haben, dass dem Kind etwas nicht gut tut).
 
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{{Themen}}
{{Themen}}
* [[Zweitmeinung]]
* [[Vorbild]]  
* [[Vorbild]]  
* [[Eltern]]
* [[Eltern]]

Aktuelle Version vom 15. Mai 2021, 14:12 Uhr


Da die Patenschaft weder naturgegeben ist noch rechtlich festgelegt ist, liegt es vor allem an den Eltern selbst zu bestimmen, welche Rolle sie Patinnen und Paten zuordnen.

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Funktionen

Kirchliches Ehrenamt

Die Patenschaft hat im Christentum vor allem die Funktion des Taufzeugen. Da das "Zweimalzwei der Erziehung" unabhängig von religiösen Vorstellungen geschrieben ist, wird darauf nicht weiter eingegangen.

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Elternersatz

Die Funktion der Paten, im Notfall die Fürsorge für das Patenkind im Sinne von Ersatzeltern zu übernehmen, ist in Zeiten eines ausgebauten Gesundheitssystems und der sozialen Absicherung eher in den Hintergrund getreten. Trotzdem kann es sinnvoll sein, dass sich Eltern und Paten darüber austauschen, denn die Kinder werden irgendwann entsprechende Fragen stellen, worauf Sie offen und ehrlich sollten antworten können.

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Geschenke und Engagement

Abgesehen von Geschenken zum Geburtstag und Festtagen freuen sich Kinder natürlich, wenn sie von den Paten spezielle Aufmerksamkeit erhalten, sei es, dass sie bei diesen übernachten dürfen, seien es spezielle Ausflüge. Paten können denn auch für all das infrage kommen, was sich Eltern aus irgendwelchen Gründen (wie Zeit, Geld oder Interesse) nicht leisten können oder wollen.

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"Zweitmeinung"

Paten können für das Kind eine Art Zweitmeinung darstellen. Das ist deshalb interessant, weil Kinder ihre Eltern zunächst automatisch zum Vorbild nehmen, das heisst Ihr Kind geht davon aus, dass Sie immer richtig und zu seinem Vorteil handeln. Als selbstkritische Eltern wissen Sie natürlich, dass dem nicht immer so sein kann, auch wenn Sie nach bestem Wissen und Gewissen handeln.

Dem Kind wird es deshalb gut tun, auch einmal eine andere Meinung zu hören. Und die Meinung der Patin oder des Paten ist für das Kind in der Regel eine gewichtige, denn es hat ja erfahren, dass diese eine besondere Stellung haben. Nebst anderen Meinungen sind es auch abweichende Regeln aller Art, und überhaupt andere Lebensformen, die für ein Kind interessant sein können. Als Patin oder Pate kommt Ihnen grundsätzlich keine Erziehungskfunktion zu. Das heisst aber nicht etwa, dass Sie deswegen auf Ihre Regeln verzichten sollen, wenn das Patenkind zum Beispiel bei Ihnen zu Besuch ist. Ganz im Gegenteil: Für Kinder ist es nämlich überhaupt kein Problem, dass bei unterschiedlichen Menschen auch unterschiedliche Regeln gelten, Hauptsache es gibt Regeln!

Für Sie als Eltern kann es umgekehrt auch interessant sein zu sehen, wie andere dem Kind nahestehende Personen mit diesem umgehen. Beobachten Sie und entscheiden Sie allenfalls, was Sie davon übernehmen wollen und was Sie allenfalls bloss tolerieren, weil es anderswo eben so ist (und greifen Sie selbstverständlich ein, wenn Sie den Eindruck haben, dass dem Kind etwas nicht gut tut).

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Weiterführende Themen

Übergeordnetes Thema

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Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email