Verstand des Kindes: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 11. September 2020, 09:39 Uhr


Verstand ist die Fähigkeit, Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung gedanklich und sprachlich nachvollziehen zu können. Das setzt sowohl eine gewisse Vorstellung von Vergangenheit und Zukunft als auch ein minimales Abstraktionsvermögen voraus. Der Verstand in diesem Sinne bildet sich erst allmählich aus, stark beschleunigt in der Phase der Willensbildung, also ab etwa dem dritten Lebensjahr, während das Kind schon von Geburt an über ein Gespür. Für gute Entscheidungen sind beide Funktionen gleich wichtig und decken sich idealerweise. Zur Entwicklung dieses Gleichgewichts können die Eltern einiges beitragen.

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Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

Die Phase der Vertrauensbildung ist in erster Linie durch das Gespür des Kindes geprägt. Kinder vertrauen ganz einfach ihren Eltern, ja überhaupt dem Leben, und halten alles für richtig und gut, so wie es gerade läuft, ohne zu hinterfragen, aus welchem Grund oder mit welcher Absicht etwas geschieht. Anders gesagt: sie leben noch voll und ganz im Hier und Jetzt, ohne sich die geringsten Sorgen um das Morgen zu machen oder in irgendeiner Weise dem Gestern nachzutrauern.

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Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

Wenn das Kind beginnt seinen Willen zu entwickeln, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, will es plötzlich den Grund dafür wissen, weshalb etwas so ist, wie es ist, oder wie Sie es ihm schildern. Es beginnt die typische Phase der Warum-Fragen. Und es ist die Phase, während der das Kind so viel und so schnell lernt, wie nie zuvor und nie danach! Mit der Frage nach dem Grund will es den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung verstehen. Das ist der Beginn des Verstandes. Bezeichnenderweise glaubt es Ihnen nun auch nicht mehr einfach alles, sondern beginnt Ihre Vorschläge und Aufforderungen plötzlich zu hinterfragen oder Ihnen gar Widerstand zu leisten. Zweifel ist wohl das wichtigste Werkzeug um den Verstand zu schleifen. Das sind Zeichen seiner gesunden Entwicklung! Als Eltern müssen Sie nun lernen, auch mit dem "Nein!" des Kindes umzugehen und allenfalls angemessen auf sein Toben zu reagieren.

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Sozialisation bis Pubertät (etwa 4 bis 16 Jahre)

Mit dem Eintritt in die (Vor)Schule beginnt die lange Phase des Wissenserwerbs und damit auch die eigene Meinungsbildung. Kinder sind nun nicht mehr allein auf das Wissen, die Erfahrungen und die Meinungen der Eltern angewiesen, sondern lernen Alternativen kennen. Das tut einerseits den Kindern gut und ist andererseits für Sie als Eltern eine grosse Entlastung. Nehmen Sie allfälligen Diskussionen, die sich daraus ergeben, an. Bleiben Sie aber nicht ausschliesslich auf der Verstandesebene, sondern fragen Sie zum Besipiel, wie sich diese oder ehe Ansicht anfühlt. So wird das Kind an sein Gespür erinnert und kann besser abwägen, was für es stimmt.

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Verstand und Gespür

Während das Kind bereits bei seiner Geburt ein Gespür hat, muss es den Verstand erst noch entwickeln. Für gute Entscheidungen sind aber beide Funktionen gleich wichtig und im Idealfall decken sich die gefühlsmässigen Empfindungen des Menschen mit seinen verstandesmässigen Überlegungen. Eltern können zu diesem Gleichgewicht sehr viel beitragen, wenn sie einerseits nach den Gefühle des Kindes fragen und andererseits das Kind möglichst viele Erfahrungen selbst machen lassen. So kann das Kind lernen, beide Funktionen zu gebrauchen und muss sich später nicht mit der Frage quälen, ob es "eher auf den Bauch oder eher auf den Kopf hören" soll. Denn Verstand und Gespür sollten keine Gegenspieler sein, sonder sollten möglichst harmonisch zusammenspielen.

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Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email


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