Vertrauensverlust

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ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Für das Vertrauen zwischen Eltern und Kind sind fast ausschliesslich die ersten zwei bis vier Lebensjahre massgebend. Was in dieser Zeit nicht erarbeitet wird, kann später kaum mehr nachgeholt werden, beziehungsweise das Kind wird sich seine Vertrauten gewissermassen abseits seiner Eltern suchen, was sich entsprechend auf die Eltern-Kind-Beziehung auswirkt und unter Umständen auch schnell gefährlich werden kann.

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Ursachen

  • Schreien lassen: Einem schreienden Kind fehlt etwas. Bei Kleinkindern können Sie zudem immer davon ausgehen, dass es sich ausschliesslich um Grundbedürfnisse des Kindes handelt, die bedingungslos und möglichst sofort befriedigt werden sollten. "Einfach schreien lassen" ist deshalb nie (!) eine Lösung. Das ist vergleichbar mit Fahrerflucht nach einem Autounfall: als Eltern haben Sie die Verantwortung, dem Kind, dem etwas fehlt, zu helfen. Kinder in den ersten beiden Jahren schreien niemals, einfach weil sie böse wären oder irgendetwas manipulieren wollten (dazu sind sie abgesehen davon noch gar nicht fähig). Es hilft auch überhaupt nichts, ein schreiendes Kind, von dem sie nicht wissen, was ihm fehlt, mit irgendwelchen Argumenten oder Erklärungen zur Ruhe bringen zu wollen. Das einzige, was hilft, ist Trost. Wird dem Kind Trost verweigert, bedeutet das, dass die Eltern den Sorgen des Kindes nicht vertrauen und das Kind seinerseits das Vertrauen in seine Eltern verliert, was wiederum bewirkt, dass das Kind kein oder nur wenig Selbstvertrauen aufbauen kann.
  • Liegen oder Stehen lassen (Verlassen): Gerade Kleinkinder brauchen viel Körperkontakt, das heisst, sie wollen förmlich spüren, dass sie geliebt werden. Kindertragen sind deshalb ein hervorragendes Mittel um das Vertrauen zu stärken, während diese Beziehung beim Liegen im Kinderwagen verloren geht. Wenn das Kind Ihren Atem spürt und Ihren Körpergeruch riecht, gibt ihm das Vertrauen. Noch heikler ist, das Kind einfach stehen zu lassen, bloss weil es sich Ihrem Willen entgegensetzt: Ihr Kind braucht Ihre Anwesenheit und Standhaftigkeit gerade bei Trotzreaktionen ganz besonders! Wenn Sie es ausgerechnet in den schwierigen Situationen verlassen, ist das geradezu ein Liebesentzug. Gleiches gilt für das Wegsperren des Kindes.
  • Missachten: Kinder brauchen die Bestätigung ihrer Eltern, also ein Mindestmass an Beachtung. Das ist vergleichbar mit einem Lottogewinn: Es reicht nicht, dass Sie die richtigen Zahlen getippt haben, Sie müssen den Gewinn auch noch einlösen, ansonsten er verfällt.
  • Leere Versprechen und Drohungen: Kinder verlassen sich zumindest in den ersten Jahren noch voll und ganz auf ihre Eltern. Wenn diese aber immer wieder Dingen versprechen, die sie nicht einhalten oder gar Drohungen aussprechen, die sie dann doch nicht wahrmachen, wird das Kind enttäuscht (selbst wenn eine vermeintlich gute Absicht dahinter stehen mag!). Wird das Kind von seinen eigenen Eltern immer wieder enttäuscht, verliert es auch sein Vertrauen in diese. Noch schlimmer ist, dass sich das Kind schon sehr früh andere Vertraute suchen muss, da sein Bedürfnis nach Beziehung ja trotzdem da ist! So wird das Kind anfällig für allerlei Verführer und Heilsversprechen, zum Beispiel aus der Werbung.
  • Inkonsequenz: Kinder in den ersten Jahren brauchen Klarheit, sie müssen wissen, was geht und was nicht, was gut oder schlecht ist und welches die Konsequenzen von Tun und Lassen sind. Wenn sie sich auf die Aussagen der Eltern nicht verlassen können, weil diese inkonsequent reagieren, verlieren sie das Vertrauen. Das gilt übrigens ganz unabhängig davon, ob die Eltern in guter oder schlechter (oder gar keiner) Absicht wankelmütig werden.
  • Ironie: Kinder nehmen Ihre Aussagen immer wortwörtlich, da sie den Sprachwitz noch nicht verstehen können. Das hast zur Folge, dass sie von Ironie im besten Fall verwirrt werden, im schlimmsten Fall aber nicht mehr recht glauben wollen, was sie hören, da sie ja nie ganz sicher sein können, was nun gilt und was nicht. Sprechen Sie also Klartext, sodass das Kind Ihren Worten auch trauen kann und sich nicht immer wieder hinterfragen muss. Noch heikler ist, wenn das Kind ausgelacht wird.
  • Doppelbotschaften: Wenn Eltern das eine sagen und das andere meinen, entstehen Doppelbotschaften, die das Kind verwirren. Denn Kinder haben ein sehr feines Gespür für das, was wirklich ist.
  • Lügen: Schwindeln und Lügen sind gleich in zweierlei Hinsicht heikel: Erstens haben Kinder ein sehr feines Gespür dafür, ob etwas stimmt der nicht und zweitens entsteht eine Enttäuschung, wenn die Wahrheit irgendwann trotzdem ans Licht kommt. Das erste Problem ist für Kinder sogar noch das grössere: Wenn sie spüren, dass zwischen Ihren Aussagen und dem, was sie spüren, eine Diskrepanz besteht, werden sie misstrauisch, verlieren also das Vertrauen. Die Enttäuschung hingegen ist dann folgerichtig noch das kleinere Problem, da diese Diskrepanz dann ja eben gerade aufgehoben wird, das heisst, das Kind hat dann wieder die Gewissheit, dass es doch richtig spürte; Allerdings hat es dann auch die Gewissheit, dass es von den Eltern angelogen wird.

Wenn das Vertrauen zwischen den Eltern und dem Kind beeinträchtigt ist, betrifft das nicht bloss deren Beziehung, sondern vor allem das Kind selbst, da es in gleichem Masse Mühe hat, Selbstvertrauen zu entwickeln.

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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