Schule

Aus 2 x 2 der Erziehung
Zur Navigation springen Zur Suche springen


ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Die Erziehung von Kindern hat grundsätzlich nichts mit der Schulbildung zu tun. Zwar gibt es viel Parallelen und Anknüpfungspunkte, doch entscheidend ist, dass für die Erziehung die Eltern - und nicht etwa die Schulen - verantwortlich sind.

^ nach oben

Schule und Erziehung

Die beiden Grundprinzipien der Erziehung, also Vertrauen und Grenzen, sollten im Alter von etwa vier Jahren grundsätzlich und weitestgehend erledigt sein. Das heisst, dass das Kind einerseits schon so viel Selbstvertrauen entwickeln konnte, dass es sich in einer Schulklasse wohl fühlt und sich seinen Fähigkeiten entsprechend entfalten kann und andererseits die Regeln des Schulbetriebs respektieren kann, ohne dass es dabei seine Persönlichkeit aufgeben müsste. Ist das Kind genügend selbständig und beziehungsfähig, ist es auch schulreif, das heisst, es kann seine Persönlichkeit auch ausserhalb des Elternhauses frei entwickeln. Die Erziehungsarbeit der Eltern kann sich auf eine Art Begleitung beschränken.

Lehrer stellen aber häufig fest, dass viele Kinder beim Schuleintritt eigentlich noch nicht genügend sozialisiert sind und Eltern womöglich die Forderung an die Schule stellen, dass diese gewissermassen für die "Nacherziehung" zuständig seien („Mein Sohn lernt dann dort schon, dass er Regeln akzeptieren muss“). Das ist sowohl für das Kind als auch für die Lehrerschaft aber äusserst problematisch: Zum einen werden Kinder, die Mühe haben, die Grenzen der Mitschüler zu respektieren, regelmässig als Störenfriede von ihren Kameraden ausgeschlossen und zum anderen stört es den Schulbetrieb massiv, wenn die Lehrer dauernd mit Disziplinierungen beschäftigt sind. Ähnliches, jenachdem aber mit umgekehrten Vorzeichen, gilt für Duckmäuser. So oder so leiden alle darunter, auch die Eltern: Kinder mit wenig Selbstvertrauen oder einem unkultivierten Willen sind weniger selbständig und weniger beziehungsfähig. Da sie von Natur aus aber beides anstreben, werden sie nach Ersatzbefriedigung suchen und gefährden sich damit regelmässig selbst, zum Beispiel durch übermässige Risiken, später durch übermässigen Suchtmittelkonsum, Nacheifern von Idolen (oder gar Gurus) und ähnliches.

Lehrer werden sich für derartiges, problematisches Verhalten zu Recht selten zuständig fühlen. Zwar können geschickte Lehrer einiges im Sinne der "Nacherziehung" bewirken, doch werden sich die meisten verständlicherweise damit begnügen, die Eltern auf therapeutische Hilfestellungen aufmerksam zu machen. Der "Lieblingsstempel", den Kinder in solchen Fällen verpasst bekommen, heisst häufig ADHS. Damit wird das Kind gewissermassen "krank geschrieben" und viele Eltern sind glücklich, damit die Verantwortung an Therapeuten abgeben zu können, statt sich über das eigene Erziehugnsverhalten| Gedanken machen zu müssen.

^ nach oben

Vorbilder

Lehrer sollten also, abgesehen von gelegentlich nötigen Disziplinierungen, nicht als eigentliche Erzieher tätig sein müssen. Hingegen werden sie von Kindern von Natur aus als Autoritätsperonsen beziehungsweise als Vorbilder wahrgenommen. Damit kommt ihnen eine gewisse erzieherische Funktion zu: Während das Kind in den ersten Jahren durch eigene Erfahrungen und durch Nachahmung der Eltern lernt, erhält es nun auch alternative Vorbilder. Das ist sowohl für das Kind als auch für Sie als Eltern sehr wertvoll, da es seine Selbständigkeit stärkt: Es lernt verschiedene Ansichten gegeneinander abzuwägen, sodass Urteilsfähigkeit reift. Wenn Sie schon bisher auch die Ansichten und Meinungen des Kindes respektierten, brauchen Sie sich auch nicht davor zu fürchten, dass Ihr Kind irgendwie schlecht beeinflusst werden könnte.

