Vernunft des Kindes: Unterschied zwischen den Versionen

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==Beispiele==
==Erhalt der Vernunft==
Die Vernunft von Kindern mag für die Eltern gerade anfangs nicht so offensichtlich sein, weshalb es umso wichtiger ist, dass Sie [[Lernen der Eltern|lernen]], Ihrem Kind zu [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]]:
Die Vernunft von Kindern mag für die Eltern gerade anfangs nicht so offensichtlich sein, weshalb es umso wichtiger ist, dass Sie [[Lernen der Eltern|lernen]], Ihrem Kind zu [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]]:
* '''Schlafen''': Wenn ein Kind müde ist, [[Einschlafen|schläft es ein]]. Und zwar ganz von alleine, ohne dass Sie irgendetwas steuern müssten. Das ist auch nichts als vernünftig, denn das Kind braucht den Schlaf, spürt und weiss das auch. Und es schläft genau so viel und so lange, wie es nötig hat. Es braucht dazu weder eine Uhr noch irgendwelche Tabellen mit Schlafenszeiten. Als Eltern müssen Sie bloss aufmerksam sein, um zu merken, wann das Kind ersten müde ist und wann es zweitens bereit ist, um loslassen und einschlafen zu können. Wider alle Vernunft wäre hingegen, zu bestimmten Uhrzeiten schlafen zu gehen. Zwar können Sie mit etwas [[Sanfter Druck|„sanftem Druck“]] das Kind nach und nach an einen Schlafrhythmus heranführen (zum Beispiel indem Sie es jeweils zu einer bestimmten Zeit fragen, ob es müde sei), doch geht es sehr viel einfacher, wenn das Kind selbst erkennen kann, dass es müde und bereit ist, um einschlafen zu können.
* '''Schlafen''': Wenn ein Kind müde ist, [[Einschlafen|schläft es ein]]. Und zwar ganz von alleine, ohne dass Sie irgendetwas steuern müssten. Das ist auch nichts als vernünftig, denn das Kind braucht den Schlaf, spürt und weiss das auch. Und es schläft genau so viel und so lange, wie es nötig hat. Es braucht dazu weder eine Uhr noch irgendwelche Tabellen mit Schlafenszeiten. Als Eltern müssen Sie bloss aufmerksam sein, um zu merken, wann das Kind ersten müde ist und wann es zweitens bereit ist, um loslassen und einschlafen zu können. Wider alle Vernunft wäre hingegen, zu bestimmten Uhrzeiten schlafen zu gehen. Zwar können Sie mit etwas [[Sanfter Druck|„sanftem Druck“]] das Kind nach und nach an einen Schlafrhythmus heranführen (zum Beispiel indem Sie es jeweils zu einer bestimmten Zeit fragen, ob es müde sei), doch geht es sehr viel einfacher, wenn das Kind selbst erkennen kann, dass es müde und bereit ist, um einschlafen zu können.

Version vom 9. November 2022, 12:39 Uhr



ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Im Rahmen des "Zweimalzwei der Erziehung" wird unter Vernunft der gleichzeitige Gebrauch von

verstanden. Während es beim Gespür mehr um die gefühlsmässige Erkenntnis geht, geht es beim Verstand mehr um die geistige Erkenntnis und das entsprechende Entscheiden und Handeln. Wenn der Mensch Beides in Einklang bringt, kann von Vernunft gesprochen werden.

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Von Geburt an vernünftig

Während das Kind schon von Natur aus ein sehr feines Gespür hat (zu dem Sie als Eltern entsprechend Sorge tragen sollten), entwickelt es den Verstand erst nach und nach. Entscheidend ist jedoch weniger, wie weit entwickelt der Verstand schon ist, sondern dass er gleichwertig und zusammen mit dem Gespür zum Zug kommt.

Das Zusammenspiel von Gespür und Verstand ist für das Kind völlig selbstverständlich. Es verhält sich also schon von Natur aus absolut vernünftig! Und das ganz im Gegensatz zu den meisten Erwachsenen, die das im Laufe des Lebens meistens verlernt haben und bestenfalls noch feststellen, "dass der Kopf etwas anderes will als der Bauch" (wobei Menschen regelmässig meinen, sie würden rational handeln, tatsächlich aber viel mehr von ihren Gefühlen geleitet werden). Sie brauchen deshalb weder das Kind zur Vernunft aufzufordern ("Sei doch endlich vernünftig!") noch mit Gewalt "zur Vernunft zu bringen": Es ist bereits vernünftig! Sie sollten vielmehr lernen, Ihrem Kind und seinen Gefühlen zu vertrauen und zu beobachten, was es wann verstehen kann.

