Verharmlosen

Aus 2 x 2 der Erziehung
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ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Wenn Eltern Mühe habe, mit den Gefühlen ihrer Kinder umzugehen, kommen sie gerne in Versuchung, diese einfach zu verharmlosen, was sich aber eher kontraproduktiv auswirkt. Gefühle der Kinder müssen vielmehr ernst genommen werden, ansonsten das Vertrauen in ihre Eltern beeinträchtigt wird. Auf die tägliche Unbill im Leben eines Kindes gibt es deshalb nur eine Antwort: Trost und Versöhnung.

Kinder leben in den ersten Jahren noch voll im Hier und Jetzt. Ihre Gefühlslage ist denn auch immer absolut und existenzielle. Das heisst zum Beispiel, dass sie entweder freudig oder traurig sind, dazwischen gibt es nichts und es gibt auch noch keine Vorstellung davon, dass sich das je wieder ändern könnte. Verharmlosen, vertrösten oder sonstige Relativierungen helfen deshalb rein gar nichts!

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Situationen

Schmerz

Wenn einem Kleinkind etwas weht tut, beginnt es sofort zu schreien und zwar aus vollen Kräften. Denn für ein Kind in den ersten Jahren ist der Schmerz immer allumfassend. Es gibt dann nichts anderes mehr, es kann weder Ihren Erklärungen zuhören, noch Ihren Versprechen, dass alles wieder vorbei gehen würde. Es ist damit schlicht überfordert. Das einzige was hilft, ist Ihr Trost. Bleiben Sie also ruhig, nehmen Sie Ihr Kind in die Arme und warten Sie, bis es sich ausweinen konnte. Das hilft immer. Und schon ist alles vorbei. Wenn Sie ihm hingegen zum Beispiel erklären wollen, dass das aufgeschürfte Knie gar nicht so schlimm sei und bald wieder vorbei sei, wird es das in seinem Leid weder verstehen können, noch wird es sich von Ihnen angenommen fühlen, sodass es womöglich noch mehr zu schreien beginnt, um endlich verstanden zu werden.

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Verlust

Für Kinder kann auch der Verlust von scheinbar völlig nichtigen Dingen gravierend sein. Wenn dem Kind zum Beispiel ein Ast, mit dem es spielt, in den Bach fällt und davon schwimmt, kann das im Moment grösste Trauer auslösen, auch wenn gleich nebenan noch viele andere Äste herumliegen. Auch in diesem Moment braucht das Kind nichts anderes als Ihren wirklichen Trost. Vertrösten Sie es nicht einfach mit dem nächstbesten Ast oder gar mit Süssigkeiten, sondern warten Sie, bis es sich in aller Ruhe in Ihren Armen ausweinen konnte. Erst wenn es sich wieder ganz beruhigt hat, können Sie ihm vorschlagen, einen anderen Ast zu suchen. Gut möglich, dass es dann Abe schon keinen mehr braucht und sich wieder etwas anderem zuwendet. Wenn Sie hingegen gleich mit einem Ersatz daherkommen, ignorieren Sie damit seine Gefühle. Im besten Fall wird es dagegen protestieren, während es sich im schlechteren Fall tatsächlich ablenken lässt. Seine Trauer ist damit aber nicht etwa weg, sondern womöglich bloss betäubt.

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Trennung

Ähnliches wie beim Verlust von Dingen ist bei der Trennung von Menschen zu beobachten.

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Misserfolg

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Missgeschick

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Enttäuschung

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Schmerz und Trauer der Kinder sind immer schwer, denn Kinder kennen keine Relativierungen, gerade in den ersten Jahren gibt es für ein Kind nur "alles oder nichts". Wenn die Puppe kaputt geht, gibt es im Moment nichts Schlimmeres! Das sollten Sie so annehmen und nicht etwa verharmlosen. Wenn Kindern etwas weht tut, brauchen sie denn auch nichts anderes als Trost. Da helfen keine Begründungen, weshalb die Puppe kaputt ging und keine Aussicht darauf, dass es noch andere Puppen auf dieser Welt gibt oder dass der Tedybär ja auch noch da ist. Da hilft bloss eines: zuerst muss das Kind ausweinen und sich beruhigen können. Erst wenn auch noch die Tränen weggewischt wird, können Sie wieder mit rationalen Überlegungen kommen. - Oder noch besser: Fragen Sie auch einmal zunächst das Kind, was jetzt zu tun sei. Die Antwort mag Ihnen vielleicht nicht immer ganz plausibel erscheinen, doch zeigen Sie damit dem Kind, dass die Welt nicht gerade untergegangen ist und dass es vielleicht sogar selbst etwas bewirken kann, um den Schaden wieder zu heilen. Und vielleicht werden Sie staunen, auf welch kreative Ideen Kinder kommen können!

Nehmen Sie also das Kind ernst, wenn es Kummer hat, so „unberechtigt“ oder „unbedeutend“ Ihnen der Grund für den Kummer auch vorkommen mag! Zumindest in den beiden ersten Jahren, also der Phase der Vertrauensbildung, ist es für das Kind wichtig, dass es sich darauf verlassen kann, dass Sie immer mit Trost da sind, wenn es das Kind braucht. Das gibt dem Kind das nötige Selbstvertrauen und macht es reif, später selbst mit der Unbill des Lebens klar zu kommen. Wenn Sie das Kind hingegen bloss beschwichtigen, wird es sehr schnell (und dazu noch anhaltend!) zu jammern beginnen. Der Teufelskreis ist dann perfekt.

Weiterführende Themen

Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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