Ratschläge

Aus 2 x 2 der Erziehung
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ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Kinder brauchen zunächst einmal keine Ratschläge, jedenfalls keine unverlangten. Wenn ein Kind Hilfe benötigt, verlangt es danach, entweder Mimik und Gestik und Worten, oder ganz einfach mit Schreien. Es vertraut Ihnen von Geburt an, dass es jederzeit alles sofort erhält, was es braucht. Es ist deshalb entscheidend, dass Sie lernen, Ihrerseits dem Lebenswillen des Kindes zu vertrauen.

Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

Als Eltern mag Ihnen Ihr Kind anfangs völlig hilflos vorkommen. Doch sollten Sie sich bewusst sein, dass schon bei der Geburt alle Fähigkeiten in ihm schlummern, die es jemals braucht. Und dass es zweitens immer genau die Fähigkeiten von selbst entwickelt, die es jeweils braucht. Sie sollten sich deshalb in Geduld üben und warten, bis das Kind Ihre Hilfe von sich aus verlangt. Wenn Sie warten können, ermöglichen Sie dem Kind, dass es selbst lernen kann und dass es sich an seinen Lernerfolgen freuen kann. Und vor allem zeigen Sie ihm, dass Sie seinen Fähigkeiten vertrauen. Diese fundamentale Haltung des Vertrauens stärkt wiederum das Selbstvertrauen des Kindes und ist schliesslich das weitaus beste Mittel, das Kind in seiner Entwicklung zu fördern. Wenn Sie das Kind zum Beispiel erstmals selbst vom Teller essen lassen, beobachten Sie es erst einmal, wie es das probiert. Vielleicht findet es ja einen ganz eigenen Weg. Und falls es Schwierigkeiten hat, fragen Sie es zuerst, ob Sie ihm helfen sollen. Das mag Ihnen vielleicht übertrieben erscheinen, da Sie womöglich selbst schon sehen, dass es Hilfe braucht. Gewöhnen Sie es sich trotzdem von Anfang an, Sie zeigen dem Kind damit, dass Sie es und seine Fähigkeiten respektieren.

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Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

Wenn das Kind beginnt seinen Willen zu entwickeln, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, wird es noch mehr auf seine Selbständigkeit pochen. Wenn es gegen Ihre Ratschläge protestiert, sollten Sie das als ein Zeichen seiner gesunden Entwicklung betrachten: Es will seine Fähigkeiten ausleben und grundsätzlich zuerst immer alles selbst ausprobieren. Lassen Sie es und greifen Sie nur dann ein, wenn wirkliche Gefahren drohen, und nicht schon, wenn bloss Bagatellgefahren, also Missgeschicke, die zwar schmerzhaft sein können, aber kaum je zu Verletzungen führen können, jedenfalls zu keinen ernsthaften. Wenn das Kind zum Beispiel rennt, obwohl es noch etwas unsicher ist, müssen Sie es unbedingt die Erfahrung machen lassen, dass es dabei hinfallen kann.

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Mögliche Folgen von ungebetenen Ratschlägen

Wenn Sie dem Kind hingegen dauernd ungebetene Ratschläge geben, wird es im schlechtesten Fall resignieren und nur noch tun, wozu sie ihm raten. Oder es reagiert – notabene im besten Fall! – mit Wut auf Ihre Störungen. Denn das bedeutet lediglich, dass es noch genügend Selbstvertrauen hat und überzeugt ist, dass es eigentlich auch ohne elterliche Ratschläge zum Ziel kommt! Wenn das Kind also Ihre Ratschläge ignoriert, ist das zunächst ein Mal ein gutes Zeichen! Es bedeutet, dass es den Willen hat, etwas selbst auszuprobieren, weil es seinen eigenen Fähigkeiten vertraut.

Lassen Sie also dem Kind diesen Mut zur Selbständigkeit! Schliesslich ist es auch noch so, dass Kinder, die selbst über die Annahme elterlicher Hilfe entscheiden dürfen, ein sehr viel besseres Gespür dafür entwickeln, wann es später angebracht wäre, die Erfahrung und das Wissen der Eltern in Anspruch zu nehmen. Kinder hingegen, denen Hilfe aufgedrängt wird, können dieses Gespür nicht entwickeln, da sie in erster Linie damit beschäftigt sind, die Eltern von sich fernzuhalten. Damit entsteht aber die Gefahr, dass das Kind eines Tages gerade dann auf den elterlichen Rat verzichtet, wenn es ihn eigentlich gebrauchen würde, womit der Teufelskreis dann perfekt wäre.

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Weiterführende Themen

Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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