Protestieren: Unterschied zwischen den Versionen

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Wenn Sie während den beiden ersten [[Phasen der Erziehung]] gelernt haben, mit dem Protest des Kindes konstruktiv umzugehen, werden Sie staunen, wie schnell und einfach das Kind nun bereits ein wird, mit Ihnen zu [[Kooperativ|kooperieren]]. Das beste Mittel, um dies zu fördern, ist, wenn Sie mit ihm gemeinsam [[Vereinbarungen|regeln vereinbaren]]. Mit dem Einsetzen der [[Pubertät]] wird sich das Kind naturgemäss von seinen Eltern und insbesondre von deren [[Wertvorstellungen]] lösen wollen. Wie heftig der damit verbundene Protest ausfällt, hängt nicht nur von der [[Persönlichkeit]] des Jugendlichen ab, sondern insbesondere auch davon, wie liberal Ihre Haltung bisher war. Oder anders gesagt: Je enger die Ketten waren, desto heftiger wird es, diese zu sprengen. Bleiben Sie aber in jedem Fall möglichst [[Gelassenheit|gelassen]] und nehmen Sie den Protest nicht allzu persönlich: Jugendliche müssen, um sich [[Selbstfindung|selbst finden]] zu können, zuerst einmal Extrempositionen einnehmen dürfen. Und das sie bisher ihre Eltern zum [[Vorbild]] nahmen, ist die erste Exttempostion immer in Opposition zu den Eltern!


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Version vom 24. Juli 2020, 15:11 Uhr



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Wenn Kinder gegen ihre Eltern protestieren, werden sie häufig als unvernünftig betitelt. Der Protest von Kindern ist aber meistens nichts anderes als ein Zeichen ihrer gesunden Entwicklung und bei näherer Betrachtung zudem höchst vernünftig. Eltern sollten deshalb zumindest während den beiden ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung jeweils genau hinschauen, aus welchen Gründen sich das Kind gegen sie auflehnt und das "Nein!" des Kindes genauso respektieren, wie sie es umgekehrt vom Kind auch erwarten.

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Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

Während der Vertrauensbildung vertraut das Kind seinen Eltern noch völlig. Es wird deshalb bloss protestieren, wenn Sie ihm etwas antun, das seinen Grundbedürfnissen zuwiderläuft, so zum Beispiel (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Bewegung: Kinder müssen sich möglichst frei bewegen können. Wenn sie festgehalten werden, beginnen sie schnell zu protestieren. Sie sollten sich deshalb so einrichten, dass das zumindest in Ihrer Wohnung möglich ist, ohne dass Sie sich dauernd vor irgendwelchen Missgeschicken und Misstritten fürchten müssen. Aber auch ausserhalb der Wohnung, sollten Sie das Kind möglichst immer sich frei bewegen lassen, ausser natürlich es horchen wirkliche Gefahren. Das heisst zum Beispiel, dass Sie das Kind auch dann selbst laufen lassen, wenn es für Sie bequemer wäre, es im Wagen zu schieben.
  • Essen: Wenn Ihr Kind das Essen verweigert, müssen Sie das respektieren, denn entweder mag es nicht, oder noch nicht. Hingegen sollten Sie sich gut überlegen, ob und welche Alternativen Sie ihm anbieten. Selbstverständlich bieten Sie ihm in erster Linie kindergerechte Speisen an, wie zum Beispiel weich gekochtes Gemüse. Doch sollten Sie grundsätzlich bei dem bleiben, das Sie selbst essen (und nicht einfach dem Kind den Kühlschrank überlassen, weil es einfacher erscheint). Bedenken Sie immer, dass ein Kind nicht so schnell verhungert, bloss weil es gelegentlich nichts oder nur wenig isst, denn wenn es Hunger hat, isst es grundsätzlich alles!
  • Hilfe: Kinder wollen möglichst immer alles selbst tun, was ein ausgesprochen gutes Zeichen ihrer gesunden Entwicklung ist. Gegen unverlangte Hilfe können sie energisch reagieren, auch wenn diese noch so gut gemeint sein mag. Sie sollten deshalb lernen, den Fähigkeiten des Kindes zu vertrauen, und ihm erst dann helfen, nachdem Sie es gefragt haben und es das bejaht hat (was es auch durch seine Mimik oder Gestik ausrücken kann).
  • Kleider: Während Säuglinge anfangs ihre Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren können und deshalb darauf angewiesen ist, dass die Eltern für genügend Wärme sorgen, werden sich Kleinkinder schon bald dagegen wehren, wenn sie zum Beispiel zu warm angezogen werden. Das ist absolut vernünftig, denn nur das Kind selbst kann spüren, wieviel Wärme es braucht. Was es hingegen noch nicht kann, ist sich vorzustellen, dass es ausserhalb der Wohnung kälter wird, da es noch keine Vorstellung von Zukunft hat. Wenn Sie also mit ihm fortgehen wollen, es schon in der Wohnung warm anziehen und es dagegen protestiert, können Sie mit ihm abmachen, dass Sie ihm die warme Jacke erst draussen anlegen, wenn ihm tatsächlich kalt wird.
  • Schlaf: Kinder können immer dann - und nur dann! - einschlafen, wenn sie erstens müde sind und zweitens bereit dazu sind. Wenn Sie das Kind zwingen wollen, schlafen zu gehen und es dagegen protestiert, entsteht ein Teufelskreis, da es dadurch noch wacher wird und umso weniger bereit sein wird schlafen zu gehen. Warten Sie also besser noch eine Weile und lassen Sie das Kind den Schlaf als das erleben, was er eigentlich für alle Menschen ist, nämlich etwas Angenehmes!