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Erhalt der Vernunft

Die Vernunft von Kindern mag für die Eltern gerade anfangs nicht so offensichtlich sein, weshalb es umso wichtiger ist, dass Sie lernen, Ihrem Kind zu vertrauen:

  • Schlafen: Wenn ein Kind müde ist, schläft es ein. Und zwar ganz von alleine, ohne dass Sie irgendetwas steuern müssten. Das ist auch nichts als vernünftig, denn das Kind braucht den Schlaf, spürt und weiss das auch. Und es schläft genau so viel und so lange, wie es nötig hat. Es braucht dazu weder eine Uhr noch irgendwelche Tabellen mit Schlafenszeiten. Als Eltern müssen Sie bloss aufmerksam sein, um zu merken, wann das Kind ersten müde ist und wann es zweitens bereit ist, um loslassen und einschlafen zu können. Wider alle Vernunft wäre hingegen, zu bestimmten Uhrzeiten schlafen zu gehen. Zwar können Sie mit etwas „sanftem Druck“ das Kind nach und nach an einen Schlafrhythmus heranführen (zum Beispiel indem Sie es jeweils zu einer bestimmten Zeit fragen, ob es müde sei), doch geht es sehr viel einfacher, wenn das Kind selbst erkennen kann, dass es müde und bereit ist, um einschlafen zu können.
  • Kleider: Das Wärme- und Kältegefühl ist sehr individuell und gerade Kinder, die dauernd in Bewegung sind, haben längst nicht so schnell kalt, wie man meinen könnte. Lassen Sie deshalb Ihr Kind immer möglichst selbst bestimmen, wie viel Kleider es braucht. Das gilt gerade auch dann, wenn Sie mit ihm nach draussen in die Kälte wollen. Wohl können Sie ihm sagen, dass es bald kalt wird und es eine Jacke brauchen wird, doch möglicherweise kann es das erst verstehen, wenn es die Kälte tatsächlich spürt, denn es lebt ja noch voll und ganz im Hier und Jetzt, kann also mit künftigen Gegebenheiten noch kaum etwas anfangen. Lassen Sie es deshalb die Erfahrung machen und tragen Sie die Jacke beim ersten Mal einfach mit und warten Sie ab, bis es diese braucht. So kann es lernen, dass es je nach Situation andere Kleider braucht und sieht gleichzeitig sein Vertrauen in Sie bestätigt, dass Sie immer für es sorgen und sein Gespür respektieren.
  • Essen: Kinder essen genau so viel, wie sie brauchen, nicht mehr und nicht weniger, und zwar schon von Natur aus. Das gilt umso mehr, wenn sie gestillt werden. Dem sollten Sie unbedingt vertrauen, dem Kind also nicht etwa schmackhaft machen wollen, den Teller auszuessen. Solange das Kind den Mund aufsperrt, mag es essen, wenn es sich hingegen abwendet, hat es genug. Gewöhnen Sie sich von Anfang an, entsprechende Fragen zu stellen, auch wenn Sie selbst schon sehen, wie die Lage ist ("Magst Du noch mehr?" beziehungsweise "Hast Du genug?"). Damit zeigen Sie Ihrem Kind, dass Ihnen seine Befindlichkeit wichtig ist und dass Sie ihm und seinem Gespür vertrauen.
  • Lernen: Kinder lernen von sich aus, also völlig freiwillig. Jedenfalls, solange als sie selbst ausprobieren dürfen und ihre eigenen Erfahrungen machen dürfen. Allerdings lernen sie immer nur das, was sie gerade für ihr Leben brauchen und nicht etwa das, was sie später vielleicht einmal brauchen könnten. Das ist nichts als vernünftig, schliesslich weiss ja niemand, was morgen ist, ja nicht einmal, ob es überhaupt ein "morgen" geben wird! Hier liegt denn auch das Hauptproblem der Schulen: Ein Grossteil des Schulstoffes wird mit dem Versprechen vermittelt, dass man dies oder jenes später dann einmal werde gebrauchen können, der unmittelbare Nutzen ist also meistens ziemlich klein. Ganz zu vermeiden ist das zwar nicht, da die Bedürfnisse der Kinder sich ja ganz individuell entwickeln, aus Effizienzgründen aber dennoch gewisse standardisierte Lehrpläne nötig sind. Als Eltern sollten Sie gerade deshalb unbedingt dafür besorgt sein, dass Ihr Kind die Freude am Lernen nicht schon in den ersten Jahren, also noch vor der Schule, verliert, ansonsten ihm in der Schule dann die Frustrationstoleranz fehlen wird und es sich früher oder später ausklinken wird. Lassen Sie Ihr Kind also zumindest während den ersten Jahren von sich aus lernen, wozu es gerade Lust hat! Diese Zeit ist absolut entscheidend für die Lernfreude, die es ein Leben lang braucht.

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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