Regelmässig

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Regelmässigkeiten geben dem Kind Vertrauen, da es sich darauf verlassen kann, dass bestimmte Dinge immer gleich ablaufen. So erkennen schon Kleinkinder sehr schnell nicht nur die Regelmässigkeit fundamentaler Rhythmen wie Essen und Schlafen, sondern beispielsweise auch bestimmte Rituale beim Schlafengehen oder wenn der eine Elternteil das Haus immer zu gleichen Zeit verlässt.

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Regelmässigkeiten und Regeln

Regelmässig ablaufende Vorgänge sind eine Art Vorstufe für Regeln. Wenn Sie dem Kind zum Beispiel abends regelmässig die Kleider ausziehen und ihm einen Schlafanzug anlegen, wird es das sehr schnell als Regel begreifen. Gut möglich, dass es sich dann zum Beispiel weigert, wenn Sie es ausnahmsweise mal mit den Kleidern schlafen legen wollen, beziehungsweise auf dem Schlafanzug beharrt. Regeln schaffen das nötige Vertrauen in den Lauf der Dinge und überhaupt in das Leben. Während es in der Phase der Vertrauensbildung noch um einseitige, also von Ihnen aufgestellte, Abmachungen geht, wird das Kind in der folgenden Phase der Willensbildung mehr und mehr Mitbestimmung verlangen, sodass Sie die Regeln mit ihm gemeinsam vereinbaren können.

Regeln sind für Kinder also nicht etwas Fremdes oder Künstliches, da sie häufig schon aufgrund ganz natürlicher und alltäglicher Rhythmen entstehen, angefangen bei der Atmung und dem Tagesablauf. So lernt das Kind ganz einfach durch Erfahrung, dass es zum Beispiel ausser Haus Schuhe braucht oder dass es am Morgen mit der aufgehenden Sonne aufwacht. Auf diese Weise lernen Kinder übrigens auch die meisten Anstandsregeln ganz von alleine, da sie einfach und grundsätzlich alles nachahmen, was ihnen von der Eltern vorgelebt wird. Wenn Sie sich also selbst auch immer bedanken, wenn es Ihnen etwas gibt, wird das Kind irgendwann von selbst auch "Danke" sagen. Sie sollten dabei bloss bedenken, dass Kinder natürlich auch unerwünschtes Verhalten nachahmen. Wenn Sie es zum Beispiel gewohnt sind, Ihre Schuhe irgendwo in der Wohnung abzustellen, können Sie von den Kindern nichts anderes erwarten. Loben Sie es dafür umgekehrt, wenn es von sich aus die Schuhe am richtigen Ort verräumt.

Wie sehr Kinder auf Regelmässigkeiten bedacht sind, können Sie beim wiederholten Erzählen von Märchen erleben: Die meisten Kinder reagieren zumindest irritiert, wenn Sie bestimmte Stellen im Text plötzlich anders als beim letzten Mal erzählen. Kinder sind in solchen Dingen nämlich sehr aufmerksam! Schliesslich müssen Sie zumindest in den ersten Jahren auch damit leben können, dass es Kinder zum Beispiel lieben, Liedtexte scheinbar unendlich zu wiederholen. Wird Ihre Toleranz zu arg strapaziert, dürfen Sie das dem Kind natürlich sagen ("Ich mag das nicht mehr hören!") und von ihm verlangen, in seinem Zimmer weiterzusingen oder aufzuhören. Kontraproduktiv wären hingegen, es zu verspotten ("Hast Du einen Sprung in der Platte?") oder mit Ironie zu reagieren ("Fällt Dir eigentlich nichts anderes ein?"). Denken Sie immer daran, dass das Kind lernt und es dazu Wiederholungen braucht. Schon bald wird es zusammen mit anderen Kindern Spielregeln aufstellen und so auf lustvolle Art das Thema Regeln erfahren.

Weiterführende Themen

Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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