Wenn das Kind gegen seine Eltern protestiert, setzt es eine Grenze, die Sie als Eltern genauso respektieren müssen, wie Sie es umgekehrt vom Kind fordern.

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Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

Wenn das Kind beginnt seinen Willen zu entwickeln, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, kann der Protest des Kindes auch noch andere Ursachen haben als unbefriedigte Grundbedürfnisse. Es protestiert dann insbesondre auch dann, wenn Sie ihm eine Grenze setzen, weil es mit seinem Willen zu weit ging. Wenn Sie sich dieser Grenze sicher sind, müssen Sie konsequent bei Ihrer Haltung bleiben und Widerstand leisten. Und vor allem werden Sie lernen müssen, angemessen auf allfälliges Toben zu reagieren.

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Sozialisation bis Pubertät (etwa 4 bis 16 Jahre)

Wenn Sie während den beiden ersten Phasen der Erziehung gelernt haben, mit dem Protest des Kindes konstruktiv umzugehen, werden Sie staunen, wie schnell und einfach das Kind nun bereits ein wird, mit Ihnen zu kooperieren. Das beste Mittel, um dies zu fördern, ist, wenn Sie mit ihm gemeinsam regeln vereinbaren. Mit dem Einsetzen der Pubertät wird sich das Kind naturgemäss von seinen Eltern und insbesondre von deren Wertvorstellungen lösen wollen. Wie heftig der damit verbundene Protest ausfällt, hängt nicht nur von der Persönlichkeit des Jugendlichen ab, sondern insbesondere auch davon, wie liberal Ihre Haltung bisher war. Oder anders gesagt: Je enger die Ketten waren, desto heftiger wird es, diese zu sprengen. Bleiben Sie aber in jedem Fall möglichst gelassen und nehmen Sie den Protest nicht allzu persönlich: Jugendliche müssen, um sich selbst finden zu können, zuerst einmal Extrempositionen einnehmen dürfen. Und das sie bisher ihre Eltern zum Vorbild nahmen, ist die erste Exttempostion immer in Opposition zu den Eltern!

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"Nein" des Kindes

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

Willensbildung (zweite Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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