Vorwerfen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus 2 x 2 der Erziehung
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
(Der Seiteninhalt wurde durch einen anderen Text ersetzt: „{{Themen}} * Vorwürfe der Eltern * Vorwürfe des Kindes“)
Markierung: Ersetzt
Zeile 1: Zeile 1:
<metadesc>Vorwürfe der Eltern widerspiegeln mehr Erziehungsfehler denn das Veralten des Kindes.</metadesc>
{{Definition}}
Mit der Erziehung [[Überforderung der Eltern|überforderte]] Eltern kommen leicht in Versuchung, unerwünschtes Verhalten des Kindes zu [[tadeln]]. Sie versuchen damit, dem Kind eine [[Verantwortung]] zuzuschreiben, die es noch gar nicht übernehmen kann, zumal die Ursache für das missbilligte Verhalten auch noch regelmässig in [[Erziehungsfehler|Erziehungsfehlern]] der Eltern liegt.
{{top}}
{{2}}
Vorwürfe sind in während der [[Vertrauensbildung]] besonders [[kontraproduktiv]], da das Kind geradezu darauf angewiesen ist, dass ihm seine Eltern [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]], insbesondere an seine [[Fähigkeiten]] glauben. In dieser Zeit sollte das Kind alles ausprobieren dürfen, ohne dass ihm irgendwelche Fehler vorgehalten werden. Denn es [[Lernen des Kindes|lernt]] durch [[Erfahrungen]]. Und da gehören [[Missgeschicke]] und [[Misserfolge]] ganz einfach dazu, sie sind weder positiv noch negativ. Wenn Sie das Kind hingegen dauernd auf Fehler hinweisen, wird es sich abgelehnt fühlen und verliert das [[Vertrauen des Kindes|Vertrauen]] zu Ihnen. Ohne dieses Vertrauen kann es wiederum kein Selbstvertrauen aufbauen und begeht vor lauter [[Angst des Kindes|Angst]] noch mehr Fehler, sodass ein eigentlicher [[Teufelskreis]] entsteht. Wenn dem Kind also etwas nicht auf Anhieb gelingt, [[ermuntern|muntern]] Sie es auf und fragen es zum Beispiel, ob Sie ihm [[helfen]] sollen oder ihm [[vormachen|zeigen]] sollen, wie etwas besser funktioniert. Kinder kennen in diesem Alter auch noch keine [[Grenzen]]. Wenn das Kind zum Beispiel ganz selbstverständlich das Dessert des Onkels zu essen beginnt, macht es keinen Sinn, ihm das vorzuwerfen. Erklären Sie ihm lieber wohlwollend, wem was gehört - oder noch besser: Seien Sie grosszügig und tolerant, in diesem Alter dürfen Sie das Kind noch ohne weiteres [[verwöhnen]].
{{top}}
{{4}}
Etwas anders sieht die Situation aus, wenn das Kind beginnt seinen [[Willensbildung|Willen zu entwickeln]], in der Regel etwa im dritten Lebensjahr. Es wird nun Dinge tun, die Ihrem Willen zuwiderlaufen und auf seinem Standpunkt beharren. Wenn Sie zum Beispiel nicht dulden wollen, dass Ihr Kind in der Strassenbahn herumturnt (weil das zu gefährlich sein könnte oder andere Fahrgäste stören würde), muss Ihre Reaktion [[Nein der Eltern|"Nein!"]] heissen, und zwar [[laut und deutlich]]. Denn es geht nicht um einen Fehler, sondern um eine [[Grenzen|Grenze]]. Vorwürfe wie "Du belästigst die ganze Tram!" oder "Merkst Du denn nicht, dass Du störst?" sind nicht bloss wenig hilfreich, sondern in mehrfacher Hinsicht [[kontraproduktiv]]: Schon allein die Begriffe des "Belästigen" oder des "Störens" sind für ein Kind zu abstrakt um wirklich verstanden zu werden. Zudem sind die beiden Sätze im Beispiel bloss Feststellungen beziehungsweise Fragen. Das Kind muss aber wissen, was es es tun oder lassen soll. Sie dürfen dazu ruhig im [[Befehlen|Befehlston]] reagieren (zum Beispiel "Stop, komm sofort von dieser Stange runter!"). Entscheidend ist, dass Sie die Aufforderung mit Überzeugung aussprechen und [[konsequent]] dabei bleiben. Dabei werden Sie auch [[Lernen der Eltern|lernen]] müssen, auf [[Toben#Angemessene_Reaktion|"Tobsuchtsanfälle" angemessen zu reagieren]].
{{top}}
{{Themen}}
{{Themen}}
* [[Fehler]]
* [[Vorwürfe der Eltern]]
* [[Misserfolge]]
* [[Vorwürfe des Kindes]]
* [[Missgeschicke]]
* [[Erziehungsfehler]]
 
{{top}}
 
{{Grenzen}}
{{top}}

Version vom 14. Juni 2020, 10:02 Uhr