Sozialisation

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Spätestens wenn Kinder in den Kindergarten oder in die Schule kommen, sollten sie fähig sein, mit ihren Mitmenschen, also mit der Gesellschaft, und deren Regeln umgehen zu können. Das setzt voraus, dass sie einerseits genügend Selbstvertrauen haben um auch in einer Gruppe zu ihrer eigenen Persönlichkeit stehen zu können, und andererseits fähig sind, die Grenzen ihrer Mitmenschen respektieren zu können. Oder anders gesagt: Das Kind sollte genügend reif sein.

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Reife

Als Eltern sind Sie dafür verantwortlich, dass das Kind diese Reife vor dem Schuleintritt erreicht hat. Das heisst, dass Sie einerseits den Fähigkeiten des Kindes in seinen ersten beiden Lebensjahren so sehr vertraut haben, dass das Kind entsprechendes Selbstvertrauen aufbauen konnte und dass Sie seinem Willen (in der Regel ab etwa dem dritten Lebensjahr) so konsequent die nötigen Grenzen gesetzt haben, dass es gelernt hat, diese einzuhalten.

Nach dieser, für die Entwicklung des Kindes mit Abstand wichtigsten Lebensphase schwinden Ihre Möglichkeiten rapide. Denn wenn Kinder erst einmal in der (Vor)Schule sind, machen sie sich sehr schnell die dortigen Lehrpersonen zu Vorbildern! Das ist auch gut so. Denn Kinder sollten in diesem Alter bereits so reif sein, dass sie einerseits weitgehend selbst beurteilen können, was gut und was schlecht für sie ist und andererseits auch mutig genug sein, Neues kennenzulernen und gegen das Elternhaus abzuwägen.

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Schule und Erziehung

Umgekehrt kann es für ein Kind und auch für seine Kameraden und Lehrpersonen sehr schwierig werden, wenn es noch nicht genügend reif ist: Kinder mit wenig Selbstvertrauen oder wenig Respekt anderen Mitmenschen gegenüber sind dauernd gefährdet, entweder als Duckmäuser oder als Störenfriede aufzufallen. Das Kind muss dann gewissermassen "nacherzogen" werden. Das ist zwar nicht gerade ein unmögliches Unterfangen, doch müssen sich Eltern bewusst sein, dass Lehrer (und auch der Hauswart oder der Bademeister!) eigentlich andere Aufgaben haben als Kinder zu erziehen. Eltern tun also niemanden einen Gefallen, wenn sie sich einfach darauf verlassen, dass ihr Kind in der Schule dann "schon Grenzen gesetzt werden"! Und selbst wenn Kinder das Glück haben, auf Lehrer zu stossen, die sich auch noch um deren Nacherziehung kümmern, wird das Kind sehr wohl spüren, dass es von seinen Eltern etwas Wichtiges nicht erhalten hat. Kinder gehen mit diese Situation sehr unterschiedlich um. Während sich die einen einfach "fremde" Vorbilder nehmen und damit zu recht kommen, werden sich andere orientierungslos fühlen und zum Beispiel dauernd irgendwelchen Idolen nacheifern.

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Erziehung und Begleitung

Kinder, die mit etwa vier Jahren als reif bezeichnet werden können, entwickeln sich von da an ohne weitere Erziehungsarbeit im engeren Sinn. Selbstverständlich brauchen sie noch umfassende Betreuung und manchmal Trost, oder hie und da ein "Machtwort". Doch werden Sie feststellen, dass sich Ihre Erziehungsarbeit auf eine Art Begleitung beschränken kann. Wenn das Fundament gelegt ist, also eine genügende Vertrauensbasis und gegenseitiger Respekt besteht, haben Sie als Eltern das Wichtigste erledigt und können sich mehr oder weniger zurücklehnen.

Während Ihr eigener Einfluss auf das Kind stetig abnimmt, nimmt der Einfluss der Umwelt (Kameraden und deren Eltern, Lehrpersonen usw.) auf das Kind ebenso zu. Das mag Ihnen zunächst Angst machen, doch dürfen Sie sich erstens auf die Grundlage verlassen, die Sie in den beiden ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung gelegt haben. Zweitens sollten Sie sich bewusst sein, dass Ihr Kind eine eigene Persönlichkeit hat, die es frei von seinen Eltern soll entwickeln können.

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

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Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email


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