Zauberworte

Aus 2 x 2 der Erziehung
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Zauberworte des Kindes

In der Regel hört man Eltern ihre Kinder nach dem "Zauberwort" fragen, wenn diese etwas wollen und nicht schön artig "Bitte" an den Wunsch hängen oder alles, was sie erhalten, mit einem sofortigen "Danke" quittieren. Dabei geht es offensichtlich um Anstandsregeln. Diese haben sehr wohl eine wichtige Funktion, doch gilt es dabei zweierlei zu beachten:

  • Kinder können solche Regeln erst im Rahmen der Sozialisation richtig verstehen. Zuvor kann man sie ihnen zwar gewissermassen andressieren, doch werden sie bestenfalls irgendwelche Floskeln mechanisch nachplappern. Sinn macht das offensichtlich wenig. Kinder lernen jedoch auch durch nachahmen, das heisst sie nehmen ihre Eltern von alleine zum Vorbild. Und das gilt gerade auch für Anstandsregeln. Sie werden jedoch die Erfahrung machen, dass das Kind wissen will, weshalb man immer "Gesundheit" sagt, wenn einer niest (was zumindest rational kaum zu erklären ist).
  • Anstandsregeln können jedoch im Zusammenhang mit der Willensbildung sehr wohl hilfreich sein, denn als Eltern müssen Sie lernen, dem Willen der Kinder Grenzen zu setzen. Und dazu sind Regeln äusserst nützlich. Zunächst werden es noch (einseitige) Abmachungen sein, doch schon bald können Sie auch (gegenseitige) Vereinbarungen treffen. Wenn Sie nun daraus Anstandsregeln ableiten, werden Sie Regeln finden, die Sie erstens auf ihren Sinn überprüft haben und bei denen Sie zweitens das Kind miteinbezogen haben.

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Zauberworte der Eltern

Während die sogenannten Zauberworte, die Kindern beigebracht werden, in diesem Wiki also äusserst kritisch betrachtet werden, gibt es umgekehrt sehr wohl zwei Zauberworte, die für die Eltern von fundamentaler Bedeutung sind. Sie folgen aus den beiden Grundprinzipien der Erziehung:

  • "Ja": In den beiden ersten Jahren des Kindes, in denen es vor allem um die Vertrauensbildung geht, dürfen, ja sollen Sie grundsätzlich zu allem, was das Kind macht und verlangt, "Ja" sagen! Denn das Kind braucht Ihre Bestätigung allein dafür, dass es da ist und es will beachtet werden, für all die Fähigkeiten, die es zu entwickeln beginnt. Das "Ja" ist Ihre Antwort auf das Vertrauen, das Ihnen das Kind schenkt, wenn es zu Ihnen kommt und die Grundlage für das Selbstvertrauen, welches das Kind in dieser Zeit entwickelt.
  • "Nein": Erst wenn sich in den beiden folgenden Jahren der Wille zu entwickeln beginnt und Sie lernen müssen, dem Kind Grenzen zu setzen, heisst das Zauberwort "Nein!". Das "Nein" ist genauso wichtig wie das "Ja". Und "Nein" können Sie nur dann sagen, wenn Sie zuvor gelernt haben, wirklich "Ja" zu sagen, denn ansonsten werden Sie dauernd fürchten, die Zuneigung Ihres Kindes zu verlieren. Wenn Sie aber in der ersten Phase ein wirkliches Vertrauensverhältnis aufbauen konnten, werden Sie feststellen, dass Grenzen nicht bloss trennen, sondern auch verbinden. Gerade darin liegt denn auch der Zauber des Wortes!

Im Grunde genommen können Sie also allein mit diesen beiden Worten alles für die Erziehung nötige Wissen ableiten.

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Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email


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