Regelmässig: Unterschied zwischen den Versionen

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==Regelmässigkeiten und Regeln==
==Regelmässigkeiten und Regeln==
Regelmässig ablaufende Vorgänge sind eine Art Vorstufe für [[Regeln]]. Wenn Sie ihm zum Beispiel abends regelmässig die Kleider ausziehen und ihm einen Schlafanzug anlegen, wird es das sehr schnell als Regel begreifen. Gut möglich, dass es sich dann zum Beispiel weigert, wenn Sie es dann ausnahmsweise mal mit den Kleidern schlafen legen wollen, beziehungsweise auf dem Schlafanzug beharrt. Regeln aber sind für das Kind von grundlegender Wichtigkeit, schaffen sie doch das nötige Vertrauen in den Lauf der Dinge, in die Eltern und überhaupt in das Leben. Während es in der Phase der [[Vertrauensbildung]] noch um einseitige, also von Ihnen aufgestellte, [[Abmachungen]] geht, wird das Kind in der folgenden Phase der [[Willensbildung]] mehr und mehr Mitbestimmung verlangen, sodass Sie die Regeln mit ihm gemeinsam [[Vereinbarungen|vereinbaren]] können.
Regelmässig ablaufende Vorgänge sind eine Art Vorstufe für [[Regeln]]. Wenn Sie dem Kind zum Beispiel abends regelmässig die Kleider ausziehen und ihm einen Schlafanzug anlegen, wird es das sehr schnell als Regel begreifen. Gut möglich, dass es sich dann zum Beispiel weigert, wenn Sie es ausnahmsweise mal mit den Kleidern schlafen legen wollen, beziehungsweise auf dem Schlafanzug beharrt. Regeln schaffen das nötige Vertrauen in den Lauf der Dinge und überhaupt in das Leben. Während es in der Phase der [[Vertrauensbildung]] noch um einseitige, also von Ihnen aufgestellte, [[Abmachungen]] geht, wird das Kind in der folgenden Phase der [[Willensbildung]] mehr und mehr Mitbestimmung verlangen, sodass Sie die Regeln mit ihm gemeinsam [[Vereinbarungen|vereinbaren]] können.


Regeln sind für Kinder im Übrigen nicht etwa etwas Fremdes oder Künstliches, da sie häufig schon aufgrund ganz natürlicher und alltäglicher Rhythmen entstehen. So lernt das Kind ganz einfach durch Erfahrung, dass es zum Beispiel ausser Haus Schuhe braucht oder dass es am Morgen mit der aufgehenden Sonne aufwacht. Auf diese Weise lernen Kinder übrigens auch die meisten [[Anstandsregeln]] ganz von alleine, da sie einfach und grundsätzlich alles [[Nachahmen des Kindes|nachahmen]], was ihnen von der Eltern [[Vorbild|vorgelebt]] wird. Wenn Sie sich also selbst auch immer bedanken, wenn es Ihnen etwas gibt, wird das Kind irgendwann von selbst auch "Danke" sagen. Sie sollten dabei bloss bedenken, dass Kinder grundsätzlich alles nachahmen, was ihnen die Eltern vormachen, also gerade acuh unerwünschtes Verahlten.
Regeln sind für Kinder also nicht etwas Fremdes oder Künstliches, da sie häufig schon aufgrund ganz natürlicher und alltäglicher Rhythmen entstehen. So lernt das Kind ganz einfach durch Erfahrung, dass es zum Beispiel ausser Haus Schuhe braucht oder dass es am Morgen mit der aufgehenden Sonne aufwacht. Auf diese Weise lernen Kinder übrigens auch die meisten [[Anstandsregeln]] ganz von alleine, da sie einfach und grundsätzlich alles [[Nachahmen des Kindes|nachahmen]], was ihnen von der Eltern [[Vorbild|vorgelebt]] wird. Wenn Sie sich also selbst auch immer bedanken, wenn es Ihnen etwas gibt, wird das Kind irgendwann von selbst auch "Danke" sagen. Sie sollten dabei bloss bedenken, dass Kinder natürlich auch unerwünschtes Verhalten nachahmen. Wenn Sie es zum Beispiel gewohnt sind, Ihre Schuhe irgendwo in der Wohnung abzustellen, können Sie von den Kindern nichts anderes erwarten.


