Selbst tun: Unterschied zwischen den Versionen

Aus 2 x 2 der Erziehung
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Version vom 27. Juni 2017, 18:05 Uhr

Wenn Ihre Erziehung tatsächlich auf die Selbständigkeit des Kindes ausgerichtet ist, dann ist es absolut entscheidend, dass Sie von Anfang an davon ausgehen, dass Ihr Kind möglichst alles und zwar wirklich alles selbst tun will - und früher oder später auch selbst tun kann! Diese Aussage dürfen Sie ziemlich absolut sehen: Es gibt kaum je einen Grund, das Kind nicht selbst entscheiden, handeln und ausprobieren zu lassen.

Das beginnt schon ganz zu Beginn, nämlich beim Stillen: Vertrauen Sie dem Kind schon bevor es überhaupt geboren ist, dass es selbst nach der Mutterbrust sucht und sein Saugreflex stark genug ist, dass es genügend Nahrung erhält. Auch wenn es manchmal nicht auf Anhieb klappen mag, ist Ihre Einstellung entscheidend, dass Sie dem Kind vertrauen, dass es leben will und es deshalb alles unternimmt, dieses Ziel zu erreichen!

Und vertrauen Sie weiter, wenn das Kind den Schoppen selbst in die Hand nehmen will, es hinfällt, ohne Ihre Mithilfe Fahrradfahren lernen will: Gehen Sie zunächst einmal davon aus, dass es sich selbst helfen kann und fragen Sie es zuerst, ob es Ihre Hilfe braucht. Denn es gibt kaum etwas Respektloseres als jemandem zu helfen, ohne sich zuvor überzeugt zu haben, dass sich dieser nicht selbst helfen kann: Es bedeutet nämlich, dass Sie keine Vertrauen in die Fähigkeiten des Kindes haben!

Vertrauen in die Fähigkeiten des Kindes ist denn auch die Grundlage aller Erziehung und durch nichts zu ersetzen. Sie können sich sämtliche Förderungsmassnahmen ersparen, wenn Sie bloss daran glauben, dass in jedem Kind eine wunderbare Kraft steckt, die bloss darauf wartet, sich von selbst zu entfalten! Was immer Ihr Kind also gerade macht oder zu machen versucht, schauen Sie ihm zunächst zu und helfen Sie ihm erst, wenn es darum bittet (oder fragen Sie es zumindest, ob Sie ihm helfen sollen). Dabei heisst helfen nicht etwa, dass Sie gleich alles übernehmen, sondern dass Sie gezielt unterstützen: Wenn das Kind zum Beispiel zu Ihnen hochkommen will, können Sie es ermuntern, zu klettern, statt es einfach hochzuheben. Das stärkt nämlich nicht bloss die Geschicklichkeit, sondern auch noch gleich das Selbstvertrauen!

Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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