Strafen: Unterschied zwischen den Versionen

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Strafen sind in der Erziehung nicht bloss unnötig, sondern meistens sogar ausgesprochen [[kontraproduktiv]]. Das beginnt schon damit, dass Kinder in den ersten, entscheidenden [[Phasen der Erziehung]] den Zusammenhang zwischen ihrem Verhalten und der Strafe gar nicht verstehen können und somit [[Überforderung des Kindes|überfordert]] sind. Strafen werden zudem häufig mit [[Verantwortung]] [[Missverständnisse|verwechselt]]. Und schliesslich werden Strafen häufig bloss [[Drohungen|angedroht]], was das Ganze noch heikler macht. Oder Strafen haben gar keinen vernünftigen Zusammenhang zum Fehlverhalten, sodass das Kind im besten Fall [[Verwirren|verwirrt]] wird und die Strafe viel mehr als [[Liebesentzug]] denn als Erziehung empfindet. Würden Eltern hingegen erkennen, dass hinter der ganzen Problematik bloss das Thema [[Grenzen]] steht, hätten sie viel einfachere und effizientere Mittel zur Hand!
Strafen sind in der Erziehung nicht bloss unnötig, sondern meistens sogar ausgesprochen [[kontraproduktiv]]. Das beginnt schon damit, dass Kinder in den ersten, entscheidenden [[Phasen der Erziehung]] den Zusammenhang zwischen ihrem Verhalten und der Strafe gar nicht verstehen können und somit [[Überforderung des Kindes|überfordert]] sind. Strafen werden zudem häufig mit [[Verantwortung]] [[Missverständnisse|verwechselt]]. Und schliesslich werden Strafen häufig bloss [[Drohungen|angedroht]], was das Ganze noch heikler macht. Oder Strafen haben gar keinen vernünftigen Zusammenhang zum Fehlverhalten, sodass das Kind im besten Fall [[Verwirren|verwirrt]] wird und die Strafe im schlimmsten Fall als [[Liebesentzug]] empfindet. Würden Eltern hingegen erkennen, dass hinter der ganzen Problematik bloss das Thema [[Grenzen]] steht, hätten sie viel einfachere und effizientere Mittel zur Hand!


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Version vom 12. Februar 2019, 13:07 Uhr



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Strafen sind in der Erziehung nicht bloss unnötig, sondern meistens sogar ausgesprochen kontraproduktiv. Das beginnt schon damit, dass Kinder in den ersten, entscheidenden Phasen der Erziehung den Zusammenhang zwischen ihrem Verhalten und der Strafe gar nicht verstehen können und somit überfordert sind. Strafen werden zudem häufig mit Verantwortung verwechselt. Und schliesslich werden Strafen häufig bloss angedroht, was das Ganze noch heikler macht. Oder Strafen haben gar keinen vernünftigen Zusammenhang zum Fehlverhalten, sodass das Kind im besten Fall verwirrt wird und die Strafe im schlimmsten Fall als Liebesentzug empfindet. Würden Eltern hingegen erkennen, dass hinter der ganzen Problematik bloss das Thema Grenzen steht, hätten sie viel einfachere und effizientere Mittel zur Hand!

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Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

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Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

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Sozialisation bis Pubertät (etwa 4 bis 16 Jahre)

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Strafe setzt Schuld voraus. Was für Erwachsene als elementarer Grundsatz unseres Rechtsverständnisses gilt, sollte für Kinder umso mehr gelten. Kinder in den beiden ersten Phasen der Erziehung (also bis etwa vier Jahre) können aber noch gar nicht wirklich verstehen, was Schuld ist, denn Schuld ist ja eine Art Hypothek aus der Vergangenheit, die sich ein Mensch wegen eines Fehlverhaltens aufgehalst hat. Doch schon die Idee, dass es eine Vergangenheit gibt, ist für Kinder völlig unverständlich und deshalb schlicht eine Überforderung. Das Konstrukt, dass ein Kind also mit einer Strafe eine Schuld "begleichen" könnte, kann es deshalb gar noch nicht verstehen. Noch viel schwieriger wird es, wenn die Strafe nichts oder nur wenig mit der Schuld zu tun hat (wie typischerweise Wegsperren, Hausarrest, Spielsachenentzug usw.). Das gilt im übrigen auch, wenn Sie die Strafe schon zuvor in Aussicht stellen, denn so wenig wie das Kind das Konzept der Vergangenheit versteht, kann es die Idee einer Zukunft verstehen: es lebt noch voll in der Gegenwart!

So bewirken Strafen bei Kindern denn auch selten die gewünschte Verhaltenskorrektur. In der Regel wird das Kind eine Strafe vielmehr als Liebesentzug empfinden und mit Wut reagieren. Wut aber bindet Energien und zwar in erster Linie genau diejenigen, mit denen die Wut in Zusammenhang steht, also das unerwünschte Verhalten! Damit wäre dann der Teufelskreis perfekt: Die Strafe wird vom Kind als ein Liebesersatz (!) empfunden und weil es nach der Liebe seiner Eltern strebt, wird es auch das unerwünschte Verhalten wiederholen.

Strafen sollten Sie also zumindest in den ersten Jahren tunlichst unterlassen, da sie für die gesunde Entwicklung und Ihre Beziehung zum Kind ausgesprochen schädlich sind. Das heisst nun selbstverständlich nicht, dass Sie einfach passiv bleiben sollen, wenn das Kind Regeln missachtet. Ganz im Gegenteil: Darauf müssen Sie reagieren, indem Sie dem Kind klare Grenzen setzen und es seine Verantwortung konsequent spüren lassen.

Noch heikler wird es mit Strafen übrigens dann, wenn Sie diese androhen, im gegebenen Fall aber dann doch nicht aussprechen. Durch dieses Verhalten enttäuschen Sie nämlich die Erwartungen des Kindes und verlieren sein Vertrauen! Das mag paradox tönen, ist aber nichts als logisch, da sich das Kind grundsätzlich auf Sie verlässt, das heisst von Ihrer Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit ausgeht, ganz unabhängig davon, ob sich diese für das Kind positiv oder negativ auswirkt!

Weiterführende Themen

Übergeordnetes Thema

Willensbildung (zweite Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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