Achten Sie also auch auf scheinbar nebensächliche Wiederholungen. Sie werden wohl auch immer wieder mal von Ihrem Kind die Frage hören, wieso Sie dieses Mal etwa anders als sonst machen. Kinder sind in solchen Dingen nämlich sehr [[Aufmerksamkeit des Kindes|aufmerksam]]!
Wie sehr Kinder auf Regelmässigkeiten bedacht sind, können Sie beim wiederholten Erzählen von Märchen erleben: Die meisten Kinder reagieren zumindest irritiert, wenn Sie bestimmte Stellen im Text plötzlich anders als beim letzten Mal erzählen. Kinder sind in solchen Dingen nämlich sehr [[Aufmerksamkeit des Kindes|aufmerksam]]! Schliesslich müssen Sie zumindest in den ersten Jahren auch damit leben können, dass es Kinder zum Beispiel lieben, Liedtexte scheinbar unendlich zu wiederholen. Wird Ihre [[Toleranz der Eltern|Toleranz]] zu arg strapaziert, dürfen Sie das dem Kind natürlich sagen und von ihm zum Beispiel verlangen, in seinem Zimmer weiterzusingen oder aufzuhören. Kontraproduktiv wären hingegen, es zu [[verspotten]] ("Hast Du einen Sprung in der Platte?") oder mit [[Ironie]] zu reagieren ("Fällt Dir eigentlich nichts anderes ein?")


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Version vom 16. September 2021, 09:48 Uhr



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Schon Kleinkinder erkennen sehr schnell nicht nur die Regelmässigkeit fundamentaler Rhythmen wie Essen und Schlafen, sondern beispielsweise auch bestimmte Rituale beim Schlafengehen oder wenn der eine Elternteil das Haus immer zu gleichen Zeit verlässt. Solche Regelmässigkeiten geben dem Kind Vertrauen, da es sich darauf verlassen kann, dass bestimmte Dinge immer gleich ablaufen.

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Regelmässigkeiten und Regeln

Regelmässig ablaufende Vorgänge sind eine Art Vorstufe für Regeln. Wenn Sie dem Kind zum Beispiel abends regelmässig die Kleider ausziehen und ihm einen Schlafanzug anlegen, wird es das sehr schnell als Regel begreifen. Gut möglich, dass es sich dann zum Beispiel weigert, wenn Sie es ausnahmsweise mal mit den Kleidern schlafen legen wollen, beziehungsweise auf dem Schlafanzug beharrt. Regeln schaffen das nötige Vertrauen in den Lauf der Dinge und überhaupt in das Leben. Während es in der Phase der Vertrauensbildung noch um einseitige, also von Ihnen aufgestellte, Abmachungen geht, wird das Kind in der folgenden Phase der Willensbildung mehr und mehr Mitbestimmung verlangen, sodass Sie die Regeln mit ihm gemeinsam vereinbaren können.

Regeln sind für Kinder also nicht etwas Fremdes oder Künstliches, da sie häufig schon aufgrund ganz natürlicher und alltäglicher Rhythmen entstehen. So lernt das Kind ganz einfach durch Erfahrung, dass es zum Beispiel ausser Haus Schuhe braucht oder dass es am Morgen mit der aufgehenden Sonne aufwacht. Auf diese Weise lernen Kinder übrigens auch die meisten Anstandsregeln ganz von alleine, da sie einfach und grundsätzlich alles nachahmen, was ihnen von der Eltern vorgelebt wird. Wenn Sie sich also selbst auch immer bedanken, wenn es Ihnen etwas gibt, wird das Kind irgendwann von selbst auch "Danke" sagen. Sie sollten dabei bloss bedenken, dass Kinder natürlich auch unerwünschtes Verhalten nachahmen. Wenn Sie es zum Beispiel gewohnt sind, Ihre Schuhe irgendwo in der Wohnung abzustellen, können Sie von den Kindern nichts anderes erwarten.

Wie sehr Kinder auf Regelmässigkeiten bedacht sind, können Sie beim wiederholten Erzählen von Märchen erleben: Die meisten Kinder reagieren zumindest irritiert, wenn Sie bestimmte Stellen im Text plötzlich anders als beim letzten Mal erzählen. Kinder sind in solchen Dingen nämlich sehr aufmerksam! Schliesslich müssen Sie zumindest in den ersten Jahren auch damit leben können, dass es Kinder zum Beispiel lieben, Liedtexte scheinbar unendlich zu wiederholen. Wird Ihre Toleranz zu arg strapaziert, dürfen Sie das dem Kind natürlich sagen und von ihm zum Beispiel verlangen, in seinem Zimmer weiterzusingen oder aufzuhören. Kontraproduktiv wären hingegen, es zu verspotten ("Hast Du einen Sprung in der Platte?") oder mit Ironie zu reagieren ("Fällt Dir eigentlich nichts anderes ein?")

Weiterführende Themen

Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

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