Was den pädagogischen Teil der Lehrerarbeit angelangt, können genau die gleichen Grundsätze der Erziehung zur Anwendung kommen, also Vertrauen und Grenzen: Lehrer sollten sowohl den Fähigkeiten ihrer Schüler vertrauen als auch Grenzen setzen, indem sie Forderungen an die Schüler stellen. Gerade Kinder, die in dieser Hinsicht in der Familie zu kurz kommen, brauchen in der Schule von beidem etwas mehr. Zur Hauptsache sollten Lehrer aber eben mit dem Thema Bildung beschäftigt sein.

^ nach oben

Lernen

Lernen ist eines der wichtigsten Themen überhaupt in der Erziehung, weshalb es zur Schule zumindest gewisse Parallelen gibt. Während die Schulen in der Regel von einem Lehrplan ausgehen, sollte die Erziehung zumindest in den ersten vier entscheidenden Jahren von der Idee des freien Lernen ausgehen. Das heisst, das Kind sollte wann immer möglich das lernen dürfen, wonach es Lust hat. Und nebst dem "Was" sollte es auch noch das "Wann", das "Wo" und das "Wie" selbst bestimmen dürfen, während das "Warum" vollkommen bedeutungslos ist! Denn Kinder lernen von Natur aus immer genau das, was sie gerade brauchen. Das einzige, was sie von den Eltern benötigen, ist Vertrauen in Form einer gewissen Bestätigung und Anerkennung. Und wenn das Kind entsprechend ermuntert wird, wird es noch viel mehr Freude am Lernerfolg haben. Dieser Gedanke sollte zumindest in den ersten, alles entscheidenden Jahren bestimmend sein. Denn in diesem Alter muss das Kind überhaupt nichts lernen, sondern es darf lernen. Einzig die Eltern haben einiges (!) zu lernen.

Gerade weil die Schule mit Lehrplänen arbeitet (und bis zu einem gewissen Grad auch mit Lehrplänen lehren muss), ist es entscheidend, dass Kinder Lernen zuvor als etwas Positives erfahren konnten, ansonsten ihnen die Lust erst recht vergehen wird. Denn die Schule, zumindest in der heutigen Ausgestaltung, erfordert vom Kind bereits ein gewisses Mindestmass an Frustrationstoleranz, ansonsten es die üblichen Methoden und Lerninhalte nur schwer aushalten kann.

^ nach oben

Hausaufgaben

Über den Sinn und Unsinn von Hausaufgaben kann man geteilter Meinung sein. Die meisten Schulen kennen aber heute noch Hausaufgaben, sodass sich die Kinder und mit ihnen ihre Eltern damit abfinden müssen. Kinder kommen damit auch ganz unterschiedlich klar, was allerdings nur teilweise mit der Erziehung zu tun hat, denn ob ein Mensch gerne selbständig für sich alleine arbeitet oder lieber im Austausch mit einer Gruppe lernt, ist auch eine Frage der Persönlichkeit.

Kinder, die von Anfang zur Selbständigkeit erzogen wurden und deren Eltern auch genügend in ihre Fähigkeiten vertrauen, fallen natürlich auch Hausaufgaben sehr viel leichter. Inwiefern Eltern dabei helfen oder kontrollieren sollen, ist eine Frage der Abmachungen zwischen den jeweiligen Lehrern und den Eltern. Lehrern müssen also zumindest klar und eindeutig kommunizieren, wie sie sich das vorstellen, ansonsten gewisse Schüler sehr schnell benachteiligt werden.

