Regeln

Aus 2 x 2 der Erziehung
Version vom 31. März 2017, 17:25 Uhr von Juri.weiss (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „Regeln betrachten wir unter Erwachsenen normalerweise als eine grundlegende Voraussetzung für das Zusammenleben. Ob es zu viele Verkehrsregeln oder zu wenig U…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Regeln betrachten wir unter Erwachsenen normalerweise als eine grundlegende Voraussetzung für das Zusammenleben. Ob es zu viele Verkehrsregeln oder zu wenig Umweltvorschriften gibt, mag je nach politsicher und gesellschaftlicher Einstellung unterschiedlich beurteilt werden, die grundsätzliche Notwendigkeit dürfte aber meist unbestritten sein.

In der Erziehung sind Regeln von besonderer Bedeutung. Nicht etwa weil es besonders viele zu beachten gäbe, sondern mehr weil Regeln gleich beiden Grundprinzipien der Erziehung, also dem > Vertrauen und den > Grenzen, gleichzeitig dienen!

Schon Kleinkinder erkennen sehr schnell nicht nur die Regelmässigkeit fundamentaler Rhythmen wie Essen und Schlafen, sondern beispielsweise auch bestimmte Rituale beim Schlafengehen oder wenn der eine Elternteil das Haus verlässt. Solche Regelmässigkeiten geben dem Kind Vertrauen, da es sich darauf verlassen kann, dass bestimmte Dinge immer gleich ablaufen. Achten Sie also auch auf scheinbar nebensächliche Wiederholungen. Sie werden wohl auch immer wieder mal von Ihrem Kind die Frage hören, wieso Sie dieses Mal etwa anders als sonst machen. Kinder sind in solchen Dingen nämlich sehr aufmerksam!

Schon bald, das heisst spätestens mit der > Willensbildung ab etwa zwei Jahren, geht es dann nicht mehr nur um Regelmässigkeiten, sondern darum, dass dem Kind mit Regeln auch > Grenzen aufgezeigt werden: Tischmanieren sind dazu ein Musterbeispiel. Dabei ist es weniger wichtig, welche Manieren bei wem zur Anwendung kommen, als vielmehr dass diese konsequent sind. Konsequent heisst, dass die Eltern dafür verantwortlich sind, dass die Regeln eingehalten werden. Wenn Sie dem Kind also sagen, dass es ohne Essen vom Tisch muss, wenn es mit den Erbsen herumzuschmeissen beginnt, macht das nur Sinn, wenn Sie die Regel ohne Wenn und Aber umsetzen und bereit sind, die Konsequenzen (schreiendes Kind und ähnliches) zu ertragen! Ansonsten sollten Sie eine solche Regel unbedingt sein lassen, da diese geradezu kontraproduktiv wirkt, wenn das Kind merkt, dass Sie gar nicht bereit sind, diese auch einzuhalten. Noch weniger sollten Sie Regeln einfach so spasseshalber aufstellen, denn > Ironie führt bei Kindern einzig zu Verwirrung, da sie noch gar nicht fähig sind, den Sprachwitz der Erwachsenen zu verstehen.

Regeln sind schliesslich auch bestens geeignete Übungsstücke, um Kindern > Verantwortung zu lehren. Nämlich dann, wenn Sie die Regeln mit den Kindern gemeinsam > vereinbaren. Das funktioniert natürlich erst, wenn das Kind den Sinn einer Regel auch verstehen kann. Ob es dazu bereits fähig ist, merken Sie zum Beispiel daran, dass es nach dem Warum einer Regel fragt und diese nicht mehr einfach in blindem Vertrauen befolgt. Bestens geeignet ist da natürlich der > Ämtliplan für Küchenarbeiten: Es leuchtet Kindern sehr schnell ein, dass es erstens nötig ist, das Geschirr abzuwaschen und dass Sie zweitens nicht alles alleine machen wollen. Wenn die Kinder dann noch mitbestimmen dürfen, wer, wann, was zu erledigen hat, werden Sie auch das ohne grössere Probleme hinkriegen!

Übergeordnetes Thema

Willensbildung (zweite Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

^ nach oben