Pubertät

Aus 2 x 2 der Erziehung
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ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Die Phase der Pubertät sollte an sich nur noch wenig mit der eigentlichen Erziehung zu tun, da diese nach etwa vier Jahren im Wesentlichen erledigt sein sollte. Doch spüren die meisten Eltern in dieser Zeit zumindest eine Art Nachwehen, wenn sich fundamentale Themen wie Vertrauen und Grenzen noch einmal akzentuieren. Allerdings schwinden die Möglichkeiten der Eltern fast gänzlich, da die Jugendliche nun ihr Leben definitiv und mit Vehemenz selbst in die Hand nehmen wollen. Die bisher mehr oder weniger selbstverständliche Hierarchie wird plötzlich und grundsätzlich in Frage gestellt.

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Sexuelle und soziale Entwicklung

In der westlichen Zivilisation ist zu beobachten, dass die sexuelle Reife je länger desto weniger mit der sozialen Reife übereinstimmt. Diese Diskrepanz allein ist schon nicht ganz einfach (über die Gründe für diese Entwicklung ist sich die Wissenschaft bis heute noch nicht einig, was aber insofern keine Rolle spielt, als diese Tatsache sowieso nicht beeinflusst werden kann). Zwölfjährige Kinder sind ganz offensichtlich noch nicht reif, um eine Familie zu gründen, auch wenn das rein biologisch gesehen möglich wäre. Im Tierreich ist so etwas kaum denkbar. Eltern können also ihre Kinder, wenn sie die Geschlechtsreife erreichen, nicht einfach aus der Familie stossen. Sie müssen sich vielmehr damit auseinandersetzen, dass ihre Kinder noch während Jahren die bestehende Hierarchie in Frage stellen und bereit sein, mehr oder weniger heftig Kämpfe austragen.

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Selbstfindung

Wenn Kinder die Geschlechtsreife erreichen, ist das nicht nur eine wesentliche körperliche Veränderung (um die es in diesem Wiki aber nicht gehen kann), sondern auch ein für die Persönlichkeit fundamentaler Vorgang. Denn jetzt geht es um nichts weniger als um das Selbst des jungen Menschen, das heisst um die grossen Fragen des Lebens wie „Wer bin ich?“, „Was will ich?“ und überhaupt „Warum bin ich eigentlich auf dieser Welt?“. Dass einem bei solchen Fragen, die sich ja auch im Erwachsenenalter immer wieder an die Oberfläche drängen, Angst und Bange werden kann, ist kaum erstaunlich. Gleichzeitig können die Antworten darauf eine unglaubliche Energie freisetzen. Nämlich dann, wenn ein Mensch plötzlich merkt, was er in dieser Welt alles bewirken könnte!

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Stimmungsschwankungen

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Begleitung statt Erziehung

Für die Erziehung, also für Sie als Eltern, ist das Entscheidende an dieser Phase, dass Sie nun in den Hintergrund treten dürfen, ja sollen! Während es damals bei der Entwicklung des Willens noch in Ihrer Verantwortung lag, dass das Kind Grenzen lernen konnte, sollten Ihre Tochter oder Ihr Sohn nun in der Lage sein, die grossen Fragen des Lebens aus eigene Initiative und in eigener Verantwortung anzugehen. Das heisst zwar nicht, dass Sie sich nun gleich verabschieden können, doch dass Sie von nun an gewissermassen bloss noch „auf Abruf“ da sein müssen. Ihre Kinder werden nämlich immer noch Fragen an Sie haben und Ihren Rat einholen. Aber sie wollen völlig frei entscheiden können, ob und wann das nötig ist (und ob sie dann den Rat auch noch befolgen!). Denn nun werden die elterlichen Ansichten und Erfahrungen bewusst in Frage gestellt – und das ist gut so! Seien Sie also nicht etwa beleidigt, wenn Sie sich anhören müssen, wie engstirnig und altmodisch Sie seien. Denn erstens könnte da ja sogar noch etwas dran sein und zweitens ist diese häufig als Fundamentalopposition empfundene Haltung enorm wichtig, um in der nun beginnenden Freiheit bestehen zu können: Nur wer seine Herkunft radikal beiseite schiebt, kann neue Perspektiven erkennen und sich weiterentwickeln.

Interessant ist, dass viele Eltern mit dem Einsetzen der Pubertät eine Art Flashback erleben: Von einem Tag auf den anderen können sie ihre Kinder nicht mehr verstehen, auf einmal stellen diese alles in Frage und nichts soll mehr so sein, wie es war. Tatsächlich hat diese Phase viel gemeinsam mit jener der Willensbildung (von etwa zwei bis vier Jahren). Und wenn der Wille des Kindes noch nicht wirklich gereift ist, das heisst insbesondere Grenzen noch Mühe bereiten, werden dieselben Probleme noch einmal – meistens mit noch grösserer Wucht - auftreten. Denn jetzt geht es um noch mehr als den Willen: Es geht um nichts weniger als um die Selbstfindung!

Häufig merken Eltern leider erst in der Phase der Pubertät, dass ihre Kinder Mühe mit Grenzen haben, indem sie zum Beispiel dauernd entgegen den Abmachungen zu spät nach Hause kommen oder beim Musik hören keinerlei Rücksicht auf die Ohren der Nachbarn nehmen. Kinder hingegen, denen im entscheidenden Alter zwischen zwei und vier Jahren Grenzen gelehrt wurden, sind als Jugendliche sehr wohl bereit, Bedürfnisse und Befindlichkeiten ihrer Umgebung zu respektieren.

Um also auf die Phase der Pubertät gut vorbereitet zu sein, sind vor allem die beiden ersten Phasen im Leben eines Kindes entscheidend, nämlich die Vertrauensbildung und die Entwicklung des Willens. Dann dürfen Sie als Eltern ruhig etwas zurücklehnen und mit einer gewissen Gelassenheit beobachten, wie Ihre Kinder das Leben nun selbst in die Hand nehmen!

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Sexuelle Aufklärung

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

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Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email


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