^ nach oben

Schulregeln

Die meisten Kinder dürften beim Schuleintritt schon Erfahrung mit Regeln ausserhalb der Familie gemacht haben (Hausordnung, externe Kinderbetreuung usw.). Aber es gibt es zumindest zwei wesentliche Unterschiede: Schulregeln sind meistens nicht mehr verhandelbar und die Konsequenzen, wenn eine Regel verletzt wird, sind häufig Strafen, über die auch nicht mehr lange diskutiert wird. Demgegenüber sollten Regeln innerhalb der Familie wenn immer möglich mit dem Kind vereinbart werden, das heisst, dass das Kind zumindest ab der Phase der Willensbildung bei der Ausarbeitung miteinbezogen wird. Auch sind Strafen in den ersten Jahren nicht bloss nutzlos, sondern gar kontraproduktiv.

Auch im Schulalter machen Strafen noch nicht wirklich Sinn, zumal es sehr viel bessere Methoden gäbe, wie zum Beispiel die Konfrontation in der Schulklasse. Solche Methoden stärken zudem die Sozialkompetenz der Kinder und wären schliesslich sehr viel effizienter.

^ nach oben

Schulkameraden

Die Wichtigkeit von Kameraden für Kinder muss kaum betont werden. Doch nicht allen Kindern gelingt gleichermassen, Kameraden zu gewinnen. Kameradschaft setzt eine gewisse Reife voraus: Ein gemeinsames Interesse (wie Spielen oder Sport) genügt noch nicht: Das Kind muss auch fähig sein, die Bedürfnisse anderer wahrzunehmen, zusammen Regeln zu erarbeiten und dabei auch noch genügend Selbstvertrauen haben, um zu seiner eigenen Persönlichkeit zu stehen. Wenn Kinder in die Schule eintreten, sollten sie diese Regie war bereits mitbringen. Doch ist auch das allein noch kein Garant dafür, dass Kinder nicht immer wieder eine Art ungute Gruppendynamik entwickeln und andere Kinder aus nichtigen oder gar keinen Gründen auszuschliessen oder versuchen.

^ nach oben

Schulwahl

Vielen Eltern stellt sich denn auch die Frage nach alternativen Schulen. Erwägen Sie, das Kind in eine nichtöffentliche Schule zu schicken, sollten Sie allerdings (nebst der finanziellen Tragbarkeit) zweierlei beachten: Erstens wird sich das Kind beziehungsweise der Jugendliche irgendwann so oder so mit gewissen gesellschaftlichen Zwängen auseinandersetzen müssen, denn unsere Industriegesellschaft funktioniert als solche natürlich nur dann, wenn sich ihre Mitglieder in einem gewissen Rahmen an ihre Regeln halten. Und genau darauf sind ja Lehrpläne zugeschnitten, oder sollten es zumindest sein. Zudem sollte das Kind bei Schuleintritt auch so reif sein, dass es sich mit gewissen "Widerwärtigkeiten des Lebens" arrangieren kann, wozu eben auch nicht individualisierte und deshalb häufig unpassende Lehrpläne gehören. Zweitens ist der Umstand nicht zu unterschätzen, dass ein alternative Schule in der Regel bedeutet, dass das Kind von seinen naheliegenden Kameraden getrennt wird und sich dadurch unter Umständen isoliert fühlt, zumal auf einem Schulweg, den es nicht mehr selbständig bewältigen kann. Der Schritt will also gut überlegt sein und wenn immer möglich sollten Sie das Kind in die Entscheidfindung miteinbeziehen! Abgesehen davon darf heutigen Staatsschulen auch eine gewisse Entwicklung hin zu freierem Lernen anerkannt werden.

^ nach oben

Weiterführende Themen

^ nach oben

Übergeordnetes Thema

^ nach oben

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email


^ nach oben



ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!