Kreativität

Aus 2 x 2 der Erziehung
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Kreativität bedeutet die Fähigkeit etwas Neues zu erschaffen. Man könnte auch von "Schöpfung" sprechen (unabhängig davon, ob dem Wort eine religiöse Bedeutung zugemessen wird oder nicht). So betrachtet ist schon allein die Geburt des Kindes selbst der kreativste Akt, der überhaupt denkbar ist: Das Leben schlechthin. Das "Zweimalzwei der Erziehung" geht denn auch davon aus, dass jedes Kind an sich schon kreativ ist. Die Frage ist bloss, wie diese Kreativität bewahrt werden kann. Gefördert muss sie jedenfalls nicht, denn sie ist schon da - und entfaltet muss sie auch nur dann werden, wenn sie zuvor gefaltet, also zusammengelegt, wurde!

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Bewahrung der Kreativität

Wenn Sie Ihrem Kind zuschauen, wie es zum Beispiel lernt etwas zu ergreifen oder zu krabbeln, können Sie bloss staunen: Wie kommt es wohl auf die Idee, etwas gerade so (oder eben anders) auszuprobieren? Gewiss: einiges braucht es "bloss" bei Ihnen abzuschauen und versuchen nachzuahmen. Für anderes, wie eben das Krabbeln, hat es hingegen in der Regel keine Vorbilder. Und manche Kinder überspringen die Stufe des Krabbelns einfach und lernen direkt laufen. Die Entwicklung des Kindes ist schlicht ein Wunder!

Dabei geht jedes Kinds seinen ganz individuellen Weg, bis es schliesslich all das entwickelt hat, was es gerade für seine eigene Persönlichkeit braucht. Es folgt weder einem Lehrplan noch irgendwelchen statistischen Mittelwerten. Und was noch besser ist: Es verlangt von Ihnen einzig Aufmerksamkeit und Freude an seinen Erfolgen! Und noch ein wenig Geduld: Denn es bestimmt den Zeitpunkt selbst, wann es zu sprechen oder zu laufen oder zu zeichnen beginnt.

Vergessen Sie also am besten gleich alle "kreativitätsfördernden Spiele" und ähnliches: Das meiste davon ist eher kontraproduktiv (abgesehen vom wirtschaftlichen Nutzen für die Hersteller). Lassen Sie dem Kind freien Lauf und achten Sie dafür auf folgendes:

Schliesslich tun Sie gut daran, den Begriff der Kreativität möglichst weit zu fassen: Es geht nicht bloss um gestalterischen oder gar künstlerischen Ausdruck, sondern bei der Kreativität geht es vor allem darum Wege zu finden und Neues zu entdecken. Das bedeutet zum Beispiel, dass Sie sich über das Resultat nicht immer nur freuen können, sondern auch mal in Kauf nehmen müssen, dass Ihr Kind zum Beispiel eine neue "Lösung" gesucht hat, um das Mehl in eine andere Dose umzuschütten. Selbstverständlich dürfen Sie Ihren allfälligen Ärger zeigen, doch sollten Sie auch eine gewisse Gelassenheit aufbringen können, um zumindest im Nachhinein darüber zu schmunzeln (und vielleicht hat Ihr Kind Sie ja tatsächlich auf eine neue Lösung gebracht).

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Beeinträchtigung der Kreativität

Um dem Kind sein kreatives Potential zu belassen, genügt also bereits Ihre Geduld. Daneben gibt es aber auch noch einiges, das zwar gut gemeint sein mag, aber sich trotzdem ausgesprochen kontraproduktiv auswirken kann:

Lassen Sie sich schliesslich nicht verunsichern, wenn Sie bei Ihrem Kind zum Beispiel mangelndes Interesse an Dingen wie Zeichnen, Basteln oder Musik feststellen. Beim Thema Kreativität geht es nämlich nicht nur um künstlerische Tätigkeiten: Kreativ kann zum Beispiel auch sein, mit welcher Technik das Kind einen Baum hochklettert oder wie es Ihnen die Autoschlüssel entwendet, ohne dass Sie es merken! Denn so wie jedes Kind seine ganz eigenen Fähigkeiten hat, kann es auch seine ganz individuelle Ideen entwickeln. Bleiben Sie also neugierig auf seine Entdeckungen!

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Weiterführende Themen

Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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